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vom 16.09.2013, aktuelle Version,

Schmetterlingsflieder

Schmetterlingsflieder

Sommerflieder (Buddleja davidii)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Tribus: Sommerfliedergewächse (Buddlejeae)
Gattung: Sommerflieder (Buddleja)
Art: Schmetterlingsflieder
Wissenschaftlicher Name
Buddleja davidii
Franch.

Der Schmetterlingsflieder, Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch oder Fliederspeer (Buddleja davidii) ist eine Pflanzenart der Gattung Sommerflieder (Buddleja) in der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae).

Beschreibung

Zweig mit gegenständig angeordneten Laubblättern.

Vegetative Merkmale

Der Schmetterlingsflieder wächst als laubabwerfender Strauch und kann Wuchshöhen von 0,5 bis 5 Metern erreichen. Die fast vierkantigen Zweige besitzen eine charakteristische, filzig behaarte Rinde. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind bis zu 25 cm lang und 7 cm breit, schmal-lanzettlich und schwach gezähnt. Sie sind an ihrer Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite graufilzig. Die meist vorhandenen Nebenblätter sind mit einer Größe von 1 bis 6 mm fast kreisförmig bis eiförmig.


Teil eines Blütenstandes.

Generative Merkmale

Der endständige, aufrechte, dichte, schmalkegelige, anscheinend traubige oder thyrsoid zymöse Blütenstand erreicht eine Länge von 4 bis zu 30 cm und einen Durchmesser von 2 bis 5 cm. Die unteren Hochblätter sind laubblattförmig, die anderen sind klein und lineal. Im Juni öffnen sich die angenehm nach Honig duftenden, vierzähligen Blüten. Die vier 2 bis 3,5 mm langen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier lila Blütenkronblätter sind zu einer etwa 1 cm langen, engen Kronröhre verwachsen mit ausgebreiteten Kronzipfeln. Sie sind im Bereich des Röhreneingangs kräftig gelb; bei der Wildform ist die restliche Blüte blaulila. Gartenformen können auch weiße, rosa, purpurrote oder dunkelviolette Blüten haben. Die Narben und Staubbeutel bleiben in der Kronröhre verborgen. Die Bestäubung erfolgt durch langrüsselige Insekten, insbesondere durch Falter.

Die zweiklappigen, braunen Kapselfrüchte weisen eine Länge von 5 bis 9 mm und einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm auf. Die mit einer Länge von 2 bis 4 und einem Durchmesser von etwa 0,5 mm ellipsoiden, spanförmigen Samen werden als Ballonflieger über den Wind ausgebreitet. Die Samenschale besitzt an beiden Enden blasige Gebilde, die als kleine Flügel die Windausbreitung unterstützen. Pro Jahr kann ein Exemplar ungefähr 20 Millionen Samen bilden.

Verbreitung

Der Schmetterlingsflieder stammt aus China und Tibet und wurde in Europa als Zierpflanze eingeführt. Als Gartenflüchtling etablierte sich diese Pflanzenart auch in der freien Natur. 1928 wurde sie das erste Mal in Deutschland auf einer Kiesbank im Rhein entdeckt. Heute ist sie eine häufig zu findende Pflanzenart entlang von Bahngleisen und auf brach liegenden Industrieflächen sowie entlang von Uferböschungen. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist durch das Winterklima bestimmt. Bei Wintertemperaturen unter 20 Grad Minus sterben die Pflanzen in der Regel ab.

Giftigkeit

Der Schmetterlingsstrauch wird als wenig giftig eingestuft, wobei alle Pflanzenteile giftig sind, im Besonderen die Blätter und die Samen. Wirkstoffe sind die Glykoside Catalpol, Methylcatalpol, Aucubin und verschiedene Saponine.[1][2]

Kultur

Die Sorten von Buddleja davidii bevorzugen sonnige und warme Plätze im Garten und einen kalkreichen Boden. Der Schmetterlingstrauch kann und sollte jedes Frühjahr auf Stock gesetzt, das heißt in Kniehöhe abgeschnitten werden. Er treibt dann stark von unten nach und blüht im Sommer reich. Unterbleibt dieser Schnitt, neigen die Pflanzen dazu, von unten zu verkahlen. Bei einigen schwachwüchsigen Sorten ist der Rückschnitt nur alle 3 bis 4 Jahre notwendig.

Blütenstand mit Schmetterlingen ( Distelfalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs).

Der Schmetterlingsflieder als Nektarpflanze für Insekten

Bienen, Schmetterlingen, Taubenschwänzchen und Hummeln bietet der Schmetterlingsflieder eine reichhaltige Nektarquelle. Anders als gemeinhin vermutet hat die Pflanze jedoch keine positive Auswirkung auf die Artenvielfalt und den Bestand von Schmetterlingen, da sie keine Rolle als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen spielt und ihr Nektarangebot in eine Zeit fällt, in der das Nahrungsangebot reichlich ist. Eine Anpflanzung im Garten hat jedoch den Effekt, Schmetterlinge aus der Umgebung anzulocken und ermöglicht ein einfaches Beobachten dieser Tiere.

Systematik

Die Erstbeschreibung durch den französischen Botaniker Adrien René Franchet wurde 1887 veröffentlicht [3]; er benannte die Art nach dem französischen Naturforscher in China, dem Lazaristenpater Armand David. Ein Synonym für Buddleja davidii Franch. ist Buddleja variabilis Hemsl..

Die Unterscheidung folgender Varietäten innerhalb der Art ist strittig:

  • Buddleja davidii var. nanhoensis (Chitt.) Rehder: Syn.: Buddleja variabilis var. nanhoensis Chitt.
  • Buddleja davidii var. superba (de Corte) Rehder & E.H.Wilson: Syn.: Buddleja variabilis var. superba de Corte
  • Buddleja davidii var. veitchiana (J.H.Veitch) Rehder: Syn.: Buddleja variabilis var. veitchiana J.H.Veitch

Ähnliche Arten

Neben Buddleja davidii und seinen Sorten ist in den Gärten Mitteleuropas auch noch der Wechselblättrige Sommerflieder (Buddleja alternifolia) verbreitet. Im Gegensatz zu Buddleja davidii blüht er an den vorjährigen Zweigen.

Quellen

  • Mario Ludwig, Harald Gebhard, Herbert W. Ludwig, Susanne Schmidt-Fischer: Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur - Einwandernde Arten erkennen und bestimmen, BLV Verlagsgesellschaft München, ISBN 3-405-15776-5
  • Bruno P. Kremer: Strauchgehölze Erkennen & bestimmen, Steinbachs Naturführer, 2002, ISBN 3-800-14275-9
  • Bingtao Li & Antony J. M. Leeuwenberg: Loganiaceae in der Flora of China, Volume 15: Eintrag. (Abschnitt Beschreibung)
  • Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, 20. Auflage 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3

Einzelnachweise

  1. Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen, Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol, Hamburg 1994, ISBN 3-933203-31-7, S. 178179.
  2. R. B. Duff, J. S. D. Bacon, C. M. Mundie, V. C. Farmer, J. D. Russell, and A. R. Forrester: Catalpol and methylcatalpol: naturally occurring glycosides in Plantago and Buddleia species. In: Biochem J.. 96, Nr. 1, Juli 1965, S. 1–5.
  3. Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat., sér. 2, 10, 1887, 65. siehe [https://npgsweb.ars-grin.gov/gringlobal/taxonomydetail.aspx?Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben Eintrag bei GRIN = Taxonomy for Plants].
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