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vom 15.06.2022, aktuelle Version,

Thalia (Schiff, 1886)

Thalia
Thalia als Kreuzfahrtschiff
Thalia als Kreuzfahrtschiff
Schiffsdaten
Flagge Osterreich-Ungarn Österreich-Ungarn
Italien Italien
andere Schiffsnamen
  • Dalia (1922–1926)
Schiffstyp Kombischiff
Passagierschiff (Umbau)
Heimathafen Triest
Reederei Österreichisch-Ungarischer Lloyd (1886)
Lloyd Triestino (1919)
Tripcovich S.A.N. (1922)
Bauwerft William Denny and Brothers, Dumbarton
Baunummer 314
Stapellauf 5. Juli 1886
Indienststellung 1886
Außerdienststellung 1926
Verbleib Abwrackung III/1926
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
97,3 m ( Lüa)
Breite 11,4 m
Tiefgang max. 8,5 m
Verdrängung 3500 t (als Kreuzfahrtschiff)
 
Besatzung 41[1]
Maschinenanlage
Maschinen-
leistung
2.554 PS (1.878 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
14 kn (26 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 166 (1913: 163) Betten (als Kreuzfahrtschiff)
Hektografierte Speisekarte der Thalia (Reisebüro Stangen, Spezialreise nach Jerusalem: Eröffnung der Erlöserkirche 1898, 95 × 152 mm) [2]
Postkarte an einen Pfarrer als Passagier der Bohemia (Reisebüro Stangen, Spezialreise nach Jerusalem: Eröffnung der Erlöserkirche 1898)

Die Thalia war ein in Schottland gebautes, 1886 in Dienst gestelltes Passagier- und Frachtschiff des Österreichischen Lloyd, das nach einem Umbau ab 1907 als Kreuzfahrtschiff vor allem im Mittelmeer und Europäischen Nordmeer lief, von 1919 bis 1922 beim Lloyd Triestino. Danach fuhr sie unter dem italienischen Namen Dalia bei der Triester Reederei Tripcovich. 1926 wurde sie abgewrackt.

Bau, Indienststellung und Liniendienst beim Österreichischen Lloyd

Bau und Indienststellung

Das aus Stahl gebaute Dampfschiff Thalia, das nach der Muse der griechischen Mythologie für komische Dichtung und Unterhaltung getauft worden war, lief am 5. Juli 1886[3] auf der Werft William Denny and Brothers im schottischen Dumbarton unter der Werftnummer 314 vom Stapel. Das zweimastige Passagier- und Frachtschiff[3] hatte einen Rauminhalt von 2.371 BRT[3] und eine Maschinenleistung von 2.554 PS.[4] Die Thalia verfügte über 70 Betten in der 1. Klasse und 24 in der 2. Klasse[4] und wurde noch 1886, im Jahr ihres 50-jährigen Jubiläums, von der Dampfschifffahrts-Gesellschaft des Österreichisch-Ungarischen Lloyd in Dienst gestellt.[5]

1903 erfolgten kleinere Umbauten; u. a. wurde die Takelage der beiden Masten vereinfacht.[6]

Schwesterschiff war die bei der englischen Werft Robert Thompson and Sons (Sunderland) am 17. Juni 1886 vom Stapel gelassene Euterpe, die ebenfalls im Eildienst nach Alexandria eingesetzt wurde (Bordpostnummer XXIV). Das 1918 als Truppentransporter auf der Eillinie Fiume-Cattaro eingesetzte Schiff sank am 11. August 1918 nach einem italienischen Torpedotreffer in der Nähe der Insel Pag.

Liniendienst Triest-Alexandria und Vergnügungsfahrten

Die Thalia befuhr überwiegend die auch der Postbeförderung dienende Eillinie Triest-Alexandria[7] und wurde auch für gesonderte Vergnügungsfahrten in der Adria eingesetzt[8].

Charterfahrt für das Reisebüro Carl Stangen (1898)

Für Oktober/November 1898 wurde sie vom Berliner Reisebüro Carl Stangen gechartert, um überwiegend deutsche Passagiere aus kirchlichen Kreisen[9] von Triest über Konstantinopel nach Jerusalem zu befördern, nachdem die zuvor im Rahmen der 185. Orientfahrt angebotenen Plätze auf der Bohemia[10] ausgebucht waren (siehe nebenstehende Abb. einer Speisekarte von der Fahrt und einer Postkarte an einen Fahrtteilnehmer). Diese Fahrt stand im Zusammenhang mit der Palästina-Reise des deutschen Kaisers Wilhelm II., die er zusammen mit dem teilnehmenden Hofstaat auf eigenen deutschen Schiffen (Hohenzollern, Herta und Hela) absolvierte, um am Reformationstag (31. Oktober) 1898 in Jerusalem die Erlöserkirche einzuweihen. Die Thalia-Billets kosteten in Abhängigkeit von der Lage der Kabinen zwischen 1.200 und 1.400 Mark.[11][12]

Umbau zum Kreuzfahrtschiff

Bereits 1891 hatte die deutsche Reederei HAPAG unter Albert Ballin die erste Kreuzfahrt mit der Augusta Victoria zur besseren Auslastung des Schiffs in den Wintermonaten organisiert.

