Puch 500 (Kleinwagen)


Der Puch 500 war ein Kleinwagen der Puch-Werke (Konzernbetrieb der Steyr-Daimler-Puch AG in Graz). In Österreich wurde das Auto im Volksmund Pucherl, in der Steiermark auch Puchschammerl[1] genannt.
Allgemeines
1957 wurde der Steyr-Puch 500, Modell Fiat eingeführt. Aus Kostengründen wurde auf eine eigene Karosseriefertigung verzichtet und eine Rohkarosserie des Fiat Nuova 500 übernommen. Die Cabriolimousinen-Variante dieses Modells sollte in erster Linie Motorradfahrer als Kaufpublikum ansprechen. Der von Puch für dieses Fahrzeug entwickelte luftgekühlte Boxermotor mit rund 16 PS bescherte für damalige Verhältnisse gute Fahrleistungen, vor allem bei Bergfahrten. Darüber hinaus war er laufruhiger als der Fiat-Reihenmotor.
Folgende Modelle wurden gefertigt:
Typ | Bauzeitraum | Zylinder | Hubraum | Leistung |
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500 | 1957–1959 | 2 Boxer | 493 cm³ | 16 PS (12 kW) |
500 D | 1959–1967 | 2 Boxer | 493 cm³ | 16 PS (12 kW) |
500 DL | 1959–1962 | 2 Boxer | 493 cm³ | 20 PS (15 kW) |
700 C (Kombi) | 1960–1968 | 2 Boxer | 643 cm³ | 25 PS (18 kW) |
700 E (Kombi) | 1962–1964 | 2 Boxer | 643 cm³ | 20 PS (15 kW) |
650 T | 1962–1969 | 2 Boxer | 643 cm³ | 20 PS (15 kW) |
650 TR | 1964–1966/69 | 2 Boxer | 660 cm³ | 27/30 PS (20/22 kW) |
650 TR II | 1965–1969 | 2 Boxer | 660 cm³ | 34/41 PS (25/30 kW) |
500/S | 1968–1969/74 | 2 Boxer | 493 cm³ | 16/20 PS (12/15 kW) |
126 | 1973–1975 | 2 Boxer | 643 cm³ | 25 PS (18 kW) |
Ab 1959 wurde von Fiat die gesamte Karosserie einschließlich Dach übernommen (Puch 500 D - wie „Dach“). Aus Rationalisierungsgründen kam darüber hinaus ab 1969 die gesamte Technik einschließlich Getriebe von Fiat und nur noch der Motor von Puch. Ab 1973 wurde noch kurze Zeit anstatt des Fiat Nuova 500 der Nachfolgetyp Fiat 126 mit Boxermotoren ausgestattet.
Der Verkauf des Kleinwagens verlief erfolgreich, von den fast 60.000 in den Jahren 1957 bis 1975 produzierten Fahrzeugen wurden trotz Lizenzklauseln seitens Fiat auch viele außerhalb Österreichs abgesetzt, die meisten nach Deutschland; nur je ein Stück ging nach Japan, Guatemala und in die USA. Der finnische Nutzfahrzeughersteller Sisu (der auch lange im PKW-Import tätig war) hat Steyr-Puch-Kleinwagen nach Finnland importiert.
Motorsport
Der Typ 650 TR II war zu seiner Zeit in der FIA-Gruppe 2 bis 700 cm³ homologiert und durch die Motorbauweise stärker einzuschätzen als die Konkurrenz aus dem Hause Abarth. Einer der Höhepunkte war 1966 der Rallye-Europameistertitel der Gruppe-2-Tourenwagen des Polen Sobieslaw Zasada[2].
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Steyr-Puch 500
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Steyr-Puch 500
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Steyr-Puch 500 Grillattrappe
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Steyr-Puch 650 TR II, Baujahr 1967
Einzelnachweise
Literatur und Quellen
- Lauvray/Le Fay: Fiat 500, HEEL Verlag, Königswinter, ISBN 978-3-89880-009-9
Weblinks
- Puch 500 (.at) (Techniktipps)
- Puch 500 (.com) (Fotos)
- Steyr Puch Club Austria / SPA
- Ani Reng: Steirische Gämse. Die Geschichte einer Mobilwerdung zwischen den Zeiten. Datum 6-7 / 2006, abgerufen am 19. Juni 2010.