SozialMarie
SozialMarie – Preis für soziale Innovation ist ein von der österreichischen Unruhe Privatstiftung gestifteter Preis, der für sozial innovative Projekte verliehen wird und mit einem Geldpreis verbunden ist.
Die SozialMarie ist der älteste Preis für soziale Innovation in Europa und prämiert seit 2005 jährlich am 1. Mai hervorragende Projekte, die neuartige Lösungen für gesellschaftliche Problematiken entwerfen und anwenden[1]. Sie wird von der Unruhe Privatstiftung finanziert. Aus eingereichten Projekten zeichnet eine „ExpertInnen-Jury“[2] 15 Preisträgerprojekte bei einer öffentlichen Preisverleihung im ORF-RadioKulturhaus in Wien aus. Die ersten drei Preise werden mit 15.000 Euro, 10.000 Euro und 5.000 Euro dotiert, die weiteren zwölf Preise jeweils mit 2.000 Euro[3]. Seit 2006 wird die Bedeutung der Preisübergabe auch von Personen aus dem öffentlichen Leben, die den Ehrenschutz übernehmen, unterstrichen.
Bezeichnung
Die soziale Komponente des Preises sollte durch einen weiblichen Namen betont werden. Außerdem wird der Name Marie im Wienerischen als Synonym für Geld verwendet.[4]
Ausschreibung
Die Ausschreibung richtet sich an Projekte aus Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Kroatien und Slowenien. Die Projekte können in der Zivilgesellschaft, im sozialen Sektor, in der Privatwirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung angesiedelt sein. Zu den SozialMarie Kriterien der sozialen Innovation gehören neben den Neuheitswert von Lösungen für soziale Probleme und das Einbeziehen der Zielgruppen auch die effektive Umsetzung.[5] Der Preis stellt keine Förderung dar, sondern ist eine Auszeichnung für wirksame soziale Innovationen.
Jury
Die Jury setzt sich aus sechs Personen aus den Bereichen Sozialwissenschaften, Sozialarbeit, Forschung, Architektur, Bildung, Kunst zusammen[6]. Aktuell sind das:[4]
- Josef Hochgerner, Gründer und Senior Strategic Advisor des Zentrums für Soziale Innovation[7]
- Elisabeth Hammer, Geschäftsführerin des neunerhaus[8]
- Veronika Janyrova, Projektmanagerin am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche[9]
- Ana Jeinić, Doktorandin am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz[10]
- Miroslav Kocúr, Gründungsdirektor des Bilingualen C.S. Lewis-Gymnasiums in Bratislava, LEAF Award[11]
- Katalin Teller, Assistenzprofessorin am ELTE Institute for Art Theory and Media Studies in Budapest[12]
Stiftung
Die Unruhe Privatstiftung wurde auf Betreiben von Wanda Moser-Heindl und Friedrich Moser auf Grund einer Erbschaft in 2000 ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die unmittelbare Förderung von Kunst, Wissenschaft, Forschung und Innovation, die Planung und Durchführung von Seminaren, Kongressen und Versammlungen, sowie die Veröffentlichung von Erkenntnissen und Werken mit sozialpolitischem, innovatorischem, wissenschaftlichem und künstlerischem Inhalt.[13][4] Die Stiftung ist Mitglied des Vereins Sinnstifter. Mehrere österreichische Stiftungen haben sich zusammengeschlossen um gemeinsam Projekte im sozialen Bereich zu entwickeln, zu unterstützen und umzusetzen.[14]
Hauptpreise
2021
1. Preis: Arbeitskampf und Pflege[15][16] (Österreich)
2. Preis: Pandemic legal aid (Ungarn)
3. Preis: MADE IN: Crafts and Design Narratives (Kroatien, Österreich, Slowenien)
2020
1. Preis: Project Home (Slowakei)[17]
2. Preis: Volkshilfe: Kindergrundsicherung[17]
3. Preis: Print It Yourself! (Ungarn)[17]
2019
1. Preis The Omama Project[18][19] (Slowakei)
2. Preis: Genossenschaft für Gemeinwohl[20][21] (Österreich)
3. Preis: Social Rental Agency - On the Way out of the Housing Crisis[22][23] (Ungarn)
2018
1. Preis Housing First for Families in Brno[24][25] (Tschechien)
2. Preis: Book Club Pal'ikerav[26] (Slowakei)
3. Preis: Wiener Kuchl[27][28][29] (Österreich)
2017
1. Preis Studio 27 – Focused on Soul[30][31] (Tschechien)
