Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 19.11.2021, aktuelle Version,

Schloss Stein (Dellach im Drautal)

Schloss Stein
Schloss Stein im Drautal

Schloss Stein im Drautal

Alternativname(n) Burg Stein
Staat Österreich
Ort Dellach im Drautal
Entstehungszeit Erste Erwähnung 1190
Burgentyp Höhenburg, Felslage
Erhaltungszustand Erhalten
Ständische Stellung Ministeriale, Herren
Geographische Lage 46° 44′ N, 13° 1′ O
Schloss Stein (Kärnten)

Schloss Stein, auch Burg Stein genannt, ist eine gut erhaltene, aus dem Mittelalter stammende Felsenburg auf einem steil aufsteigenden Felsen etwa 200 Meter über der Talsohle des Oberen Drautals in Kärnten. Sie war Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft, und steht auf der Südseite der Drau zwischen Oberdrauburg im Westen und Dellach im Drautal im Osten, zu dessen Gemarkung sie gehört. Nördlich der Burg liegt jenseits der Drau die Gemeinde Irschen.

Geschichte

Schloss Stein wurde im späten 12. Jahrhundert errichtet, um das Jahr 1190 wurde es im Besitz des gräflich ortenburgischen Ministerialen Haidenrichs de Lapide erwähnt. Im 13. Jahrhundert stand Burg und Herrschaft Stein im Besitz der Meinhardiner, Grafen von Görz. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Stein im Jahre 1440, als es im Besitz der Grafen von Cilli stand. Im Jahre 1456 kam es an die habsburgerischen Landesfürsten.

Herren von Graben

Im Jahre 1500 verlieh König Maximilian I. die Herrschaft und Schloss Stein an Virgil von Graben und dessen Sohn Lukas von Graben zum Stein. Diese Linie der Herren von Graben, die Linie am Stein, nannte sich fortan Von Graben zum Stein.

Nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Christof David von Graben zum Stein aus der Linie am Stein im Jahr 1664 entbrannte um die mit hohen Steuerschulden belegte Herrschaft Stein ein Erbschaftsstreit; denn sowohl die Zweite Tiroler Linie der Von Graben, abstammend von Bartholomäus (Barthlmä) von Graben, einem Sohn des Virgil von Graben, als auch die Herren von Lamberg stellten auf Stein Erbansprüche. Christof Davids entfernter Cousin Hans [Johann] Karl von Graben hatte sich noch zu Lebzeiten von Innsbruck aus um das Erbe bemüht. Als sich Hans Karl über die genaue Verwandtschaft zu den im kärntnerischen verbliebenen Von Graben von Stein erkundigte, musste er („muß ich) schmerzhaftest vernehmen, man vermaine, wie in Tirol wohnhaften von Graben wären aus Kärnten emigrierte Bastarden. Hans Karl stellte daher einen genauen Stammbaum auf, in dem er eindeutig als Nachkomme des Virgil von Graben angesehen werden konnte. Nach genauer Recherche erkannte er, dass dieser aber damals als Altersgründen doch nicht als Lehensempfänger aufgetreten zu sein schien, sondern dessen Sohn Lukas, der ältere Bruder von Hans Karls direktem Ahnen Bartholomäus von Graben. Somit war Hans Karl nur ein Seitenverwandter des ersten Lehensempfängers gewesen und laut der Erbfolge (nur im Manneslehen von Vater auf Sohn vererbbar) nicht erbberechtigt gewesen, da nur direkte Nachkommen des Lukas von Graben zum Stein erbberechtigt waren. Das Erbe fiel, da auch die Lamberger nur über die weibliche Linie mit den Von Graben zum (von) Stein verwandt waren, an die habsburgischen Landesfürsten zurück..[1]

Weitere Besitzer

Die Habsburger veräußerten Stein 1668 an Balthasar von Beverellis (Von Beverelli, De Pervellis). 1681 ist Stein an die von den Herren von Graben abstammenden Orsini-Rosenberg gegangen.[2] Die Burganlage befindet sich noch heutzutage in deren Besitz und ist nicht öffentlich zugänglich.