Die Kreuzfahrt-Idee wurde später auch beim Österreichischen Lloyd aufgegriffen. Nachdem 1904 erste Kreuzfahrten mit der zu den größten und luxuriösesten der Gesellschaft gehörenden Bohemia (Indienststellung 1896)[13] und der Thalia selbst recht erfolgreich durchgeführt wurden,[14] wurde letztere bis Anfang 1907 unter Leitung des Oberingenieurs Dussich zum Kreuzfahrtschiff umgebaut; „Cook's Welt-Reise-Zeitung“ berichtet in seiner November-Ausgabe 1906 unter ausführlicher Beschreibung der neuen Schiffsausstattung vom Abschluss der Umbauarbeiten.[15]

Ausstattung

Das Schiff gehörte nach seinem Umbau, bei dem die zwei Masten erhalten blieben, zu den international führenden Passagierschiffen. Es hatte vier Decks, eine einheitliche Kajütenklasse, eine Tonnage von 3.188 BRT und eine Geschwindigkeit von 14 Knoten. Die Thalia war das erste „weiße Schiff“ des Lloyd – der Schornstein war jedoch in Gelb und das Unterwasserschiff in Grün gehalten. Der Mittelmeer-Baedeker von 1909 reihte sie zusammen mit den Großer Kurfürst des Norddeutschen Lloyd sowie Meteor und Moltke der HAPAG unter die „eleganten Vergnügungsdampfer“ des Kreuzfahrttourismus' im Mittelmeer ein.[16]

Bootsdeck A

Das Gesellschaftszimmer mit Lounge und Bar sowie eine Veranda befanden sich auf dem Bootsdeck. Hier waren im Vorschiff auch die Kabinen von Kapitän und Offizieren (1. bis 3.) einschließlich des Funkraums („Marconi-Station“), über denen sich das Brückendeck erhob, sowie mittschiffs 6 Rettungsboote, ein Motorboot und eine Dampfbarkasse zu finden.

Promenadendeck B

Bei Musik der Bordkapelle im Musiksalon, der in dunkelrotem Palisanderholz im englischen Stil ausgeführt war, und im Rauchsalon konnten sich die Passagiere auf dem Promenadendeck entspannen. In einer windgeschützten Glasveranda waren Palmen und andere exotische Blattpflanzen aufgestellt. Schließlich bot dieses Deck achtern in vier Luxuskabinen (State-Rooms) auch Quartier.

Oberdeck C

Das Oberdeck diente der kulinarischen Versorgung von Passagieren und Mannschaft. Von der steuerbordseitig gelegenen Passagierküche wurden anspruchsvolle Gerichte bereitgestellt, die in dem achterlich gelegenen großen, im Stil der Neorenaissance in den Farben Weiß und Gold gehaltenen Speisesalon für 180 Personen an Tischen zu 6 bis 16 Plätzen eingenommen wurden. Letzterem schlossen sich Kabinen für Passagiere und den Oberkellner an, während davor und bugseitig u. a. der von der Reederei verpflichtete Bordarzt, der seine Dienste zunächst unentgeltlich anbot, die Bordapotheke und der „Barbier“ logierten sowie weitere Kabinen für Passagiere und die Maschinisten zur Verfügung standen.

Hauptdeck D

Das Hauptdeck beherbergte fast ausschließlich Passagierkabinen, Bäder und Toiletten sowie den Gepäckraum. Im Vorschiff waren noch Schlafräume der Kellner und die Dunkelkammer untergebracht.

Passagierkabinen

Beispiel für eine Kabinenpreisliste (1913)

Die insgesamt 99 Passagierkabinen wurden in 4 Kategorien angeboten:[17]

  • vier Luxuskabinen mit Salon, Schlafraum und Badzugang (1913: 2 Luxuskabinen)
  • Einzelkabinen mit einem Bett und anstoßendem Bad
  • Kabinen mit zwei Betten
  • Kabinen mit einem Bett.

Nachdem anfänglich zwei Bäder den Passagieren aller vier Luxuskabinen des Promenadendecks zur Verfügung standen, waren nach dem Umbau von zwei Luxuskabinen in zwei Einbett- und zwei Zweibettkabinen ein Bad ausschließlich für die Luxuskabine 5/6 und das andere Bad dem allgemeinen Gebrauch gewidmet.[18]

Bei Buchung der Luxuskabinen wurde ein etwas höheres Entgelt fällig. So kostete diese z. B. für eine Fahrt vom 11. April bis 12. Mai 1913 auf der Route „Triest-Marokko-Kanarische Inseln-Genua“ mit Bad 4.000 Kronen und ohne 3.600. Je nach Deck waren für Einbettkabinen 940 bis 1.700 Kronen und Zweibettkabinen 1.440 bis 3.000 Kronen – die Dienerschaft 480 Kronen (pro Bett) – zu entrichten, wobei die Kaufkraft einer Krone etwa 5 Euro entsprach.[19]

Modernisierung

Die Kabinen- und Deckseinrichtung wurde später leicht modernisiert, wie sich aus den unterschiedlichen Decksplänen von 1907, unmittelbar nach der Indienststellung der zum Kreuzfahrtschiff umgebauten Thalia, und 1913, als ihr wegen des Ersten Weltkriegs nur noch kurze Zeit im Kreuzfahrtbetrieb bevorstand, ergibt. Hatte beispielsweise das Gesellschaftszimmer (Bootsdeck A) noch zwei durchgehende Couches, wurden daraus später 6 separate Sitznischen, oder wurden aus der Reiseführerkabine (Oberdeck C) das „Kommisärbureau“ und „Cooks-Reiseführer“-Kabine ohne Schlafgelegenheit. Der Funkraum („Marconi-Station“) auf dem Bootsdeck A wurde vom Vorschiff zur Veranda verlegt.[18]