2. Preis: Welcome to Life[32] (Österreich)
3. Preis: Na Ovoce[33][34][35] (Tschechien)
2016
1. Preis: Displaced_Space for Change[36][37] (Österreich)
2. Preis: WhoKnowsWhat?[38] (Ungarn)
3. Preis: Philanthropists' Stock Exchange[39][40] (Tschechien)
2015
1. Preis: PROSA – Projekt Schule für alle[41][42] (Österreich)
2. Preis: Nota Bene Luggage Porters[43] (Slowakei)
3. Preis: Change is Possible (Tschechien)[44][45]
2014
1. Preis: Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe[46] (Österreich)
2. Preis: raumSchläuche schlauchRäume[47] (Österreich)
3. Preis: NACHBARINNEN in Wien[48][49] (Österreich)
2013
1. Preis: Against Fuel Poverty with Biomass Briquettes[50] (Ungarn)
2. Preis: Night Out (Tschechien)
3. Preis: Urban Community Garden "Miracle Gardens" (Kroatien)
2012
1. Preis: Kinderhospiz Netz[51][52] (Österreich)
2. Preis: eltern.chat[53] (Österreich)
3. Preis: Junior City Farmer Schönbrunn[54] (Österreich)
2011
1. Preis: Social housing reconstruction camp in Nagykanizsa (Ungarn)
2. Preis: Armutsgrenze?! (Österreich)
3. Preis: Sarah und die Wolke mit Erika Kronabitter, Gerald Herowitsch-Trinkl[55] (Österreich)[56]
2010
1. Preis: Kein Kies zum Kurven Kratzen (Österreich)
2. Preis: LebensDESIGN – Lebenshilfe Salzburg (Österreich)
3. Preis: Balu und Du – Europaschule Wien
2009
1. Preis: School Enrolment and Community Action in Csörög – Chance for Children Foundation (Ungarn)
2. Preis: Zukunft für alle – Stadtgemeinde Kapfenberg (Österreich)
3. Preis: Abschied nehmen – Rainbows (Österreich)
2008
1. Preis: living books – Die „Lebende Bibliothek“ (Österreich)
2. Preis: SBS – Small Business Starter (Österreich)
3. Preis: Roma help Roma (Ungarn)
2007
1. Preis: Connecting People (Österreich)
2. Preis: Black Austria (Österreich)
3. Preis: Die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse (Österreich)
2006
1. Preis: M.U.T. (Österreich)
2. Preis: Barfuss (Österreich)
3. Preis: 2getthere Burgenland (Österreich)
2005
1. Preis: www.deserteursberatung.at (Österreich)
2. Preis: Roma Police Assistants Programme (Tschechien)
3. Preis: Your Viewture (Österreich)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zwei SozialMarie-Preise für die Genossenschaft für Gemeinwohl (GfG). Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ https://www.sozialmarie.org/de/expertinnen-jury
- ↑ Über den Preis. Abgerufen am 21. August 2019.
- 1 2 3 Der Preis de SozialMarie (PDF; 309 kB) von Elisabeth Hammer und Marc Diebäcker vom Juni 2006, abgerufen am 28. Mai 2010.
- ↑ Auswahlverfahren. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ ExpertInnen-Jury. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Univ. Prof. Dr. Josef Hochgerner (external Senior Strategic Advisor). Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Geschäftsführung. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Veronika Janyrova. Abgerufen am 21. August 2019 (englisch).
- ↑ Ana Jeinić | akk. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Náš tím. In: LEAF. Abgerufen am 21. August 2019 (slowakisch).
- ↑ lbi-admin: Katalin Teller. 9. Juni 2015, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Unruhe Privatstiftung. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Sinnstifter: Über uns. In: Sinnstifter. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Die SozialMarie 2021 geht an..., News auf sozialmarie.at vom 2. Mai 2021, abgerufen am 3. Mai 2021
- ↑ Sozialmarie 2021: Die Gewinner helfen den Helfern, auf kurier.at vom 3. Mai 2021, abgerufen am 3. Mai 2021
- 1 2 3 Die Gewinner*innen 2020 sind..., Blog auf sozialmarie.at vom 1. Mai 2020, eingesehen am 19. April 2021
- ↑ Wiener Zeitung Online: Förderung für Roma-Kinder in der Slowakei. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ dROMa-Blog | Weblog zu Roma-Themen | SozialMarie an The Omama Project. Abgerufen am 21. August 2019 (deutsch).
