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vom 28.08.2021, aktuelle Version,

Christof David von Graben zum Stein

Wappen der Von Graben in Krain, Kärnten, Osttirol sowie eines Zweiges in der Steiermark, Scheiblersches Wappenbuch
Schloss Stein im Drautal

Christof David von Graben zum Stein (auch fälschlicherweise Hans Christof von Graben zum Stein genannt) († 1664 in Innsbruck), war ein tirolerischer Edelmann kärntnerischer Abkunft. Er war der letzte seiner Familie, der die Herrschaft Stein und Schloss Stein in Kärnten zu freiem Eigen innehatte.

Leben

Christof Davids Eltern waren Hans Christof von Graben zum Stein († 1628)[1] aus der Linie am Stein der Herren von Graben und Magdalena von Katzenloher-Fraburg. Über das Erbe seiner Mutter gelangte Christof David in den Besitz der Fragburg in Villanders.[2]

Eine Urkunde besagt, dass Christof David seit dem 20. November 1571 als adelig galt [wahrscheinlich ist hier gemeint, er habe 1571 dem Tiroler Adel angehört]. Christof David war Kanzleibeamter und Stachelschützenmeister in Innsbruck.[3] In Innsbruck kam er in Besitz einiger Stadthäuser, so gelangte er im Jahre 1608 in den Besitz des Weinhart-Hauses in der Stiftgasse 11. Von 1609 bis 1614 war er im Besitz der Fieger-Häuser in der Maria-Theresien-Straße 35. Des Weiteren erwarb Christof David im Jahre 1639 das Stadthaus Czichna-Haus in der Stiftgasse 23.

Christof David hinterließ drei Töchter,[4] worunter wahrscheinlich auch Anna Juliana von Graben zum Stein, die sich mit Baltasar von Wohlgeschaffen, dem Unterhauptmann des Landes Tirol, vermählte.[2] Des Weiteren hatte er laut Quelle namentlich Lukretia (verehelicht mit Franz Troyer, Landrichter zu Lienz), Ursula (Gattin des Küblwirt zu Lienz) und Maria (Gattin des Wilhelm Grebetschitscher) als Töchter.[5] Christof von Graben prozessierte gegen seinen Stiefbruder Hans Vasoldt um die Herausgabe von Silbergeschmeide, und erwarb 1655 das Pintergut zu Oberlienz.

Erbstreitigkeiten um die Herrschaft Stein

Nach dem Tod Christof Davids entbrannte um die mit hohen Steuerschulden belegte Herrschaft Stein ein Erbschaftsstreit, denn sowohl Von Graben der Zweiten Tiroler Linie, abstammend von Bartholomäus von Graben, einem Sohn des Virgil von Graben, als auch die Herren von Lamberg stellten auf Stein Erbansprüche.[6] Christof Davids im neunten Grad Verwandter[7] Hans [Johann] Karl von Graben, Gatte der Helene von Mörl und Hauptmann (Leiter) der Tiroler Landmiliz,[2] hatte sich noch zu Lebzeiten von Innsbruck aus um das Erbe bemüht. Als sich Hans Karl über die genaue Verwandtschaft zu den im kärntnerischen verbliebenen Von Graben von Stein erkundigte musste er (muß ich) schmerzhaftest vernehmen, man vermaine, wie in Tirol wohnhaften von Graben wären aus Kärnten emigrierte Bastarden. Hans Karl stellte daher einen genauen Stammbaum auf in diesem er eindeutig als Nachkomme des Virgil von Graben angesehen werden konnte. Nach genauer Recherche erkannte er dass dieser aber damals als Altersgründen doch nicht als Lehensempfänger aufgetreten zu sein schien, sondern dessen Sohn Lukas, der ältere Bruder von Hans Karls Vater Georg von Graben. Somit war Hans Karl nur ein Seitenverwandter des ersten Lehensempfängers gewesen und laut der Erbfolge nicht erbberechtigt gewesen, da nur direkte Nachkommen des Lukas von Graben zum Stein erbberechtigt waren.[8] Das Erbe fiel, da auch die Lamberger nur über die weibliche Linie mit den Von Graben zum (von) Stein verwandt waren, an die habsburgischen Landesfürsten zurück.[9]

Einzelnachweise

  1. Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 130
  2. 1 2 3 Rudolf Granichstaedten-Czerva (1948): "Brixen - Reichsfürstentum und Hofstaat". Digitalisiert in: Collegium Res Nobilis Austriae: Graben von Stein (Anmeldung erforderlich)
  3. Granichstaedten-Czerva, Rudolf – »Alt-Innsbrucker Stadthäuser und ihre Besitzer«, 4 Bde., Sensen-Verlag, Wien 1962–1966.
  4. Der Schlern - Band 62, Teil 2, 1988, Seite 501
  5. Der Schlern, Band 62,Teil 2, S. 501
  6. Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 113ff
  7. Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 116
  8. Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 117
  9. Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten" (geleitet von Wilhelm Neumann), 163. Jahrgang, 1973, S. 112