Bilder vom Schiff aus verschiedenen Zustandsphasen

Fahrten als Kreuzfahrtschiff

Vorbemerkungen

Als von der Reederei so bezeichnete „Yacht für Vergnügungsfahrten“[22] absolvierte die Thalia unter Kapitän Karl Freiherr von Bretfeld ihre Jungfernfahrt nach dem Umbau zum Kreuzfahrtschiff von Triest nach Palästina und Ägypten und zurück vom 14. Februar bis 10. März 1907. Danach folgte eine Sonderfahrt für Journalisten vom 12. bis 14. März 1907 auf der Route Triest, Venedig, Lussin, Fiume, Abbazia und zurück, um das umgebaute Schiff auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.[23] Dieser Fahrt schlossen sich 1907 noch zwölf weitere an. Die letzte beförderte Passagiere sogar um den Jahreswechsel 1907/1908.

In den Folgejahren lud die Thalia jährlich in der Regel zu 9 bis 11 Kreuzfahrtreisen durch das Mittelmeer, die Nord- und Ostsee sowie das Europäische Nordmeer ein, was durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende finden sollte. Insgesamt absolvierte die Thalia von Februar 1907 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 81 Fahrten und legte dabei ungefähr 250.000 Seemeilen zurück.[24] Dabei sollten die Seereisen dem Vergnügen und zugleich der Gesundheitsfürsorge dienen. Im Wiener Fremdenverkehr unterrichtete der Chefarzt des Lloyd, Artur Castiglioni[25], 1908 in dem Artikel „Erholungsreisen zur See“ den Leser über den damaligen Stand der Thalassomedizin[26] und warb damit um Passagiere für die Thalia.

Vergnügungsfahrten

Die Fahrten der Thalia folgten aufgrund der klimatischen Bedingungen einem in etwa gleichbleibenden Jahreszyklus, der nur geringfügig variiert wurde. Exemplarisch für die Kreuzfahrtprogramme sind sie aus der nachfolgenden Aufstellung abzulesen. Diese wurde einem Prospekt des Österreichischen Lloyds (Triest) für die geplanten zehn „Vergnügungsfahrten der ‘Thalia’ im Jahre 1909“ entnommen. Tatsächlich gab es dann sogar elf Fahrten mit wohl leicht veränderten Terminen, wie ein Prospekt zur fast dreiwöchigen XI. Vergnügungsfahrt von Triest über Korfu und Malta nach Tunis und wieder zurück vom 6. bis 24. Oktober 1909 belegt.[27][17] Eine detaillierte Aufstellung aller Fahrten der Thalia während ihres achtjährigen Einsatzes als Kreuzfahrtschiff ist in der unten angeführten Fahrtentabelle angegeben.

Werbung der Fa. Kapt. Bades Söhne (Wismar) u.  a. für Thalia-Polarfahrten 1907 [28]
Fahrt Reiseziel Termin 1909
I Zwei kurze Reisen nach Dalmatien. Die Thalia als Hotelschiff. Februar
II Reise nach Palästina und Ägypten. März (ca. 24 Tage)
III Sicilien, Griechenland, Dalmatien. Ostern zur See (ca. 16 Tage)
IV Nach Spanien und Canarischen Inseln. April bis Mai (ca. 30 Tage)
V Nach Tunis, Sicilien, Sardinien und Genua. Pfingsten zur See (ca. 15 Tage)
VI Von Triest nach Bremerhaven. Juni bis Juli (ca. 23 Tage)
VII Nordlandfahrten nach Schottland, Schweden und Norwegen,
Spitzbergen und dem ewigen Eis.
[29]
Juli bis August
VIII Bäderreise nach fashionabeln Seebädern des Atlantischen
Oceans, Spanien und Algier.
September (ca. 27 Tage)
IX Nach Italien und Nordafrika. Ende September bis Mitte Oktober
(ca. 17 Tage)
X Dalmatienfahrt wie im Februar. Im Spätherbst
Passagierliste der 1. Reise der Thalia nach Spitzbergen, veranstaltet von Kapt. Bade's Söhne im Juli/August 1907 (206 × 121 mm)

