Renée Schroeder
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Renée Schroeder (* 18. Mai 1953 in João Monlevade, Brasilien) ist österreichische Forscherin und Universitätsprofessorin am Institut für Biochemie der Max Perutz Labs, einem Gemeinschaftsunternehmen der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien.
Leben
Renée Schroeder, in Brasilien geboren, kehrte 1967 mit der Familie während der Militärdiktatur nach Österreich zurück. Ihr Vater in der Stahlindustrie beschäftigt, bekam einen Posten bei Felten & Guilleaume in Bruck an der Mur (heute VA Wire Austria GmbH). Sie machte dort auch die Matura.[1]
Sie forscht auf dem Gebiet der Biochemie, vor allem über die Ribonukleinsäure. Sie gehörte von Juni 2001 bis November 2005 der von der österreichischen Bundesregierung ins Leben gerufenen Bioethik-Kommission an. Von 2005 bis 2010 war sie Vizepräsidentin des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und ist seit September 2010 Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung.[2]
Die Mutter zweier Söhne hat sich auch immer wieder kritisch zur österreichischen Bildungs- und Forschungspolitik geäußert. Vor allem kritisiert sie die Benachteiligung von Frauen innerhalb der universitären Strukturen, sie engagiert sich deshalb besonders für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Dieses langanhaltende Engagement brachte ihr 2001 den von der UNESCO und der Firma L’Oréal gestifteten Special Honor Award „For Women in Science“ ein, 2007 erhielt sie den Wiener Frauenpreis. Renée Schroeder äußerte sich auch des Öfteren zu Kirche und Religion und deren Frauen- und Weltbild.[3][4]
Renée Schroeder wurde 2003 als zweite Frau wirkliches Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[5] Im Mai 2012 erklärte Renée Schroeder aus Protest gegen die mangelnde Exzellenzförderung und den hohen Anteil von Cartellverbandsmitgliedern in der Akademie ihren Austritt aus der ÖAW.[6]
Am 25. Juli 2017 wurde bekanntgegeben, dass Schroeder bei der Nationalratswahl 2017 auf der Liste von Peter Pilz, für deren Wahlkampf sie 20.000 Euro gespendet hat,[7] kandidieren werde.[8]
Renée Schroeder ist Mitglied und Obfrau der Parteiakademie der Liste Peter Pilz.
Auszeichnungen
- 1984 Theodor-Körner-Preis
- 2002 Wissenschaftlerin des Jahres (gewählt von den österreichischen Wissenschaftsjournalisten)
- 2003 Wittgenstein-Preis
- 2005 Preis der Stadt Wien für Natur- und Technische Wissenschaften
- 2007 Wiener Frauenpreis
- 2011 Eduard Buchner Preis[9]
- 2012 Wissenschaftsbuch des Jahres 2012, Kategorie Medizin und Biologie, für „Die Henne und das Ei. Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens“
- 2015 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien[10]
- 2017 Wissenschaftsbuch des Jahres für Die Erfindung des Menschen
Bücher
- Die Henne und das Ei: Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens. Residenz Verlag 2011. ISBN 3-7017-3248-5
- Von Menschen, Zellen und Waschmaschinen. Anstiftung zur Rettung der Welt. Residenz Verlag 2014. ISBN 3-7017-3328-7
- Die Erfindung des Menschen: Wie wir die Evolution überlisten. Residenz Verlag 2016. ISBN 3-7017-3376-7
Weblinks
- Literatur von und über Renée Schroeder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf von Renée Schroeder auf der Website der Online-Universitätszeitung Wien
- Heidrun Huber: Renée Schroeder: Vielfältige RNA-Biologin, Online-Universitätszeitung Wien vom 22. Oktober 2008
- Gruppe Renée Schroeder auf der Website der Max F. Perutz Laboratories
- Mikrobiologin Renée Schroeder wird 60, uni:view, Online-Zeitung der Universität Wien, 17. Mai 2013
- Renee Schroeder wird 65 - und tritt super geordnet in Ruhestand, studium.at, 16. Mai 2018
- Interviews und Radiobeiträge mit Renée Schröder im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
- ↑ Im Gespräch mit Renée schroeder auf Ö1 vom 5. September 2013 abgerufen am 13. Mai 2020.
- ↑ Vier starke Stimmen für die Forschung – Beatrix Karl präsentiert ihre vier Nominierungen für den Forschungsrat bmwf, 7. September 2010.
- ↑ Renée Schroeder: "Ich wollte doch zum Mond fliegen" diestandard.at; Das Leben, die RNA und Gott als Waffe diepresse.com, abgerufen am 10. Mai 2012.
- ↑ Schöpfungsglaube und Wissenschaft derstandard.at; Renee Schroeder: Menschen schufen Götter, nicht umgekehrt abgerufen am 10. Mai 2012.
- ↑ Kein Stimmrecht für junge Forscher wienerzeitung.at, abgerufen am 9. Mai 2012.
- ↑ Mikrobiologin Renée Schroeder legt ÖAW-Mitgliedschaft zurück derstandard.at, abgerufen am 8. Mai 2012.
- ↑ parteispenden.at (abgerufen am 4. September 2017)
- ↑ diepresse.com - „Liste Pilz“: Feldversuch mit Einzelkämpfern.
- ↑ Eduard Buchner Preis an Renée Schroeder. Abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Rathauskorrespondenz vom 15. November 2015. Abgerufen am 24. November 2015.
Personendaten | |
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NAME | Schroeder, Renée |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Biochemikerin |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1953 |
GEBURTSORT | João Monlevade, Brasilien |
Mitglied des Unirats der TU Graz bis 2023#
Siehe auch Persönliche Biogrphie#
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Vergabe der Auszeichnung Wissenschaftbuch des Jahres 2012, Kategorie "Medizin und Biologie": Renée Schroeder und Ursel Nendzig für "Die Henne und das Ei. Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens" (Aula der Wissenschaften, Wien ). | Eigenes Werk | Manfred Werner - Tsui | Datei:Renée Schroeder, Ursel Nendzig - Wissenschaftsbuch des Jahres 2012.jpg | |
ao. Univ.-Prof. i.R. Mag. Dr. Renée Schroeder, Biochemikerin, | Univ.-Prof. DR. Renee Schröder, Biochemikerin, | Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria | Datei:Univ.-Prof. DR. Renee Schröder, Biochemikerin, (17152260065).jpg |