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vom 17.01.2021, aktuelle Version,

Predilpass

Predilpass

Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 1156 m s.l.m.
Kanaltal (Friaul-Julisch Venetien, Italien) Trentatal (Slowenien)
Wasserscheide Canale Predil – Gailitz Isonzo
Talorte Tarvis Bovec
Ausbau Strada Statale 54 del Friuli Passstraße
Gebirge Julische Alpen
Profil
Max. Steigung 12 %
Karte
Predilpass (Italien Nord)
Koordinaten 46° 25′ 7″ N, 13° 34′ 47″ O
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Der 1156 m s.l.m. hohe Predilpass (slowenisch Predel, italienisch Passo di Predil) verbindet Tarvis bzw. Raibl in Italien mit Bovec (dt. Flitsch) in Slowenien.

Verlauf

Die Passstraße führt von Tarvis aus am Abzweig zum Neveasattel und am Raibler See (Lago del Predil) vorbei, bis dort entlang des Gebirgsflusses Gailitz, dann über einige Kehren zur Passhöhe, wo die Staatsgrenze verläuft. Etwa 1 km östlich zweigt die Mangartstraße ab, Sloweniens höchste Straße. Im weiteren Verlauf erreicht die Straße Bovec.

In unmittelbarer Nähe der Passstraße liegen drei ehemalige österreichische Festungswerke: Wenige hundert Meter westlich der Passhöhe liegt die Batterie Predilsattel (Lage). Am südlichen Ende kurz vor Bovec liegt direkt an der Straße die Flitscher Klause und auf einem Felsen gegenüber das Fort Hermann.

Geschichte

Der Name kommt von slawisch prědělъ ‚Pass, Grenze, Scheide‘,[1] heißt also schlicht ‚Pass‘, die italienische und deutsche Beifügung ist gedoppelt.

Im Jahre 1319 baten die Bürger der Stadt Cividale den Bamberger Bischof um Erlaubnis, auf eigene Kosten eine Straße über den Predilpass bauen zu dürfen. Der Bischof von Bamberg hatte seinerzeit zahlreiche Besitzungen und anderweitige Interessen nördlich und südlich des Predils, er war somit als Protektor für eine Predilstraße ideal. Bereits im Jahre 1326 wurde die Predilstraße rege genutzt, so wird aus dieser Zeit schon über eine Mautverpachtung berichtet. Wenn auch die Bürger Cividales die Kosten für den Straßenbau zahlten, wollten sie doch ihre Kosten auf vielfältigen Wegen wieder hereinbekommen; die Mauterhebung war dabei ein sehr wichtiger Weg. Endgültig scheint die Predilstraße aber erst im Jahre 1404 fertiggestellt worden zu sein. Bis zum Jahre 1490 erfolgte der Bau einiger Brücken, auch begradigte man an einigen Stellen die alte Straße. Dennoch war sie auch weiterhin wohl nur für Karren befahrbar. Eine vorübergehende Besserung trat ein, als es 1536 wieder zu Straßenbaumaßnahmen kam.

Nachdem Cividale im 16. Jahrhundert unter venezianische Herrschaft geriet, ebbte durch Sanktionen Venedigs der Verkehr am Predil stark ab. Als im Jahre 1637 diese Sanktionen aufgehoben wurden, war es schon zu spät für den Predil. Venedig selbst hatte viel von seiner alten Bedeutung verloren und Österreich hatte zwischenzeitlich neue Wege für seinen Handel gefunden. Dennoch erfolgte in den Jahren 1678 sowie 1680–1684 ein weiterer Ausbau der Predilstraße, wobei man umfangreiche Neutrassierungen auf der Passhöhe und der Nordrampe vornahm.