Polarfahrten

Schon im Sommer 1907 Jahres wurde die Thalia vom Wismarer Reiseveranstalter Kapt. Bades Söhne für zwei Fahrten nach Norwegen und Spitzbergen im Juli und August, die in Kiel begannen, gechartert.[30] Ausweislich Bades Werbung für die Reisen waren zwei etwa vierwöchige Touren nach Spitzbergen angekündigt. Tatsächlich ging die erste nur nach Trondheim und dauerte nur 14 Tage. Die zweite, vierwöchige Fahrt vom 20. Juli bis 17. August führte dann nach Spitzbergen unter schwierigen Polareisverhältnissen.[31] Nach dem Isfjord wurden der Smeerenburgfjord und das Lager Walter Wellmans auf Danskøya besucht, wo der Amerikaner im August 1907 auf günstiges Wetter für eine Fahrt mit seinem Luftschiff zum Nordpol wartete.[32] Die Thalia fuhr dann an die Packeisgrenze bei 80° 15′ Nord und kehrte dort um. Im Sassenfjord wurde den Gästen auch die Möglichkeit zur Jagd geboten. An dieser Fahrt soll auch die Ehefrau Bades teilgenommen haben, um junge amerikanische Reiseteilnehmerinnen, u. a. Wellmanns Töchter Ruth und Rita, unter ihre Fittiche zu nehmen.[33] Ausweislich der Passagierliste waren Mitreisende u. a. die Mediziner Carl Fraenkel (Halle), Walther Kausch (Berlin) sowie Wilhelm Weygandt (Würzburg) sowie der damalige Freiberger Bürgermeister und spätere Dresdener Oberbürgermeister Bernhard Blüher und sein Schwager, der Industrielle Kurt Sorge. Schließlich war auch der Industrielle August Thyssen an Bord.[34]

In den Folgejahren – ausgenommen 1911 – unternahm der Lloyd dann jeweils im Juli und August eigene Nordmeerfahrten. Nur diese Monate waren für die Passage klimatisch geeignet. Dabei konnten die Passagiere im Bereich des Nordpols auch die Weißen Nächte erleben. Auf der Rückreise der Kreuzfahrt vom August 1908 war auch der Polarfahrer Theodor Lerner an Bord und lernte hier seine spätere Ehefrau kennen.[35]

Abzeichen für die Teilnehmer der Schlaraffenfahrt 1908

Sonderfahrten für besondere Teilnehmerkreise

Aufgrund der sehr guten Ausstattung und ihrer nicht allzu großen Kabinenzahl war die Thalia geradezu prädestiniert für Sonderfahrten von Vereinigungen und Unternehmen. Diese konnten auch im Rahmen des regulären Terminkalenders einzelne Fahrten buchen und das Schiff für ihre Zwecke im Rahmen einer relativ persönlich gehaltenen Atmosphäre nutzen. Eine erste Journalistenfahrt, die zwischen die I. und II. Kreuzfahrt 1907 eingeschoben wurde, fand vom 12. bis 14. März 1907 statt. Sie sollte für Popularität der Dampfjacht in der Presse sorgen. Noch im Herbst desselben Jahrs folgten die erste Ärztefahrt und 1908 die sogenannte Schlaraffenfahrt, die als reguläre VI. Kreuzfahrt des Terminkalenders in der zweiten Junihälfte stattfand und von Triest nach Bremerhaven führte.[36]

Brief des Teilnehmers der II. Ärztefahrt vom 20. November 1909, Dr. George Wege, aus Luxor (145 × 111 mm)[39]
Postkarte mit Aufdruck zur 1. Ärztlichen Studienreise im Spätherbst 1908 (140 × 90 mm), Rückseite: Nachricht des Psychiaters Dr. Wilhelm Neutra (Buder von Richard Neutra) an den Militär, FML Othmar von Crusiz[42]

Ärztefahrten

Vom 6. bis 8. Oktober 1907 veranstaltete der Lloyd unter Teilnahme seines Generaldirektors Albert Frankfurter und des Chefarztes des ÖL, Dr. Castiglioni, die sogenannte I. Ärztefahrt. Die auf die Thalia eingeladenen[43] über 100 Ärzte, insbesondere Internisten und Neurologen, aus Österreich (Carl Ipsen, Gustav Lott, Karl Rokitansky, Hermann Zingerle), Ungarn (Konrád Jenő) und Italien (Achille Breda, D. Druetti) sowie die ebenfalls teilnehmenden Pressevertreter sollten im Ergebnis der dreitägigen Reise, die nach Abbazia, Lussinpiccolo, Zara und Pola führte, geschäftswirksam die heilkräftige Wirkung von Seereisen propagieren. Einen detaillierten Reisebericht mit Schwerpunkt auf der Thalassomedizin lieferte das Neue Wiener Tagblatt vom 11. Oktober 1907, der von den Wiener Bildern einige Tage später um zwei Fotografien ergänzt wurde.[44]
Anlässlich der Fahrt gestaltete der bekannte österreichische Medailleur Ludwig Hujer[45] eine Erinnerungsplakette. Sie zeigt die Göttin der Gesundheit Hygieia mit einem auf sie gestützten Kranken am Strand, die beide auf das wellenbewegte Meer mit dem Bug der Thalia blicken.[46]

Ihr folgte eine Reise vom 4. November bis 4. Dezember 1909 über Griechenland nach Alexandria – von dort nilaufwärts bis Assuan – und über Dalmatien zurück nach Triest (II.). Schließlich hatte der Lloyd vom 5. November bis zum 6. Dezember 1911 nochmals zu einer Ärzte-Mittelmeerrundfahrt (III. Ärztereise) eingeladen.[47]

Zusätzlich zu den vom Lloyd primär als Werbeveranstaltungen durchgeführten Reisen veranstaltete die Ärzteschaft selbst Kreuzfahrten unter Nutzung der Thalia. So führte die 1. Ärztliche Studienreise, die vom Verein Karlsbader Ärzte (Dr. Hugo Stark) veranstaltet worden war[48], in der Zeit vom 10. November bis 5. Dezember 1908 von Triest über Malta und die westliche Küste Italiens zurück nach Triest.

