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vom 18.05.2019, aktuelle Version,

Siegfried Freiberg

Siegfried Freiberg (* 18. Mai 1901 in Wien; † 5. Juni 1985 in Veghel) war ein österreichischer Schriftsteller und Bibliothekar.

Aufnahme von Ludwig Schwab (1935)

Leben und Wirken

Nach der Matura studierte Siegfried Freiberg an der Universität Wien Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte und promovierte dort 1925 zum Dr. phil. Anschließend arbeitete er 1926–1947 als Bibliothekar an der Hochschule für Welthandel.

In der Zeit des Austrofaschismus war Freiberg einer der Vorzeigeschriftsteller der Diktatur. Er wirkte bei der Gründung der Österreichischen Schrifttumskammer im Herbst 1936 mit.[1] Auch war er Mitglied im 1936 gegründeten Bund deutscher Schriftsteller Österreichs (BdSÖ), der intensiv an der Eingliederung Österreichs ins Deutsche Reich arbeitete. Als solcher war er Beiträger zu dem vom BdSÖ 1938 im Wiener Krystall-Verlag publizierten Bekenntnisbuch österreichischer Dichter, in dem die Autoren begeistert den Anschluss Österreichs begrüßten.[2] Zudem war Freiberg Vortragender in der dem Kulturreferat der Vaterländischen Front (VF) unterstehenden, 1936 gegründeten Organisation Neues Leben, die zur Lenkung der Freizeitgestaltung dienen sollten – so wie die italienische Opera Nazionale Dopolavoro und die deutsche Kraft durch Freude (KdF).[3] Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg richtete er zusammen mit einer Gruppe österreichischer Schriftsteller eine Huldigung an Adolf Hitler.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte Freiberg 1947 an die Akademie der bildenden Künste Wien, wo er 1950–1964 Bibliotheksdirektor war. Er war Mitglied der Innviertler Künstlergilde und betätigte sich noch jahrelang als Schriftsteller. Trotz seiner Verstrickungen mit den Regimen des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus wurde er mehrfach geehrt und ausgezeichnet.

Auszeichnungen

Werke

Die Schriften Freibergs waren von Rainer Maria Rilke beeinflusste Gedichte (Elegien und Oden, 1935). Seine ersten Romane (Salz und Brot, 1935; Die harte Freude, 1938) machten ihn bekannt. Er ist auch Autor von Dramen, Hörspielen, Essays und Reisebüchern.[5]

  • Elegien und Oden. Wien: Gerold, 1935.
  • Die harte Freude. Salzburg / Leipzig: Pustet, 1938.
  • Die Liebe, die nicht brennt. Wien: Luser, 1940.
  • Nebuk, eine Storchengeschichte. Wien: Wiener Verlagsgesellschaft, 1942.
  • Vom Morgen zum Abend. Wien: Wiener Verlag, 1943.
  • Wo der Engel stehen sollte... Gleichnis und Bericht. Wien: Bauer, 1948.
  • Geborgenheit. Wien / Köln: Amandus-Verlag, 1960.
  • Salz und Brot. Wien: Zsolnay, 1965.
  • Gesetz im Feuer. Wien: Schendl, 1968.
  • Zwischenspiel am See. Graz: Leykam, 1971.
  • Zwischen Freiheit und Jenseits. Wien : Österreichische Verlagsanstalt, 1973.

Sekundärliteratur

  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 3 Einstein – Görner. Hg. Rudolf Vierhaus. München: Saur. 2006. S. 482.
  • Klaus Amann: „Die literaturpolitischen Voraussetzungen und Hintergründe für den ‚Anschluss‘ der österreichischen Literatur im Jahre 1938“. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 101/1982. S. 232.
  • Horst Jarka: „Zur Literatur- und Theaterpolitik im ‚Ständestaat‘“. In: Kadrnoska, Franz (Hrsg.). Aufbruch und Untergang. Österreichische Kultur zwischen 1918 und 1938. Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde. Band 20 der neuen Serie. Wien / München / Zürich: Europa-Verlag, 1981.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek, 1963.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23). Wien: Böhlau 1992.
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, 1951.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter, 1992.
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag, 1962,
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien, 1963.
  • Hans F. Prokop: Österreichisches Literaturhandbuch. Wien: Jugend und Volk, 1974,
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 383.
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien – Presse- und Informationsdienst, 28. Mai 1966.

Einzelnachweise

  1. Amann, Klaus (1982). „Die literaturpolitischen Voraussetzungen und Hintergründe für den ‚Anschluss‘ der österreichischen Literatur im Jahre 1938“. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 101. S. 232.
  2. Amann, Klaus (1982). „Die literaturpolitischen Voraussetzungen und Hintergründe für den ‚Anschluss‘ der österreichischen Literatur im Jahre 1938“. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 101. S. 237.
  3. Jarka, Horst (1981). „Zur Literatur- und Theaterpolitik im ‚Ständestaat‘“. In: Kadrnoska, Franz (Hg.). Aufbruch und Untergang. Österreichische Kultur zwischen 1918 und 1938. Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde. Band 20 der neuen Serie. Wien / München / Zürich: Europa-Verlag. S. 523.
  4. Deutsche Biographische Enzyklopädie (2006). Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 3 Einstein – Görner. Hg. Rudolf Vierhaus. München: Saur. S. 482.
  5. Freiberg, Siegfried In: Webpräsenz Austria-Forum, Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992

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Siegfried Freiberg (1901–1985), österreichischer Schriftsteller und Bibliothekar. Programmzeitschrift der RAVAG „Radio Wien“ 16. August 1935, S. 4 ( http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=raw&datum=19350816&seite=6&zoom=33 ) Ludwig Schwab (~1900–1939)
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