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vom 18.05.2022, aktuelle Version,

Rudolf Leiner

Rudolf Leiner junior (* 22. März 1913 in St. Pölten; † 8. September 2008 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer und Miteigentümer der Möbelhausketten Rudolf Leiner GmbH und kika.

Biographie

Leiners Eltern, Rudolf senior und Therese, hatten 1910 ein Bettwarengeschäft am St. Pöltner Rathausplatz erworben und das Familienunternehmen durch geschicktes Marketing und weitere Dienstleistungen bald zur wirtschaftlichen Blüte geführt.

Rudolf Leiner junior besuchte in St. Pölten die Mittelschule und erhielt eine Ausbildung an der Handelsakademie in Linz, wo er seine spätere Ehefrau Frieda kennenlernte. Zu Beginn der 1930er Jahre war er zunächst in Salzburg Volontär und arbeitete auch bei Kaufhäusern in Graz und Innsbruck. 1935 kehrte er in den väterlichen Betrieb zurück, wurde aber im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen, wo er mit der 2. Panzer-Division in vielen Feldzügen an vorderster Front kämpfte. Während des Krieges wurden Teile des Stammhauses durch Bombenangriffe auf St. Pölten zerstört.

Nach der Freilassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft wirkte er mit seiner Familie am Neuaufbau des Unternehmens mit und übernahm 1948 als geschäftsführender Gesellschafter die Leitung. Anfang der 1950er Jahre wurde der erste Lieferwagen angekauft. Das Sortiment wurde in dieser Zeit ausgebaut: Matratzen und Couchen wurden in das Stammprogramm aufgenommen. Im Bereich Werbung leistete Leiner wie schon sein Vater Pionierarbeit: Anfang der 1950er Jahre kam der erste Leiner-Prospekt mit farbiger Titelseite heraus. Nach und nach konnte die Produktion auf 15 Mitarbeiter aufgestockt werden. Mitte der 1950er Jahre war der Wiederaufbau beendet: „Der Leiner“ hatte 40 Mitarbeiter, mehr als vor dem Krieg, an Verkaufsräumen und Lagerflächen standen insgesamt 2.500 Quadratmeter zur Verfügung. Schon damals wurden den Kunden Teilzahlungssysteme und zinsenlose Kredite angeboten.

Die Expansion begann im Jahr 1954. Das Stammhaus wurde massiv erweitert und im Laufe der Jahre umgebaut. Im Jahr 1960 wurden dann in Wiener Neustadt und 1962 in Bruck an der Mur die ersten Filialen gebaut. Der Kauf des Bekleidungshauses Esders in der Wiener Mariahilfer Straße erwies sich als gute Entscheidung. 1970 begann dann die nächste Expansionswelle: Wels, danach 1971 Linz, dann Graz und Judenburg.

1973 gründete er gemeinsam mit Herbert Koch (* 1941) die Kika-Handelsgesellschaft als zusätzliches Standbein.

Ehrungen

Rudolf Leiner blieb seiner Heimatstadt St. Pölten treu und unterstützte diverse lokale Projekte und Initiativen. Die Stadt St. Pölten zeichnete Rudolf Leiner 1975 mit dem Ehrenring und 2001 mit der Ehrenbürgerschaft aus. Auch das Land Niederösterreich und die Republik Österreich würdigten die Verdienste des Unternehmers. Er trug den Berufstitel Kommerzialrat.

Im März 2010 wurde bei der 100-Jahr-Feier des Unternehmens bekannt, dass ein Platz in St. Pölten nach Rudolf Leiner benannt werden wird.[1]

Am 3. Oktober 2018 wurde auf ebendiesem Platz im Beisein des St. Pöltener Bürgermeisters Matthias Stadler, zweier Töchter Leiners (darunter Friederike mit Ehemann Herbert Koch), dem zukünftigen CEO der kika/Leiner-Gruppe Reinhold Gütebier und zahlreichen weiteren Personen eine von Irene E. Beckmann geschaffene Büste Leiners feierlich enthüllt.[2][3] Dies erfolgte durch eine Initiative des Leiner-Zentralbetriebsrates, allen voran durch dessen Vorsitzenden Karl Vogl.[2]

Familie

Rudolf Leiner heiratete im Jahre 1940 seine Frau Frieda († 2006). Die Leiners haben drei Töchter; eine davon, Friederike, ist mit Herbert Koch, dem Mitgründer der Kika-Gruppe, verheiratet.

Einzelnachweise

  1. Stadt St. Pölten zur 100-Jahrfeier der Firma Leiner
  2. 1 2 Ehrung des österreichischen Erfolgsunternehmers Rudolf Leiner, abgerufen am 23. November 2018
  3. DENKMAL FÜR RUDOLF LEINER ENTHÜLLT, abgerufen am 23. November 2018

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