- ↑ Zwei SozialMarie-Preise für die Genossenschaft für Gemeinwohl (GfG). Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ oe1.orf.at: Der Lohn der Hilfsbereitschaft | DO | 02 05 2019 | 15:30. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Hírek - A SozialMarie 2019 Díj nyertesei - nonprofit.hu. Abgerufen am 21. August 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ SozialMarie: magyar díjazottak. 2. Mai 2019, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ SozialMarie 2018 - Hauptpreis an Obdachlosen-Projekt in Brünn. 1. Mai 2018, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Salzburger Nachrichten: SozialMarie 2018 - Hauptpreis an Obdachlosen-Projekt. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Teraz.sk: Tri slovenské projekty získali v Rakúsku ocenenia za sociálne inovácie. 1. Januar 1970, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Wiener Kuchl mit Preis der SozialMarie 2018 ausgezeichnet. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ oe1.orf.at: Eine Bühne für Hilfsbereitschaft. Soziale Gewinner | MI | 02 05 2018 | 15:30. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Kleine Zeitung: SozialMarie 2018 - Hauptpreis an Obdachlosen-Projekt. Artikel vom 1. Mai 2018, abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ Wie Journalisten mit psychischen Erkrankungen umgehen. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ „SozialMarie“ für Projekt von psychisch kranken Journalisten aus Tschechien | Radio Prag. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Wie Journalisten mit psychischen Erkrankungen umgehen. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ „SozialMarie“ für Projekt von psychisch kranken Journalisten aus Tschechien | Radio Prag. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Kurier: Wie Journalisten mit psychischen Erkrankungen umgehen. Artikel vom 2. Mai 2017, abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ SozialMarie 2017: Die Preise wurden vergeben. Artikel vom 2. Mai 2017, abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ SozialMarie für „Displaced_Space for Change“. 2. Mai 2016, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ "SozialMarie" für Wiener Flüchtlingsprojekt. 2. Mai 2016, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ SozialMarie für „Displaced_Space for Change“. 2. Mai 2016, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ SozialMarie für „Displaced_Space for Change“. 2. Mai 2016, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Soziale Innovationen vor den Vorhang 15 Projekte wurden auch 2016 mit der SozialMarie ausgezeichnet (Memento vom 3. Mai 2016 im Internet Archive) vom 3. Mai 2016, abgerufen am 3. Mai 2016.
- ↑ oe1.orf.at: Moment - Leben heute | MO | 04 05 2015 | 14:40. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Prosa hilft jungen Aslywerbern beim Schulabschluss - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Obdachlose tragen in Bratislava die Koffer - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Preis SozialMarie – Gefängnis in Vinařice. Botschaft der Tschechischen Republik in Wien, 31. August 2016, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ SozialMarie: Hauptpreisträger 2015 (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) 13. Mai 2015
- ↑ Jugendhaft: Schwieriger Weg zurück ins Leben - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Der laufende Donut und die rosa Golatsche in Wien - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ uwe.mauch: Sozialmarie: 3. Preis für die Nachbarinnen. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ SozialMarie: Hauptpreisträger 2014 (Memento vom 17. März 2015 im Internet Archive) 9. März 2015
- ↑ Wiener Zeitung Online: Sozialmarie geht in zehnte Runde. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ „Sozialmarie“ für Kinderhospiz. 2. Mai 2012, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ oe1.orf.at: Moment - Leben heute | MI | 02 05 2012 | 14:40. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ eltern.chat mit Sozialmarie 2012 ausgezeichnet. Abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Wiener Kinderhospiz Netz gewann SozialMarie 2012 - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Preisträger 2011 (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive)
- ↑ Viel Ehrenwertes im Osten - derStandard.at. Abgerufen am 21. August 2019 (österreichisches Deutsch).
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SozialMarie Vienna office (on 2021-05-11) as the first prize award handover from Wanda Moser-Heindl (Unruhe Privatstiftung) the precious statue from a safe distance to Anna Leder from the initiative IG24 for their project: "Labour dispute and care" - grassroots organization of migrant live-in caregivers. 'Live-in caregivers are mainly coming from Eastern Europe, they are not protected by labour law, excluded from most social services and are often forced to accept intolerable working conditions. Now they take the problem into their own hands and fight for their rights!' | https://m.facebook.com/SozialMarie/posts/3873583769362080 | Sozial Marie | Datei:SozialMarie award Vienna handover 2021-05-xx.jpg |