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vom 15.09.2021, aktuelle Version,

Skigebiet Dachsteingletscher

Karte: Steiermark
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Skigebiet Dachsteingletscher
Skigebiet Dachsteingletscher
(ohne Ramsau)
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Anzahl der Pisten 4
Gesamtlänge 4 km
  leicht 2 km
  mittel 1 km
  schwer 1 km
Funparks 2
Halfpipe Nein
Langlaufloipen 32 km
Schneekanonen Nein
Liftanlagen 5
  Pendelbahnen 1
  Sessellifte 1
  Schlepplifte 3
Saison (Winter) Dezember–April
Saison (Sommer) Mai–November

Das Skigebiet Dachsteingletscher, vom Betreiber aktuell auch als Der Dachstein vermarktet, liegt auf dem Dachsteinmassiv und ist durch die Dachstein-Südwandbahn von der Ramsau im oberen Ennstal aus erschlossen.

Das Gebiet liegt im Land Oberösterreich, gehört aber zum steirischen Tourismusverbund Urlaubsregion Schladming–Dachstein. Das Skigebiet ist Mitglied in der salzburgisch-steirischen Ski amadé und liegt noch im UNESCO-Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut.

Übersicht

Bergstation auf dem Hunerkogel

Das Gletscherskigebiet erstreckt sich im Höhenbereich 2296 m bis 2680 m ü. A. Es ist ganzjährig in Betrieb mit bis zu fünf Liften, welche je nach Schneelage geöffnet sind. Die Bergstation der Pendelbahn liegt auf dem Hunerkogel auf 2687 m ü. A. und ist der höchste Punkt des Skigebietes. Drei Gletscher bedecken das Dachsteinplateau: Hallstätter Gletscher, Gosaugletscher und Schladminger Gletscher. Das Gletscherskigebiet befindet sich hauptsächlich auf dem Schladminger Gletscher.

Zusammen mit dem am südlichen Bergfuß gelegenen Skigebiet Ramsau (Türlwand, 1130 m bis 1636 m) gibt es im Skigebiet 22 km Pisten, davon 4 km auf dem Gletscher, sowie die Edelgrießabfahrt, eine 18 Kilometer lange Offpisten-Abfahrt Richtung Ramsau, und der Dachsteinüberquerung, bei der man auf 25 Kilometern den Gletscher von der steirischen Seite bis nach Oberösterreich nach Obertraun überquert – eine Rückkehr mit Lift ist nicht möglich.[1] Auf dem Dachsteinplateau besteht Anschluss an die Höhenloipen des Langlaufzentrums Ramsau. Dort liegt auch die Skisprunganlage.

Weitere Tourismusattraktionen sind der Dachstein Skywalk, der in den Gletscher geschlagene Eispalast und die höchstgelegene Hängebrücke Österreichs mit der Stiege ins Nichts. Der nahe Dachstein ist mit einer Höhe von 2995 m ü. A. der Hauptgipfel des Dachsteinmassivs. Ein Aufstieg von der Bergstation der Südwandbahn ist möglich.

Zusammen gehört diese Infrastruktur zum Alpincenter Dachstein–Ramsau.[2]

Klima

Wie die meisten Skigebiete des Alpenraums ist auch der Dachsteingletscher zunehmend von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. So bezeichnet der Skisportler Eric Frenzel die Situation als „erschreckend“ und berichtet von seinen Beobachtungen wie folgt: „Wenn ich als Jugendlicher auf dem Dachstein-Gletscher unterwegs war, konnte ich direkt an der Bahn die Ski anschnallen und loslaufen. Jetzt muss man erst eine Weile unterwegs sein, bis man an die Loipen kommt“.[3]

Geschichte

Die Anfänge der Dachsteinerschließung begannen 1877 mit dem Bau der Simonyhütte. 1961 wurde die Dachsteinstraße von der Ramsau zur Türlwaldhütte gebaut. Die Straße war Voraussetzung für den späteren Bau der Dachstein-Südwandbahn. Der Bau der Pendelbahn dauerte von 1966 bis 1969. Für die Bergstation am Hunerkogel musste der Gipfel des ursprünglich 2694 m hohen Berges weggesprengt werden.[4]

1999 fand in Ramsau und am Dachstein die Nordische Skiweltmeisterschaft 1999 statt.