Löwendenkmal

Löwendenkmal am Predilpass für Hauptmann Hermann

Während der Koalitionskriege kämpften Truppen des österreichischen Ingenieurkorps am Predilsattel gegen Truppen Napoleon I. unter dem Kommando des dort am 18. Mai 1809 gefallenen Hauptmanns Johann Hermann von Hermannsdorf. So nimmt auch der Wahlspruch der 1912 aufgestellten k.u.k. Sappeure Bezug auf ihn und den bei der zeitgleichen Verteidigung von Malborghet gefallenen Ingenieurhauptmann Friedrich Hensel: „Ihnen strebet nach! Erreichen könnt ihr sie, übertreffen nicht!“

Kaiser Franz Josef I. Hilfsstollen

Eingang zum Hilfsstollen

Unter dem Predilpass führt ein aus österreichischer Zeit stammender Stollen (italienisch: Galleria di Bretto, slowenisch: Štoln) hindurch. Raibl ist dabei mit dem slowenischen Ort Gorni Log über einen 5 km langen Stollen verbunden, durch den die Bergleute aus Gorni Log früher zur Schicht ins Raibler Bergwerk fuhren. Im Ersten Weltkrieg diente der Stollen auch zur Versorgung der Isonzofront.

Batterie Predilsattel

Literatur

  • Marko Simić: Auf den Spuren der Isonzofront. Mohorjeva Hermagoras, Klagenfurt-Laibach-Wien 2004, ISBN 3-85013-884-4.
  • Steffan Bruns: Alpenpässe – vom Saumpfad zum Basistunnel. Band 4. L. Staackmann Verlag KG, München 2011, ISBN 978-3-88675-274-4.
  • G. Pilgram, W. Berger, W. Koroschitz, A. Pilgram-Ribitsch: Die letzten Täler. Wandern und Einkehren in Friaul. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 2008, ISBN 978-3-85435-532-8.
  • Claudia Fräss-Ehrfeld (Hrsg.): Napoleon und seine Zeit, Kärnten – Innerösterreich – Illyrien. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85454-113-4, S. 153–198.
Commons: Predilpass  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vergl. Eintrag Pridou, slowen. Predol in Heinz-Dieter Pohl: Bergnamen, 2. Die Namen der bekanntesten Kärntner Berge, auf members.chello.at.

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Batterie Predilsattel, wenige hundert Meter westlich der Passhöhe: Blick auf die Ostseite Eigenes Werk Ulflulfl
CC0
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Flagge Italiens There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 See below.
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Die Flagge Sloweniens . Eigenes Werk construction sheet from http://www.vlada.si/o_sloveniji/politicni_sistem/drzavni_simboli/ User:Achim1999
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Datei:Flag of Slovenia.svg
Kriegerdenkmal «Schlafender Löwe» zum Gedenken an Hauptmann Hermann von Hermannsdorf (Heldentod am 18. Mai 1809) am Fort Predel am Predil Pass ( Mangart und Jalovec im Hintergrund), Stermitz, Gemeinde Flitsch , Slowenien , EU Eigenes Werk Johann Jaritz
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Hauptmann Hermann Kriegsdenkmal Predil 30092005 02.jpg
Positionskarte der NUTS -1-Regionen Nordwesten und Nordosten von Italien Eigenes Werk , using United States National Imagery and Mapping Agency data NordNordWest
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Italy North location map.svg
Log pod Mangartom, Slovenia - entry into the tunnel, known as "Štoln" (or "Galleria di Bretto" in Italian), primarily built for drainage of water from the lead mine in Cave del Predil (sl. Rabelj), later also used for transportation of miners (till 1970) and soldiers and goods during WW1 Eigenes Werk Ajznponar
CC BY-SA 3.0
Datei:Log pod Magartom-Stoln.jpg
Predil Pass selbst fotografiert Vonmallek in der Wikipedia auf Deutsch
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Datei:Passo predil.jpg
Die Befestigungsanlage der Passsperre Predil, die Ruine neben der Straße Eigenes Werk Mariofan13
CC BY-SA 4.0
Datei:Paßsperre Predil2.JPG
Shiny red button/marker widget. Used to mark the location of something such as a tourist attraction. Eigenes Werk Andux
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