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vom 06.11.2012, aktuelle Version,

Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)

Russische Soldaten in Erwartung eines türkischen Angriffs

Der Russisch-Osmanische Krieg 1828–1829 wurde vom griechischen Unabhängigkeitskampf angefacht, den Russland trotz dessen liberaler Ausrichtung als orthodox-christliche Schutzmacht unterstützte. Der Krieg brach aus, als der von der russischen Teilnahme an der Schlacht von Navarino erzürnte osmanische Sultan den Bosporus für die Durchfahrt russischer Schiffe sperrte und das Abkommen von Akkerman (1826) aufkündigte.

Verlauf

Als die Kampfhandlungen ausbrachen, bestand die russische Armee aus 92.000 Mann und stand einer osmanischen Streitmacht von ca. 150.000 Mann unter dem Kommando von Hussein Pascha gegenüber. Im Juni 1828 überquerten die vom Zaren Nikolaus I. angeführten Hauptverbände der Russen die Donau und stießen in die Dobrudscha vor. Zuvor eroberte der russische Generalfeldmarschall Graf zu Sayn-Wittgenstein die Walachei und nahm ohne große Mühen Brăila und Bukarest ein.

Danach gingen die Russen zu Belagerungen der drei Schlüsselfestungen Bulgariens über: Schumen, Warna und Silistria. Mit Hilfe der Schwarzmeerflotte unter Alexei Greig konnte Varna am 29. September eingenommen werden. Die Belagerung von Schumen erwies sich als schwieriger, da die 40.000 Mann starke osmanische Garnison in der Stadt die Russen zahlenmäßig weit überstieg. Dazu konnten andere osmanische Verbände die russischen Nachschublinien erheblich stören. Die resultierende Hungersnot und die Ausbreitung von Krankheiten im russischen Lager hat bei den Russen mehr Todesfälle gefordert, als die, die sich in Kampfhandlungen des gesamten Krieges ergeben haben.

Das Triumphtor von Sankt-Petersburg (1836) wurde als Andenken an den Sieg im Krieg gegen die Türken von 1828–1829 erbaut

Nach dem Anbruch des Winters entschied die russische Armee, Schumen zu verlassen und sich nach Bessarabien zurückzuziehen. Im Februar 1829 wurde der alte Wittgenstein, dessen Vorsichtigkeit bei militärischen Planungen von vielen als übertrieben kritisiert wurde, durch den energischeren Hans Karl von Diebitsch ersetzt, während der Zar nach Sankt-Petersburg zurückkehrte. Am 16. Februar 1829 wurde die Hafenstadt Sosopol (→ Schlacht von Sosopol) von der Marine eingenommen. Am 7. Mai 1829 überquerte von Diebitsch mit 60.000 erneut die Donau und setzte die Belagerung von Silistria fort. Der Sultan sandte eine 40.000 Mann starke Armee zur Verstärkung nach Silistria. Diese wurde jedoch von Diebitsch in der Schlacht von Kulewitscha am 30. Mai vernichtet. Wenige Wochen später fiel Silistria an die Russen.

Gleichzeitig feierte der an der kaukasischen Front operierende Iwan Paskewitsch trotz großer zahlenmäßiger Unterlegenheit bedeutende Erfolge gegen die Türken und nahm Achalziche, Kars und Doğubeyazıt ein. In seiner Armee befand sich auch der russische Nationaldichter Alexander Puschkin, der später seine Werke Paskewitsch widmete. Am 27. Juni eroberte Paskewitsch Erzurum im nordöstlichen Anatolien und kennzeichnete so den 120. Jahrestag der Schlacht von Poltawa.

Am 2. Juli schreckte Diebitsch die Türken mit dem Starten einer transbalkanischen Offensive auf, der ersten in der russischen Militärgeschichte seit den Feldzügen von Swjatoslaw I. im 10. Jahrhundert. Das Kontingent aus 35.000 Russen und bulgarischen Freiwilligen überquerte die bulgarischen Berge und marschierte direkt auf Konstantinopel zu. Am 12. Juli fiel Burgas und am 31. Juli wurde eine weitere osmanische Armee in der Nähe von Sliwen besiegt. Am 28. August standen die Russen bereits in Edirne, 60 km vor Konstantinopel. Auf den Straßen der osmanischen Hauptstadt brach Panik aus.

Der Sultan hatte keine andere Wahl, als um Frieden zu ersuchen. Der Friedensvertrag wurde in Edirne am 14. September 1829 unterzeichnet. Der Vertrag von Adrianopel gab Russland den Großteil der Ostküste des Schwarzen Meeres, sowie das Donaudelta. Das Osmanische Reich erkannte die russische Oberherrschaft über Georgien und das heutige Armenien an. Serbien erreichte eine Autonomie und Russland durfte Moldawien und die Walachei bis zur Zahlung einer hohen Kriegsreparation durch die Türken besetzen. Die Frage der Durchfahrt der Meerengen wurde vier Jahre später im Vertrag von Hünkâr İskelesi geregelt.

Mit dem Abzug der russischen Truppen vom Golf von Burgas flüchteten jedoch auch mehrere tausend Bulgaren. Schätzungen gehen von bis zu 100.000 Bulgaren aus, die sich in den dem Russischen Reich mit dem Vertrag von Adrianopel zugesprochenen Gebieten wie in Bessarabien niederließen.

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Quellen

  • Османская империя: проблемы внешней политики и отношений с Россией. М., 1996. (Das Osmanische Reich: Probleme in der Außenpolitik und in den Beziehungen zu Russland. Moskau, 1996)
  • Шишов А.В. Русские генерал-фельдмаршалы Дибич-Забалканский, Паскевич-Эриванский. М., 2001. (Schischow, A. B. Die russischen Feldmarschälle Dibitsch-Zabalkanskij und Paskewitsch-Erewanskij. Moskau, 2001)
  • Шеремет В. И. У врат Царьграда. Кампания 1829 года и Адрианопольский мирный договор. Русско-турецкая война 1828–1829 гг.: военные действия и геополитические последствия. – Военно-исторический журнал. 2002, № 2. (Scheremet, W. I. Vor den Toren Konstantinopels. Die Kampagne von 1829 und der Friede von Adrianopel. Russisch-Türkischer Krieg von 1828–1829: Kriegshandlungen und geopolitische Folgen. Militär-historisches Journal, 2002, Nr. 2)