Die Dachstein Gletscherbahn wurde 2003 von der Planai-Hochwurzen-Bahn-Gesellschaft in Schladming übernommen, die auch die Bergbahnen Planai und Hochwurzen an der Südseite des Ennstals betreibt.

Seit einigen Jahren findet regelmäßig der Schibergsteig-Wettbewerb Dachstein Xtreme statt.

In den letzten Jahren reichte die Schneelage nicht aus, um den Liftbetrieb über den ganzen Sommer hinweg aufrechtzuerhalten. Daher wurden hier, weil im Kalkkarst keine Beschneiung möglich ist, Versuche mit Schneekonservierung (Snowfarming) mittels Planen vorgenommen, wie sie auch im Tirolischen und am Kitzsteinhorn einen gewissen Erfolg gezeigt haben. Messungen im Rahmen einer Studie[5] bestätigen den Dachsteingletschern örtlich Dicken bis 100 m, sodass aktiver Gletscherschutz zumindest möglich erscheint.[6]

Die WM Skibergsteigen fand 2012 im Raum der Schi- und Langlaufinfrastruktur Ramsau–Dachstein statt.[7]

Ende 2013 kam der Eispalast ins Gerede, weil er nach exakter Auslegung der Landesgrenzen auf Obertrauner Gemeindegebiet liegt, nicht Ramsauer, wie man angenommen hatte. Für das Geschäftsgebaren am Dachstein ist das ohne Auswirkung, da die Einnahmen zwischen den Gemeinden aufgeteilt werden – das Skigebiet liegt nördlich des Hauptkamms, und damit gutteils auf Obertrauner Gebiet. Problematisch ist aber, dass der Eispalast nun in das oberösterreichische Europa- und Naturschutzgebiet Dachstein (EU02/N098) fällt, in dem Baubewilligungen strenger gehandhabt werden.[8][9]

Die intensive touristische Erschließung, die durch die Schneeprobleme in den letzten Jahren in Richtung Erlebnistourismus geht,[10] wird vor Ort auch kritisch gesehen.[6] Sie entspricht einem modernen Konzept der Besucherstromlenkung, die einerseits den Naturschutzgedanken einem breiten Publikum erfahrbar und zu einem lokalen Wirtschaftsfaktor macht, andererseits durch Konzentration andere Gebiete ungestört erhält. Dieser Interessensausgleich wird auch von der UNESCO unterstützt, die den Dachstein als „Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit und besonderer wissenschaftlicher Bedeutung“ wie auch „Zeugnis kontinuierlicher menschlicher, wirtschaftlicher und kultureller Tätigkeit“ herausstreicht.

Angebote

Alpin und Langlauf

Das Skigebiet umfasst[11]

  • einen Doppelsessellift und drei Schlepplifte
  • fünf Abfahrten und zwei Skitouren
  • drei Langlaufloipen

Skitouren und Freeriden

Wegen seiner hochalpinen Lage eignet sich der Dachstein sehr gut für Skitouren und zum Freeriden.

  • Die Österreichische National Skitour ist ca. 25 km lang und überwindet eine Differenz von 2400 Höhenmetern. Start der Tour ist die Bergstation der Dachstein-Südwandbahn am Hunerkogel, sie verläuft über den Hallstätter Gletscher zur Simonyhütte. Von der Hütte gelangt man über einen Wanderweg zur Gjaidalm, von wo aus man in das Skigebiet Krippenstein gelangt. Das letzte Stück führt über die Pisten des Krippensteins nach Obertraun.