Baudetails

Der etwa 15 Meter hohe quadratische Bergfried[3] wurde vom Palas getrennt errichtet und war mit diesem ursprünglich durch eine Holzbrücke verbunden. Er ist heute teilweise verfallen und dient als Aussichtsturm. Eine kunsthistorische Besonderheit stellt die in der Nordostecke befindliche Doppelkapelle dar. Zwei romanische Kapellen aus dem 15. Jahrhundert sind übereinander angeordnet und durch eine Öffnung in der Decke miteinander verbunden. Beide Kapellen, von denen eine dem Heiligen Valentin und eine dem Heiligen Martin (geschaffen von Bartlmä Firtaler) geweiht ist, bergen bemerkenswerte Schnitzstatuen sowie Gewölbemalereien des Südtiroler Künstlers Simon von Taisten.

Weiteres

Modell in Stein

Im Dellacher Ortsteil Stein steht neben der Steiner Straße eine gemauerte Nachbildung von Schloss Stein als Modell.

Einzelnachweise

  1. Carinthia I,, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 113ff
  2. Collegium Res Nobilis Austriae: Orsini und Rosenberg
  3. Stein im Drautal. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
Commons: Burg Stein im Drautal  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Kärnten , Österreich. Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 47.260053° N S: 46.232250° N W: 12.592633° O O: 15.135427° O Eigenes Werk , using File:Austria Carinthia location map.svg by Rosso Robot and NordNordWest SRTM30 v.2 data NordNordWest
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Austria Carinthia relief location map.svg
Burg Stein, Dellach im Drautal Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 34185 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk ich
CC BY-SA 3.0
Datei:Burg Stein.JPG
an icon for castles and fortresses Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:Castle.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Die Familie der Von Graben zum Stein der Tiroler Linie im 17. Jahrhundert. Als Persönlichkeiten von links nach rechts stellen sich Hans Karl von Graben, Johan Sigismund von Graben zum Stein, Otto Heinrich von Graben zum Stein, Hans Christof von Graben und Johan Andre von Graben dar. Hans Karl und das begehrte Erbe Stein in Kärnten, sein jüngerer Sohn Johan Sigismund, sein älterer Sohn Otto Heinrich als Hofkammersekretär der oberösterreichischen Hofkammer in Innsbruck, Hans Karls älterer Bruder Hans Christof, der als kaiserlicher Fähnrich in Ungarn verstarb sowie Hans Karls jüngerer Bruder Johan Andre, der als Obristwachtmeister in Spanien vor Barcelona gekämpft hat, mit dem Wappen Habsburgs. Additional die Wappen der Herren von Graben der Linie Am Stein sowie derer in Tirol und oben das Wappen Tirols. Im Hintergrund steht ein Totenkopf als memento mori. (Historische Skizze von Matthias Laurenz Gräff, 2024) Eigenes Werk Donald1972
CC0
Datei:Die Familie der Von Graben zum Stein der Tiroler Linie im 17. Jahrhundert.jpg
Hans Karl von Graben (left) applies for the Stein estate, which his distant cousin Christof David von Graben zum Stein (right) held until his childless death in 1664. Historical sketch by Matthias Laurenz Gräff (2024). Eigenes Werk Donald1972
CC0
Datei:Hans Karl von Graben (left) applies for the Stein estate, which his distant cousin Christof David von Graben zum Stein (right) held until his childless death.jpg
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
Public domain
Datei:Pictogram voting info.svg
Modell von Schloss Stein neben der Steiner Straße im Dellacher Ortsteil Stein Eigenes Werk Muck
CC BY-SA 4.0
Datei:Schloss Stein (Dellach)-06-Modell.jpg