Von einem ärztlichen Ausschuss und der Zeitung Reise und Sport veranstaltete Reisen fanden 1909 (Nordafrika), 1910 (Nordland) und im August 1911 (Orient) statt.[49]

Plan der Reise des Schubertbunds 1909

Vereinsreise des Schubertbunds

Eine Nordlandreise absolvierte der Schubertbund unter Beteiligung seiner Chorleiter Adolf Kirchl und Hans Wagner im Juni/Juli 1909. An der Fahrt nahm auch der damalige Vizebürgermeister von Wien Josef Neumayer teil. Die Reise begann in Swinemünde, wohin die Vereinsmitglieder mit einem Sonderzug aus Wien gebracht worden waren, und endete in Hamburg, wo am 3. Juli die Bahnrückreise bis Wien Franz-Josefs-Bahnhof startete. Dazu wurde ein Teilnehmerheft mit einer Teilnehmerliste herausgegeben.[50]
Es war die erste Kreuzfahrt der Thalia auf der Ostsee.[51] Die Reise knüpfte an eine erste Fahrt des Bundes mit Kapitän von Bretfeld auf der Goritia in der Adria von 1905 und auch an frühere Konzertreisen anderer Wiener Klangkörper mit Lloyd-Schiffen an. So führte der Wiener Männergesang-Verein mit der Galicia im März und April 1905 eine Ägypten-Reise mit Konzertvorführungen durch.[52]

XIV. Internationaler Presskongress

Vom 18. bis 23. Mai 1910 fand der XIV. Internationale Presskongress im Lloydpalast in Triest und auf der „Thalia“ statt, an dem damals bekannte Reporter aus allen Teilen der Welt, wie Wilhelm Singer (Wien), Georg Schweitzer (Berlin) und Otto Raimondi (Rom) (Präsident und Vizepräsidenten) teilnahmen. Am 18. Mai 1910 wurde Koper besucht, am Folgetag startete die Thalia mit den Kongressteilnehmern vom Molo San Carlo zu einer Reise nach Pola, Brioni und Busi. Am 21. Mai wurde Kotor und am 22. Abbazia erreicht. Die Tagung endete einen Tag später auch in Abbazia. Den Teilnehmern wurde vom Veranstalter eine Broschüre in französischer Sprache zur Verfügung gestellt, in der verschiedene Anfahrtswege nach Triest, alle Reisestationen und das Schiff mit Fotos vorgestellt wurden. Sie wurde als durchschossenes Exemplar gedruckt, damit die Benutzer Reisenotizen eintragen konnten.[53][54]

Reisen des Österreichischen Flottenvereins

Zu mindestens vier Fahrten mit Schiffen des ÖL lud der Österreichische Flottenverein seine Mitglieder ein. Vom 24. Mai bis 24. Juni 1912 führte eine Fahrt der Thalia von Genua durch das westliche Mittelmeer nach Amsterdam, von der der teilnehmende Historiker Hans Widmann feuilletonistisch berichtete.[55][56] Die 4. Flottenvereinsfahrt fand dann im Juli 1913 erneut mit der Thalia von Amsterdam nach St. Petersburg statt, von wo ein separater Schlafwagen-Express die Reisenden zu einer Besichtigung Moskaus brachte. Über Dänemark (Kopenhagen), Schweden (Göteborg, Trollhättan-Fälle) und die Insel Helgoland kehrte sie wieder an den Ausgangsort zurück. Alternativ konnten die Teilnehmer auch schon von Helgoland mit der HAPAG über Hamburg die Heimreise antreten.[57]

Kapitän Karl von Bretfeld (2.  Reihe stehend, in Uniform)
Autograph von Karl von Bretfeld

Kapitän Karl von Bretfeld und die übrige Schiffsbesatzung

Der am 24. September 1855 als Sohn von Emanuel Gabriel von Bretfeld zu Kronenburg und dessen Ehefrau, Caroline Barbara Theresia geb. Freiin von Buol, geborene Karl Borromäus von Bretfeld[58] führte die Thalia auf ihren Fahrten seit der Probefahrt 1907 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Er verstarb Anfang März 1915 im Dienst des Lloyd im Amsterdamer Hafen, wo das Schiff kriegsbedingt lag. Er wurde auf dem Friedhof von Buitenveldert beerdigt.[59][60]

Als langjähriger I. Maschinist fungierte Viktor Galzinich. Er war noch auf der letzten Passagierliste des Schiffs vor dem Ersten Weltkrieg vom Juli 1914 (VIII. Vergnügungsfahrt) unter der Crew ausgewiesen und befand sich noch im Oktober 1918 im Hafen von Amsterdam als Vertreter des Kapitäns an Bord.

Legitimationskarte eines Schiffsarztes des ÖL von 1912 (Dr. Johann Schuster)

Bordarzt

Um die erste medizinische Betreuung der Passagiere fern der Heimat im Krankheitsfalle zu gewährleisten, gehörte der Schiffscrew auch ein Bordarzt an, worauf in den Reiseprospekten ausdrücklich hingewiesen wurde. Dafür heuerte der ÖL spezialisierte Schiffsärzte an. Und schon 1861 war im Verlag des ÖL ein von Augusto Guastalla in italienischer Sprache verfasstes Handbuch der Schifffahrtsmedizin (Manuale d’Igenie e medicina navale) erschienen, womit der ÖL sein besonderes Augenmerk für diese Problematik der Seereisen unterstrich. Bis 1913 offerierte der Lloyd die Inanspruchnahme des Bordarztes ausdrücklich als unentgeltliche Leistung. Im letzten Prospekt für das erste Halbjahr 1914 war dagegen eine Honorarzahlung durch die Passagiere vermerkt.