Alternativ kann von der Simonyhütte über das Weittal oder dem Wiesberghaus nach Hallstatt abgefahren werden.[12]

  • Edelgrieß-Abfahrt: Das Edelgrieß ist ein breites Kar zwischen dem Türlspitz und dem Gamsfeldspitz. Das Edelgrieß ist die Top-Freeride-Abfahrt. Sie führt in die Ramsau, überwindet eine Differenz von 1600 Höhenmetern und erreicht eine Hangneigung bis zu 45 Grad. Von der Bergstation des Austriaschartenlifts führt der Rosmariestollen, welcher extra für Tourengeher angelegt wurde, auf die Südseite und zum Einstieg der Edelgrieß-Abfahrt. Im unteren Bereich gibt es Varianten über die Kraml-Lahn und die Piste des Gamsfeldliftes, oder über die Karboden zurück zur Talstation der Dachstein-Südwandbahn.[13]
  • Eine klassische extreme Steilwandabfahrt ist die Fluderinne. Auch diese Abfahrt überwindet eine Höhendifferenz von 1600 Metern, in zwei Teilstücken, dem steilen Hochkar und der Knolllahn.[12]

Langlaufen

Auf dem Schladminger und Hallstätter Gletscher befindet sich nach Angaben der Gletscherbahn die längsten Gletscherloipen der Welt.[14] Sie liegen auf ca. 2600 m und sind je nach Schneelage von Juli bis November befahrbar. Besonders im Herbst nutzen viele internationale Sportler die Loipen um sich auf die nächste Wintersaison vorzubereiten.

Weitere Tourismusattraktionen sind:

Skywalk

Der Dachstein Skywalk[15], eine Aussichtsplattform in der Dachstein-Südwand und mit 200.000 Besuchern eines der meistgenutzten Tourismusangebote der Steiermark[16]. Ein Glasboden erlaubt den Blick hinab auf die Südwand.

Eispalast

Der Eispalast wurde 2007 in das Eis des Schladminger Gletschers geschlagen. Er umfasst mehrere Räumlichkeiten wie etwa den Thronsaal, den Kristalldom oder den blauen Salon. Die Säulen im Thronsaal und andere Verzierungen wurden von chinesischen Eisschnitzern in Handarbeit aus dem Eis gearbeitet. Im Zuge der Arbeiten stieß man auf eine natürliche Gletscherspalte, die man durch eine Sichtluke besichtigen kann.[17] In den Folgejahren kamen weitere Themen in den Eispalast:

  • zuerst wurden die Eisfiguren aus dem Film Ice Age nach der alljährlichen Ice World Ausstellung von Lübeck in den Eispalast gebracht. Sie wurden mit Kaltlicht in verschiedenen Farben beleuchtet und mit mystischer Musik beschallt.
  • Ab 2010 wurden Figuren der Serie Simpsons dargestellt.
  • 2013 standen die Objekte in Bezug zur Ski-WM in Schladming.[17]
  • 2017 wurden bekannte Sehenswürdigkeiten der Steiermark detailgetreu aus Eis geschnitzt.
  • 2018 kamen europäischen Sehenswürdigkeiten (wie das Brandenburger Tor und Maneken Pis) hinzu.[18]
  • Seit 2020 zeigen die Eisskulpturen eine „Zeitreise durch die Geschichte“ (Dinosaurier über Dampflokomotive bis zur Mondlandung)[19]

Hängebrücke und Treppe ins Nichts

Die höchstgelegene Hängebrücke Österreichs wurde 2013 eröffnet.[20] Die Treppe ins Nichts, eine weitere Aussichtsplattform, erlaubt spektakuläre Blicke hinab auf die Südwand und hinüber auf die benachbarten Gipfel des Dachsteins[21]

