Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 19.12.2021, aktuelle Version,

Simonyspitzen

Simonyspitzen

Links der Mitte: Westliche Simonyspitze mit Simonykees. Rechts der Mitte: Östliche Simonyspitze mit Maurerkees

Höhe 3473 m ü. A.
Lage Salzburg und Tirol, Österreich
Gebirge Venedigergruppe
Dominanz 1,6 km Dreiherrnspitze
Schartenhöhe 102 m Umbalscharte
Koordinaten 47° 4′ 21″ N, 12° 15′ 36″ O
Simonyspitzen (Alpen)
Erstbesteigung 28. Juli 1871 durch Theodor Harpprecht mit Führer Josef Schnell

Die Simonyspitzen sind zwei Berggipfel in der Venedigergruppe in den österreichischen Zentralalpen. Sie liegen im Nationalpark Hohe Tauern auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Osttirol und Salzburg. Ihren Namen erhielten sie in der Sitzung des Oesterreichischen Alpenvereins vom 15. März 1865 auf Antrag des Kartografen Franz Keil. Er wollte damit den Geografen und Alpenforscher Friedrich Simony ehren. Zuerst bestiegen wurden die Spitzen am 28. Juli 1871 durch den Stuttgarter Alpinisten Theodor Harpprecht und dem Bergführer Josef Schnell.[1]

Lage und Höhe

Nach der amtlichen Vermessung des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen ist die Westliche Simonyspitze (47° 4′ N, 12° 16′ O) mit 3473 m ü. A. der höhere der beiden Gipfel, die nordöstlich gelegene Östliche Simonyspitze (47° 5′ N, 12° 16′ O) erreicht 3442 m.[2] Nach anderen Angaben sind beide Gipfel 3488 m hoch.[3][4]

Im Norden fallen die Berge auf Salzburger Seite zum Krimmler Kees oberhalb des Krimmler Achentals hin ab, nach Süden (Osttirol) fließt das Simonykees oberhalb des Maurertals.

Nach Westen hin setzt sich der Gratverlauf zum 3426 m hohen Umbalköpfl und der 3499 m hohen Dreiherrenspitze fort. Der Westlichen Simonyspitze unmittelbar südwestlich vorgelagert ist die 3440 m hohe Simonyschneide (47° 4′ N, 12° 16′ O). Sie wird auch oft fälschlich Westliche Simonyspitze genannt.[5] Auch der 3415 m hohe Grat zwischen den beiden Simonyspitzen wird jedoch in manchen Quellen als „Simonyschneid“ oder „Simonyschneide“ bezeichnet.[3]

Nach Nordosten verläuft der Kamm weiter zum 3225 m hohen Vorderen Maurerkeeskopf.

Alpinismus

Die firnbedeckte Östliche Simonyspitze gilt als alpinistisch bedeutsam, wird jedoch nicht sehr häufig bestiegen. Der Normalweg über den Südostgrat weist die Schwierigkeit II (UIAA) auf. Ausgangspunkt des etwa 4 Stunden dauernden Anstiegs ist die Essener-Rostocker-Hütte (2208 m) im Maurertal. Weitere Routen führen über die Südflanke (II), die Ostflanke (III-), den Nordostgrat (III) und den Westlichen Hängegletscher (III+). Die Nordwand (IV) gilt als schwierigster Anstieg, sie ist ebenso wie der Westliche Hängegletscher von der Warnsdorfer Hütte (2336 m) im Krimmler Achental aus zu erreichen. Über das Simonykees wird der Gipfel im Winter als Skitour bestiegen.[4]

Die Westliche Simonyspitze wird selten besucht, viele Alpinisten steigen nur bis zur vorgelagerten Simonyschneide. Der Normalweg führt von Südwesten im Schwierigkeitsgrad II zum Gipfel. Alpinistisch bedeutsam sind der Nordwestgrat, eine Eistour vom Krimmler Kees, die Nordwand (kombiniertes Gelände V-, 50°) und der Eisanstieg durch die Nordwand, mit 65° eine der steilsten Eistouren der Venedigergruppe. Weitere reine Gletscheranstiege wie die Südflanke oder der Nordwestliche Hängegletscher gelten als gefährlich und häufig gänzlich unbegehbar. Im Winter ist die südwestlich vorgelagerte Simonyschneide ein beliebtes Skitourenziel.[4]

Der Übergang zwischen Westlicher und Östlicher Simonyspitze über einen häufig überwechteten Grat und den Harpprechtturm weist den Schwierigkeitsgrad III auf.[4]

Name und Besteigungsgeschichte

Der Name der Berge wurde 1865 durch den Kartografen und Geoplastiker Franz Keil geprägt, der sie nach dem Geographen und Alpenforscher Friedrich Simony benannte. Zuvor war die Östliche Simonyspitze häufig falsch als Großer Geiger bezeichnet worden. Heute ist neben der allgemein üblichen weiblichen auch die männliche Form Westlicher bzw. Östlicher Simonyspitz zu finden.[3]

Die Erstbesteigung beider Gipfel gelang am 28. Juli 1871 Theodor Harpprecht mit Josef Schnell. Sie stiegen über den heutigen Normalweg zur östlichen Simonyspitze auf, überquerten den Verbindungsgrat und stiegen von der Westlichen Simonyspitze über die Südflanke hin ab. Am 2. August desselben Jahres gelang ihnen auch die Erstbesteigung der Simonyschneide. Mit Ludwig Purtscheller und Johann Grill, die die Südflanke (1881) und den Nordostgrat (1882) der östlichen Simonyspitze erstbegingen, trugen zwei weitere bekannte Alpinisten zur Erschließungsgeschichte der Simonyspitzen bei.[6]

Literatur

Commons: Simonyspitzen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eduard Richter: Die Erschliessung der Ostalpen, III. Band. Berlin 1894, S. 149 f.
  2. Österreichische Karte 1:50.000, AMAP Online. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen; abgerufen am 2. Juli 2012
  3. 1 2 3 Alpenvereinskarte Nr. 36, Venedigergruppe, 2007
  4. 1 2 3 4 Willi End: Alpenvereinsführer Venedigergruppe. Hrsg.: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Südtirol. 5. Auflage. Bergverlag Rother, München 2006, ISBN 3-7633-1242-0, S. 371377.
  5. Willi End, Hubert Peterka: Alpenvereinsführer Venedigergruppe. Hrsg.: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Südtirol. 4. Auflage. Bergverlag Rother, München 1994, ISBN 3-7633-1242-0, S. 384, 389.
  6. Mittheilungen des Alpenvereins, München 1882, S. 188

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Karte der Alpen mit extra starken Grenzen und Städten für die Verwendung als PositionskarteQuadratische Plattkarte, N-S-Streckung 150 %. Alps location map borders.png original image: Lencer border enhancment & cities: Pechristener
CC BY-SA 3.0
Datei:Alps location map borders cities.png
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:BlackMountain.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Simonyspitzen: Westliche (links der Mitte) und Östliche (Mitte), Simonykees (links) und Maurerkees (rechts), Fotografiert beim Abstieg vom Türmljoch ins Maurertal. Eigenes Werk Whgler
CC BY-SA 4.0
Datei:Simonyspitzen Simonykees Maurerkees.jpg