Thalia-Marsch und Bordkapelle

Der aus Österreich stammende jüdische Komponist Bernhard Kaempfner, der im Jahr 1938 aus der RMK ausgeschlossen werden sollte[61], schuf einen Thalia-Marsch. Er wurde zu vielen Gelegenheiten von der Bordkapelle gespielt, die zeitweise von Giuseppe Bamboschek[62][63] geleitet wurde. Das Musikstück stand auch auf der Titelliste des Kapitänsdinners vom 15. April 1909 (vgl. Abbildung des Musikprogramms).

Mindestens ab 1913 wurden auch Tagesprogramme für die Mittags- und Abendkonzerte gedruckt, die rückseitig eine Übersicht der Regulären Dienste (Destinationen) des ÖL trugen.

Fahrschein von Cook-Tours für einen Landausflug nach Tunis um 1908 (112 × 85 mm)

Landprogramme auf den Kreuzfahrten

Die Landausflüge im Rahmen der Kreuzfahrten standen nicht in der Verantwortung des Lloyd. Vielmehr bediente er sich hierzu von Beginn an[64] des Reisebüros Thos. Cook & Son, mit dem ein entsprechendes Rahmenabkommen bestand und das dazu an Bord eine Repräsentanz unterhielt. Diese waren nach Einschätzung der mehrfach mit der Thalia gereisten Reiseschriftstellerin Olga Meraviglia (s. u.) zeitlich sehr ambitioniert organisiert und dadurch teilweise nur unter großen Anstrengungen durch die Teilnehmer zu absolvieren.[65] Den Passagieren wurden für die Exkursionen standardisierte, für die Touren nummerierte Billets ausgehändigt, die durch einen Gummistempel für ein bestimmtes Schiff (hier: SS Thalia) als mitzuführender Teilnehmerausweis gültig gemacht wurden.[17]

Heimatpost

An Angehörige konnten während der Fahrten Nachrichten via Funk nach Triest übermittelt werden, von wo sie mittels Postkarten an deren dort hinterlegte Heimatadressen verschickt wurden.[17]

Buchung der Plätze

Bei Buchung von Plätzen war ein Drittel der Passage anzuzahlen, der Restpreis für die Fahrkarten war acht Tage vor Abfahrt des Dampfers zu entrichten. Stornierungen vor dem Zeitpunkt der Restzahlung führten zum Verlust der Anzahlung, spätere des ganzen Fahrpreises. Für den Fall der noch möglichen anderweitigen Vergabe eines stornierten Kabinenplatzes konnte die geleistete Anzahlung für eine spätere Fahrt mit dem Lloyd angerechnet werde.[17]

Gepäckbeförderung

Gepäckanhänger (1892-1918) (Durchm. 50 mm, Druck: Gesellschaft für graphische Industrie Wien, VI.)

Die Passagiere konnten ihr Reisegepäck im Voraus nach Triest, Speditionsabteilung des Österreichischen Lloyd in Triest, – bei Reisen ab Kiel an Fa. Sartori & Berger, ab Bremerhaven an Fa. Claussen & Wieting und ab Genua an Fa. V. Vanetti – unter Angabe des Schiffs, des Abfahrtsdatums und des Passagiernamens schicken; es musste jedoch schon einige Tage vor Abgang des Schiffs eingetroffen sein. Ansonsten konnte man das Gepäck vom Triester Südbahnhof, wo der ÖL dafür eine Expositur eingerichtet hatte, durch die Passagierabteilung an Bord befördern lassen. Dafür war eine Gebühr entsprechend dem von der Triester Statthalterei genehmigten Gepäcktarif zu entrichten. Die Gepäckstücke (Höchstmaße 114 × 65 × 38) waren genau zu kennzeichnen. Dafür stellte der ÖL Gepäckzettel zur Verfügung, die in den Passagierbüros des Lloyd in Wien und Triest erhältlich waren. Die Gepäckbeförderung an Bord war unentgeltlich,[66] unterlag aber einer Gewichtsbeschränkung von 40 kg in der hier maßgeblichen I. Klasse. Die damals üblichen, sperrigen Kabinenkoffer waren aufgrund eines Schubladenkastens unter den Betten entbehrlich, worauf die Reisenden in den Werbematerialien ausdrücklich hingewiesen wurden. Für außerhalb der Kabine eingelagerte Koffer und sonstige Behältnisse musste eine geringfügige Gebühr entrichtet werden.

Verpflegung und Kapitänsdinner

Musikprogramm und Speisefolge des Kapitäns-Diners vom 15. April 1909 (210 × 170 mm)
Speisekarte zum Diner vom 15.  Sep. 1912, Einband von Hans Printz (122 × 220 mm)

Die Schiffe des Lloyd, und so auch die Thalia, waren bekannt für die sehr gute Küche. Es wurden vier Mahlzeiten ausgereicht. Für das Angebot zu den einzelnen Mahlzeiten wurden aufwendig gestaltete Menükarten gedruckt. Die Umschläge der zwei- und dreiteiligen Faltkarten, die mit zusätzlicher Werbung vor allem für bekannte Getränkemarken, wie die Champagner von Charles Heidsieck und Louis Roederer, aber auch das in Thomas Manns „Buddenbrooks“ erwähnte Abführmittel „Hunyadi János Wasser“, versehen waren, hatte u. a. der österreichische Maler Hans Printz (1865–1925) nach historischen Motiven entworfen. Sie waren in französisch, der Sprache der internationalen Haute Cuisine, verfasst.