Bilder

Einzelnachweise

  1. Planai-Hochwurzen-Bahnen Gesellschaft m.b.H. (Hrsg.): Österreichs Ski-Touren-Eldorado. Folder. (Gemeindeamt Obertraun: Skitouren in der FreerideArena Krippenstein [abgerufen am 10. November 2009] mit Routenkarte).
  2. alpincenter-dachstein.at
  3. Wintersport und Klimawandel: „Dramatisch und beängstigend“. Augsburger Allgemeine, 14. November 2018, abgerufen am 10. Februar 2019 (deutsch).
  4. Franz Mandl: Die Chronologie der touristischen Dachsteinerschließung. ANISA-Projekt, Abgerufen am 6. November 2009.
  5. Klaus Reingruber, Andrea Fischer: Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Dachsteingletscher. Projektbeschreibung. Hrsg.: BLUE SKY Wetteranalysen, Institut für Meteorologie und Geophysik [IMGI] der Universität Innsbruck. 2006 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF] Pressekonferenz 1. September 2006: Klimagipfel am Krippenstein: Schmelzende Gletscher als Vorboten der Klimakatastrophe?).; Andrea Fischer: Die Dachsteingletscher- eindrucksvolle Indikatoren des aktuellen Klimawandels. Zwischenbericht. Hrsg.: Institut für Meteorologie und Geophysik [IMGI] der Universität Innsbruck. 2007 (attnang-puchheim.ooe.gv.at [PDF; abgerufen am 18. November 2009]).
  6. 1 2 ANISA-Projekt: Die Chronologie der touristischen Dachsteinerschließung. Von den Anfängen bis zur Übererschließung; Schladminger und Hallstätter Gletscher, Dachsteingebirge – Gletscherzustandsbericht 2012 (ausführliche Fotodokumentation und kritische Stellungnahme zur Sanierung des Eispalast-Zugangs), beide Weblink anisa.at, abgerufen am 5. Juli 2019.
  7. Weltcup der Skibergsteiger in Schladming-Dachstein (Memento vom 4. Januar 2011 im Internet Archive), schladming-dachstein.at, 24. Februar 2009.
  8. Behörden seit Jahren über Grenzstreit am Dachstein informiert – LH Pühringer: „Freuen uns über jeden Quadratmeter OÖ“. Thomas Kramesberger in meinbezirk.at, 28. November 2013;
    Steiermark verliert Eispalast auf dem Dachstein. steiermark.orf.at, 21. November 2013.
  9. Gipfelstreit um den Dachstein: Der Eispalast gehört jetzt Oberösterreich. Format.at, 21. November 2013.
  10. vergl. Luftige Hängebrücke auf Dachstein eröffnet. steiermark.orf.at, 30. Juli 2013.
  11. https://www.derdachstein.at/de/dachstein-aktuell/gletscherbericht Übersicht der Betreibergesellschaft, abgerufen am 26. März 2019
  12. 1 2 Skitoureneldorado-Dachstein. (Memento des Originals vom 28. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bergsteigen.at Die österreichische National Skitour, abgerufen am 7. Jänner 2010.
  13. Skitouren (Memento vom 29. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Dachstein-Gletscherbahn, abgerufen am 7. Jänner 2010
  14. Langlaufen (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Dachstein-Gletscherbahn, abgerufen am 15. Jänner 2010.
  15. Sky Walk und Eispalast (Memento vom 7. März 2009 im Internet Archive), ramsau.com
  16. Österreich Werbung, zit. nach Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft (Hrsg.): Tourismus in Zahlen. Österreichische und internationale Tourismus- und Wirtschaftsdaten. 45. Auflage. März 2009, Tabelle Besucherzahlen von Sehenswürdigkeiten in Österreich 2007, S. 63 (portal.wko.at Tourismus in Zahlen (Memento vom 12. April 2010 im Internet Archive) PDF; 2,1 MB). Tourismus in Zahlen. Österreichische und internationale Tourismus- und Wirtschaftsdaten (Memento des Originals vom 12. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/portal.wko.at
  17. 1 2 Eispalast (Memento vom 21. Dezember 2009 im Internet Archive), Dachstein-Gletscherbahn, abgerufen am 2. Februar 2010 (Inhalt so dort nicht mehr verfügbar).
  18. https://www.derdachstein.at/de/dachstein-gletscherwelt/gletscher-erlebnis/eispalast, abgerufen am 25. März 2019
  19. Eine Zeitreise durch die Geschichte : Dachstein. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  20. Hängebrücke und Treppe ins Nichts geöffnet
  21. vergl. Luftige Hängebrücke auf Dachstein eröffnet, steiermark.orf.at, 30. Juli 2013