Schloss Kainberg
Das Schloss Kainberg liegt in der Gemeinde Kumberg in der Steiermark. Die Geschichte des Anwesens reicht bis in den Beginn des 13. Jahrhunderts und die des heutigen Schlosses bis in das Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Es befindet sich seit 1841 im Besitz der Familie Wimpffen.
Geographische Lage
Das Schloss befindet sich etwas abgelegen, nördlich des Ortskerns von Kumberg am Schloß-Kainberg-Weg 6. Es steht dort auf einer steilen Anhöhe, die den Ausläufer eines vom Schöckl in südöstliche Richtung verlaufenden Rückens bildet.[1]
Geschichte
An der Stelle des heutigen Schlosses wurde wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein erster Wehrbau errichtet. Dieser war freies Eigen eines dem Stift Seckau unterstellten Dienstmannengeschlechtes. Im Jahr 1218 wird ein Otto von Chunperch, der auf dem befestigten Hof saß, genannt. Das Anwesen blieb über 300 Jahre im Besitz derer von Kainberg und kam 1547 an Gilg von Saurau. Nachdem Melchior Huber im Jahr 1570 zwei Monate im Besitz des Edelhofes war, kam der Hof an Otto VI von Ratmannsdorf. Dieser ließ ihn zwischen 1570 und 1575 zu einem Renaissanceschloss aus- und umbauen. Seine Tochter musste aufgrund ihres protestantischen Glaubens die Steiermark 1629 verlassen. So kam das Schloss an Siegmund Friedrich Freiherr von Gleispach. Dessen Sohn verkaufte es 1662 an das Stift Seckau, nahm es aber ein Jahr später wegen des nicht gezahlten Kaufpreises wieder zurück.[1][2]
Im Jahr 1685 kam der Ansitz in den Besitz von Georg Siegmund Graf Dietrichstein. Ihm folgten weitere Besitzer nach, ehe es 1841 an den Grafen Franz Karl Eduard von Wimpffen kam. Die Familie Wimpffen bewohnt bis heute das Schloss.
Architektur
Das dreigeschossige Gebäude bildet ein regelmäßiges Viereck, welches einen rechteckigen, dreigeschossigen Arkadenhof umfasst. Die Arkaden umgeben den Hof an drei Seiten und wurden im 19. Jahrhundert größtenteils verglast. An den vier Gebäudeecken befinden sich quadratische Ecktürme mit Pyramidendächern. Im mittleren Teil des westlichen Flügels steht ein mächtiger Uhr- und Glockenturm mit einem von einer Laterne gekrönten Dach. In diesem Turm befindet sich eine kleine, den heiligen drei Königen geweihte Kapelle. Im Süden befindet sich das rundbogige Einfahrtstor.[1]
Früher wurde das Schloss vermutlich von einer heute nicht mehr erhaltenen Wehrmauer sowie einer Grabenanlage geschützt. Auch der in der südwestlichen Ecke des Gebäudes angebaute Viereckturm besteht heute nicht mehr. Eine im Südosten gelegene Bastei wurde zu einem Garten umgestaltet.[1]
Der nördliche Flügel stammt aus dem 15. Jahrhundert und stellt den ältesten Bauteil des Gebäudes dar. In den oberen Stockwerken befinden sich noch große Teile der ursprünglichen Innenausstattung. Einige Räume weisen neobarocke Stuckdecken auf. In einem Eckzimmer findet man eine Kassettendecke mit gemalter Maserung aus der Renaissance und einen Ofen aus dem 18. Jahrhundert. Der große Saal des Schlosses ist mit Laub-Bandelwerk-Stuck aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts verziert. Weiters befindet sich in dem Saal ein um 1800 aufgestellter Empireofen.[1][2]
Quellen
- Kainberg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Graz. 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 1979, ISBN 3-7031-0475-9, S. 203.
Weblinks
Einzelnachweise
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J. F. Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833 Joseph Franz Kaiser (1786–1859) Alternative Namen J. F. Kaiser Beschreibung österreichischer Drucker und Herausgeber Geburts-/Todesdatum 11. März 1786 19. September 1859 Geburts-/Todesort Graz ( Steiermark ) Graz Normdatei : Q1499963 VIAF : 303124203 ISNI : 0000000030830153 GND : 129880159 LCCN : n87141671 NLP : a0000002496030 WorldCat creator QS:P170,Q1499963 . Scanprojekt Community Projektbudget 2012 Dieses Bild oder PDF wurde im Rahmen des GLAM-Projekts Buchscanner mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland und Wikimedia Österreich als Teil des Community-Projekts zur Erfassung von urheberrechtsfreien Werken erstellt. Die von den Dokumenten dieser Kategorie beschriebenen Objekte befinden sich im heutigen Österreich . Originalscans bei Bedarf bitte bei Hubertl anfragen. Deutsch English magyar italiano македонски sicilianu +/− Public domain Public domain false false Dieses Werk ist gemeinfrei , weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers . Parallel zu dieser Lizenz muss auch ein Lizenzbaustein für die United States public domain gesetzt werden, um anzuzeigen, dass dieses Werk auch in den Vereinigten Staaten gemeinfrei ist. Es wurde festgestellt, dass diese Datei frei von bekannten Beschränkungen durch das Urheberrecht ist, alle verbundenen und verwandten Rechte eingeschlossen. https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/ PDM Creative Commons Public Domain Mark 1.0 false false Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 36346 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833 | Published by J. F. Kaiser, Graz, Scan and postprocessing by Hubertl | Datei:142 Schloss Kainberg, Kumberg - J.F.Kaiser Lithografirte Ansichten der Steiermark 1830.jpg | |
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G. M. Vischers Käyserlichen Geographi, Topographia Ducatus Stiriae, Das ist: Eigentliche Delineation / und Abbildung aller Städte / Schlösser / Marcktfleck / Lustgärten / Probsteyen / Stiffter / Clöster und Kirchen / so es sich im Herzogthumb Steyrmarck befinden; Und anjetzoUmb einen billichen Preyß zu finden seyndBey Johann Bitsch Universitäts Buchhandlern /Auff dem Juden=Platz bey der guldenen Saulen. Graz 1681 Die Nummerierung der Dateien folgt der alphabetischen Reihung der Ortsnamen Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 36346 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Topographia Ducatus Stiriae | Georg Matthäus Vischer | Datei:Vischer - Topographia Ducatus Stiria - 193 Kainberg bei Kumberg.jpg |