Zum Bordprogramm der Thalia gehörte auch das für Kreuzfahrtschiffe typische Kapitänsdinner mit einem besonderen Musikprogramm und einer kulinarisch ausgesuchten Speisefolge.

Passagierliste

Passagierliste der XI. Vergnügungsfahrt 1912 (119 × 181 mm)

Als Informations- und Erinnerungsstück für die Teilnehmer einer Fahrt wurden entsprechend dem damaligen Brauch bei den großen Kreuzfahrtreedereien auch für die Fahrten der Thalia grafisch aufwendig gestaltete Passagierlisten gedruckt. Sie enthielten die Namen und Wohnorte der Passagiere, unter denen nicht selten auch prominente Personen zu finden waren (Abb.[67]), sowie die Zusammensetzung der Schiffsführung unter Kapitän von Bretfeld.

Havarien und Sonstiges

Bei der Rückreise von der zweiten Nordlandfahrt 1908, an der auch der Ingenieur Viktor Kaplan teilnahm, lief das Schiff am 24. August etwa 60 km südlich Tromsø auf Grund. Der an Bord befindliche norwegische Lotse hatte wegen des mangelhaften Leuchtfeuerreglements eine Boje übersehen. Nachdem zunächst die Evakuierung der Passagiere erwogen worden war, kam die Thalia nach der Aufwirbelung des Meeresgrunds durch ein Bergungsschiff ohne Beschädigung des Schiffsrumpfs wieder frei und konnte Heimatkurs aufnehmen. Das Ereignis ging durch die österreichische Presse.[68] Eine ausführliche Schilderung lieferte Emil von Hofmannsthal unter dem Titel Die Strandung der Thalia im Prager Tagblatt.[69]

Abstecher nach Venedig

Bei allen in Triest beginnenden und endenden Kreuzfahrten wurde den Reisenden die Möglichkeit eingeräumt, die Lloyddampfer der Linie Triest-Venedig zu je einer Fahrt in beiden Richtungen kostenlos zu benutzen. Der Ausflug musste binnen acht Tage vor Abfahrt oder nach Ankunft der Thalia absolviert werden.

Verbleib im Ersten Weltkrieg

Passagierliste der letzten, der VIII. Vergnügungsfahrt 1914 [70] (119 × 181 mm)

Planmäßig sollte die VIII. Vergnügungsfahrt 1914, die ihre letzte überhaupt werden sollte, am 31. Juli 1914, einen Tag vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, im Hafen von Amsterdam enden. Tatsächlich befand sich das Schiff an diesem Tag noch auf dem Heimweg von ihrer 2. Nordlandfahrt[71] in Bergen. Mit letzter Kraft schaffte sie es dann aber noch in den Hafen ihrer kriegsneutralen Zielstation, bevor die Seeminen ausgelegt worden waren.[72]

Die Passagierliste dieser VIII. Fahrt im Jahr 1914 ist nicht sehr spektakulär. Unter den Passagieren zu finden ist aber u. a. der Hofjuwelier Bernhard Goldschmidt, der Vater des auf der Liste der Stolpersteine in Köln–Marienburg aufgeführten Ralf Richard Goldschmidt, der 1943 in Sobibor ermordet wurde. Erwähnt ist weiter der Kaufmann Otto Klischan, der 1910 das Elberfelder Kaufhaus von Ludwig von Lilienthal übernommen hatte.
Als Schiffsführung sind neben Freiherrn von Bretfeld als Kommandant die Kapitäne A. Bradicich (I. Offizier), E. Escher (II.), A. Ritter von Grzesicki (III.) und der Bordarzt Dr. Pius Wittels sowie der I. Maschinist Viktor Galzinich, der noch 1918 im Amsterdamer Hafen an Bord war, ausgewiesen.

Durch die gefundene Zuflucht in Amsterdam – die von der Reichspost am 2. Juli 1914 noch für den 1. September 1914 angekündigte Rückkehr der Thalia nach Triest war durch die Kriegsereignisse gegenstandslos geworden[73] – überstand die Thalia den Krieg im Amsterdamer Hafen unbeschädigt, wenn auch ihr langjähriger Kapitän von Breitfeld, wie schon erwähnt, Anfang 1915 verstorben war.[74] Über ihren ungewollten Hafenaufenthalt liegt ein kurzer Augenzeugenbericht vom April 1915 im Fremden–Blatt vor.[75] Und 1916 wurde bereits der Umbau der Thalia in ein Frachtschiff angekündigt, wobei das bisher für die Ausflüge der Passagiere in den norwegischen Fjorden verwendete Motorboot bereits verkauft worden war, um vom Käufer als Fischdampfer verwendet zu werden.[76] Im Oktober 1918 bot die am Hafendamm noch immer vertäute Thalia laut einem Bericht von Paul Zifferer, dem Feuilletonredakteur der Neuen Freien Presse, dann kein ansehnliches Bild mehr. Die Luxuskabinen und das Sonnendeck waren abgebaut worden.[77]

