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vom 13.07.2022, aktuelle Version,

Rauchenbühel

Rauchenbichl
Höhe 988 m ü. A.
Lage Salzburg, Österreich
Gebirge Osterhorngruppe
Dominanz 1,2 km Gaisberg
Schartenhöhe 30 m Kapaunwände-Oberwinkl, Westlich der Glasenbachklamm: Hinterwinkl
Koordinaten 47° 47′ 9″ N, 13° 6′ 45″ O
Rauchenbühel (Land Salzburg)
Rauchenbühel (Land Salzburg)
Typ Vorberg
Gestein Dachsteinkalk, darüber mächtige Konglomerate + Breccien
Alter des Gesteins nor-rät.Trias darüber Gosau
Besonderheiten Reich an blütenreichen Magerwiesen
f6
pd4

Der Rauchenbühel (örtlich meist Rauchenbichl) ist ein Vorberg des Gaisbergs am nordwestlichen Rand der Osterhorngruppe im Land Salzburg. Der 988 m ü. A. hohe, im Salzburger Stadtteil Aigen und mit dem Gipfelbereich in der Gemeinde Elsbethen liegende Berg ist beliebtes Wandergebiet.

Lage

Mit einer Höhe von 988 m ist der im Norden von Elsbethen gelegene, sehr flache Berg einer der höchsten Messpunkte der Gemeinde. Der langgestreckte, flache Gipfelgrat des Rauchenbühels liegt als Ausläufer etwa 2 km südlich des Gaisbergplateaus und jenseits der Glasenbachklamm etwa 2 km westlich der Gurlspitze.

Namensgebung und Geschichte

Die ursprüngliche und von der ansässigen Bevölkerung bis heute verwendete Bezeichnung des Bergs ist Rauchenbichl, die auch verschriftet Anwendung findet. Bichl ist die ältere Aussprachevariante von Bühel und bezeichnet einen Hügel, kleinen Berg. Der Wortteil Rauch- geht auf das mittelhochdeutsche rûch ‚rau, struppig; bewaldet‘ zurück und bezieht sich auf die Beschaffenheit des Geländes. Bei dem Berg handelte es sich demnach um einen (im Vergleich zum dominanten und höheren Gaisberg) kleinen, vermutlich dicht bewaldeten oder aufgrund der struppigen Vegetation mühevoller zu begehenden Berg. Erstmals ist 1424 urkundlich ein Chunradten von Rawchenpuchl erwähnt, und im 16. Jahrhundert findet sich der Name in der Variante in Rawchenpuhel.[1]

Spätere Quellen sprechen vom Handelsherrn Franz Josef Rauchenbichler, der 1780 das Gut Egg bzw. Hochegg kaufte und die dortige kleine Bauernhütte später zu einem Gasthof, der Rauchenbichleralpe, ausgestaltete. Die Familie Rauchenbichler (später geadelt als Rauchenbichler von Rauchenbühl)[Anmerkung 1] besaß darauf 75 Jahre lang diesen Teil des Gaisberggebiets. Auf Franz Josef Rauchenbichler und seine Erben geht die Bekanntheit und die gesamte touristische Nutzung des Rauchenbichls zurück, sodass der Name Hochegg außer Gebrauch kam. Im Franziszeischen Kataster ist an der Stelle einer heutigen Einzellage ein Hof namens Rauchenbüchler verzeichnet. Eine von den Naturfreunden neu erbaute Hütte wurde in der Zwischenkriegszeit Rauchenbühelhütte benannt. Damit folgt die Bezeichnung (möglicherweise erstmals) einer als korrekt empfundenen, schriftsprachlichen Variante des Bergnamens. Die Bezeichnung Rauchenbühel ist heute die amtliche.

Geologie

Rauchenbichl (rechts im Bild) als Vorberg des Gaisbergs vom Leopoldskroner Weiher gesehen.

Der Kamm und der Westhang des Rauchenbühels bestehen auf Gosaukonglomerat, der auch noch südlich der Glasenbachklamm auf den Hengstberg ausgreift. Die Konglomerate bestehen aus verfestigten, gut gerollten Abtragungen vorjurassischer Gesteine. Das Bindemittel des Konglomerats ist meist rot, selten grau. Eingelagert sind häufig Sandsteine. Die westlich des Bergs bis 400 m mächtigen Konglomerate fallen mit etwa 30 Grad nach West bzw. Nordwest. Im Kontakt mit dem Unterliaskalk zeigen sich kleine Störungen.

Erschließung

Von der Vorderfager und von Aigner Park führen beliebte, wenig anstrengende Wanderwege über den Rauchenbühel, die Zistel und weiter auf das Gaisbergplateau. Parkplätze an der Serpentinenstraße nach Vorderfager (Höhe 650 m) sind vorhanden. Der Schotterweg führt über artenreiche Wiesen und Waldstücke auf dem Höhenrücken hinauf auf den Rauchelbichl (988 m) und seine bunten Blumenwiesen. Von dort gelangt man sehr rasch zur Zistel mit dem Gasthaus Zistelalm (986 m) und zum Gaisberg-Rundweg. Ein dichtes Wegenetz führt von dort auf das Gipfelplateau (1287 m) oder wieder hinunter in die Stadt Salzburg nach Aigen (Raum Aigner Park), nach Parsch oder über den Gersberg nach Gnigl.

Commons: Rauchenbühel  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ingo Reiffenstein und Thomas Lindner: Historisch-Etymologisches Lexikon der Salzburger Ortsnamen (HELSON). Band 1 – Stadt Salzburg und Flachgau, Edition Tandem, Salzburg 2015 (= 32. Ergänzungsband der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde), ISBN 978-3-902932-30-3.

Anmerkungen

  1. Rauchenbichler als Familienname ist eindeutig eine Herkunftsbezeichnung und benennt eine Person, die von einem Ort namens Rauchenbichl herkommt oder dort ansässig ist. Ob es sich hier bei Rauchenbichler um dem Namen für eine schon früher von dieser Gegend (oder einer anderen gleichen Namens) abgewanderten Familie und somit zufälligen Namensgleichheit mit dem Berg handelt oder ob sich Rauchenbichler erst mit dem Zuzug und Erwerb des Anwesens bildete, ist unklar. Die genannte adelige Namensform Rauchenbichler von Rauchenbühl schließt Ersteres nicht aus. Da zu jener Zeit auch Bichl die übliche sprachliche Form für Bühel war, ist auch nicht eindeutig, ob sich die Bezeichnung der Gastwirtschaft von der Lage am Berg oder vom Besitzer herleitet. Aufgrund der frühen Belege des Namens Rauchenbichl aus der Zeit vor dem Zuzug der Rauchenbichlers ist klar, dass, wie auch angenommen wird, der Berg nicht nach der Familie Rauchenbichler benannt sein kann.

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Positionskarte von Salzburg , Österreich. Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.0767055° N S: 46.8998111° N W: 12.0100138° O O: 14.0424444° O Eigenes Werk , using File:Austria Salzburg location map.svg by Rosso Robot and NordNordWest SRTM30 v.2 data NordNordWest
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Gaisberg vom Ufer des Leopodskroner Weihers Eigenes Werk Optimale
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Salzburg: Ausblick von der Humboldt-Terrasse auf dem Mönchsberg - der Rauchenbühel Eigenes Werk Eweht
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Salzburg 1791 - Anton Amon nach Franz von Naumann 1
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