Sachrang
Sachrang
Gemeinde
Aschau im Chiemgau
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Höhe: | 738 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,99 km² | |
Einwohner: | 571 (25. Mai 1987) | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 | |
Postleitzahl: | 83229 | |
Vorwahl: | 08057 | |
Lage von Sachrang in Bayern |
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Sachrang ist ein Ortsteil der Gemeinde Aschau im Chiemgau im oberbayrischen Landkreis Rosenheim.
Lage
Das Kirchdorf mit einem traditionellen Erscheinungsbild befindet sich am südlichen Ende des Prientales vor der Kulisse des Kaisergebirges, unweit der österreichischen Grenze (Tirol). Umgeben von den Chiemgauer Alpen, am Fuße des Geigelsteins und des Spitzsteins, liegt Sachrang auf einer Höhe von 738 m ü. NHN.
Geschichte
Sachrang gehörte zum Chiemgauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums Chiemsee. Im 13. Jahrhundert errichtete der „Salzburger“ Rüdiger von Walchen eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfügung der bayerischen Herzöge wieder abgebrochen werden mussten, da sie den Bau als unrechtmäßig auf Aschauer Gebiet errichtet ansahen. Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie Freyberg mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablöste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehörte zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedelungen unterstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. 1827 (1829?) endete die Herrschaft der Grafen von Preysing auf Schloss Hohenaschau. Die eigenständig gewordene Gemeinde Sachrang wurde im Zuge der bayerischen Gebietsreform am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Aschau im Chiemgau eingegliedert. Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3898,97 Hektar und bestand aus 15 Ortsteilen.[1] Heute bildet das Gebiet die Gemarkung Sachrang innerhalb der Gemeinde Aschau im Chiemgau. Zur Volkszählung am 25. Mai 1987 hatte das frühere Gemeindegebiet mit den 15 Ortsteilen insgesamt 571 Einwohner, davon 227 im Pfarrdorf Sachrang.[2]
Seit 2017 ist Sachrang Teil der internationalen Alpenvereinsinitiative Bergsteigerdörfer.[3] Als erstes Bergsteigerdorf ließ die zuständige Gemeindeverwaltung Aschau im Chiemgau im Ortsteil Sachrang 2018 auch entsprechende Ortstafeln aufstellen.[4]
Katholische Pfarrkirche St. Michael
Zentrum des Ortes ist die Barock-Kirche St. Michael. Die erste Kirche war romanisch; der jetzige Bau wurde 1687/88 nach den Plänen von Giovanni Gaspare Zuccalli und Lorenzo Sciasca mit Mitteln der Grafen Preysing von Hohenaschau errichtet. Am 31. August 1689 konsekrierte der Fürstbischof von Chiemsee, Sigmund Ignaz Graf Wolkenstein, die neue Kirche. Das Deckengemälde stammt von Simon Zaglacher aus dem Jahr 1768. 1806 wurde die Filialkirche zur Pfarrkirche aufgewertet.
Die Kirche diente als Drehort für die ZDF-Komödie Der Bergpfarrer mit Stephan Luca in der Hauptrolle.
Museum
Das von der Gemeinde Aschau und vom Museumsverein Müllner-Peter-von-Sachrang eingerichtete Müllner-Peter-Museum wurde im Dachgeschoss des ehemaligen Schulhauses (Schulstraße 3) 2001 eröffnet. Im 1. Stock des Gebäudes befindet sich das Lehrer-(Max) Hickl-Zimmer mit Möbeln und Exponaten von 1910. Am Haus ist ein Heilkräutergarten angelegt und die ehemaligen Schulräume werden für einen Kindergarten genutzt.
Persönlichkeiten
- Peter Huber (1766–1843), genannt Müllner-Peter, Musiker und Universalgelehrter
- Heinrich Härtle (1909–1986), NS-Wissenschaftsfunktionär und rechtsextremer Publizist
- Hans Pumpfer (* 1928), letzter Bürgermeister der Altgemeinde Sachrang und Ehrenbürger der Gemeinde Aschau im Chiemgau, Träger des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland[5]
- Robert Huber (1931–2010), ehem. „Zeremonienmeister“ des Oktoberfestes und Gründer der Sachrang Stiftung[6]
- Werner Herzog (* 1942), Filmregisseur. Wuchs hier im Ortsteil „Berg“ auf.
- Hansjörg Schellenberger (* 1948), deutscher Oboist und Dirigent, Träger des Verdienstordens am Bande der Bundesrepublik Deutschland[7]
Literatur
- Carl Oskar Renner: Der Müllner-Peter von Sachrang (Roman), Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1972, ISBN 978-3-475-54213-8.
- Müllner Peter von Sachrang. (Faltblatt). Sachrang 2005.
- Christoph Glaser: Das Sachranger Rezeptbuch, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7776-1452-6.
- Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 15: Landgerichte Wasserburg und Kling; sowie Altbayern Reihe I Heft 38: Rosenheim. In: Digitalsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek.
- Sachrang, Landkreis Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie alter Landkarte der Umgebung von Sachrang).
Weblinks
- Website von Aschau und Sachrang
- Bergsteigerdorf Sachrang
- Informationen zu „Sachrang. Eine Chronik aus den Bergen“ (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) auf der Website des Bayerischen Rundfunks im Internet Archive auf archive.org, Stand: 30. September 2007, gesehen 5. Dezember 2010
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 189 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 129 (Digitalisat).
- ↑ Matthias Köpf & Christian Sebald: Das sind die beiden schönsten Bergsteigerdörfer Bayerns. Süddeutsche Zeitung, 22. Juli 2017, abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ „Bergsteigerdorf Sachrang“ gleich am Ortseingang ersichtlich. chiemgau24.de, 26. Januar 2018, abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ www.bundespraesident.de: Der Bundespräsident / Bekanntgabe der Verleihungen / Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Juli 2018. Abgerufen am 3. August 2018.
- ↑ Oberbayerisches Volksblatt: Robert Huber stiftet sein Vermögen.
- ↑ klassik.com: klassik.com : Verdienstorden für Hansjörg Schellenberger. Abgerufen am 3. August 2018.
Siehe das Buch Schelching und Sachrang - Bergsteigerdörfer am Geigelstein#
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