Unter italienischer Flagge

Die Thalia wurde 1919 von Lloyd Triestino übernommen, wo sie 1922 ausschied und an die Reederei Tripcovich S.A.N. Rimorchi Salvataggi ging und fortan unter dem italienischen Namen Dalia lief. Ihren strahlend weißen Schiffsrumpf und viele Aufbauten hatte sie da schon verloren und fuhr wieder mit schwarzem Anstrich wie bei ihrer ersten Indienststellung. Letztmals ist das Schiff im Schiffsjahrbuch (Annuario navale) von 1926 für diese Reederei eingetragen.[78] Im 3. Quartal 1926 wurde das Schiff abgewrackt.[79]

Werbematerialien, Postkarten und sonstige Abbildungen

„Programm der Orientfahrten 1909“, mit den Vergnügungsfahrten der Thalia, Fa. Jul. Bolthausen

Prospekte

Während der Österreichische Lloyd für seine Liniendienste in der Adria, im Mittelmeer sowie im Nahen und Fernen Osten Prospektmaterial bereitstellte, das weitestgehend nicht schiffsspezifisch abgefasst war, da hier mehrere Schiffe eingesetzt waren, ließ er für die Kreuzfahrten der Thalia spezielle Werbedrucke in 5 Sprachen ausschließlich für diesen Dampfer erstellen, mit denen den potentiellen Mitreisenden die technischen Daten des Schiffs, das Bordleben, die Fahrtrouten einschließlich der anzulaufenden Häfen sowie die Reisebedingungen und Fahrpreise vorgestellt wurden. Zumeist lag auch ein Decksplan bei. Auch in vielen Prospekten zu den Linien in der Adria waren mehr oder weniger ausführliche Hinweise auf das laufende Thalia-Programm enthalten. Die Prospekte wurden zunächst in den beiden Hauptsprachen der cisleithanischen Reichshälfte Deutsch und Tschechisch gedruckt, wobei die tschechischsprachigen nicht sehr häufig vorkommen. Dass bei den Kreuzfahrten von Anfang auch auf das über den Ärmelkanal und dann weiter über Wien per Eisenbahn angereiste Reisepublikum aus Großbritannien gesetzt wurde, belegt ein englischsprachiger Prospekt bereits vom Anfang der Thalia-Kreuzfahrtaktivitäten im Jahr 1907: Pleasure Trips. 1907 II. Weiter gab es Werbedrucke in der damals wichtigen Verkehrssprache Französisch und schließlich in Italienisch, der für den Lloyd festgelegten Dienstsprache. Prospekte in ungarischer Sprache für Reisende aus dem transleithanischen Teil der Monarchie, dem Königreich Ungarn, wurden dagegen nicht aufgelegt. Dieses Reisepublikum benutzte für seine Seereisen vorzugsweise die in Fiume ansässige Reederei Ungarische Seeschiffahrts A.G. „Adria“, die vom ungarischen Staat subventioniert wurde.

Für die inhaltliche und illustrative Gestaltung der Werbemittel liegen nur vereinzelt Autorenangaben vor. Die meisten Umschlagsentwürfe dürften jedoch von Alphons Leopold Mielich stammen, der vielfältige gestalterische Arbeiten im Auftrage des ÖL ausgeführt hat. Die beigegebenen Fotografien nahm sehr oft Alois Beer[81] auf; Aufnahmen vom nordafrikanischen Küstengebiet lieferte mitunter das Atelier Bonfils. In der tschechischsprachigen Ausgabe von 1908 sind mehrere Aufnahmen des deutschen Journalisten Curt Rudolf Kreuschner enthalten, der ausweislich der oben genannten Passagierliste von Kap. Bade's Söhne die zweite Nordlandreise im Sommer 1907 nach Spitzbergen mit dem Schiff absolviert und die Fotografien dem ÖL zur Verfügung gestellt hat.

Auch ausländische Reiseveranstalter verbreiteten das aktuelle Programm der Vergnügensfahrten der Thalia in ihren eigenen Prospekten, wie z. B. der deutsche Reiseveranstalter für Orientreisen Julius Bolthausen aus Solingen.[82]

Zeitungsinserate

Auch in verschiedenen österreichischen Tageszeitungen und Zeitschriften, wie in Die Muskete,[83] warb die Reederei mit Inseraten, die teilweise illustriert waren, für die „Vergnügungsfahrten“ der Thalia.

Veranstaltermarken, Poststempel

Zum zusätzlichen Aufkleben auf Poststücke, die von der Bordpost der Thalia abgefertigt wurden, gab es so genannte Veranstaltermarken des Österreichischen Lloyd zu Werbezwecken und als Touristenattraktion, also ohne Frankaturkraft, mit der Motivbezeichnung „Spitzbergen“, auf denen ein Eisbär auf einer im Nordmeer treibenden Eisscholle, Möwen und die Thalia abgebildet waren. Die Marken waren in vier verschiedenen Farben gehalten: blau, grün, orangerot und violett.[84] Die Frankaturen wurden zumeist mit Tagesstempeln der norwegischen Post versehen.
Teilweise kommen bei Abstempelungen von Postsendungen an Bord der Thalia auch Poststempel des Österreichischen Lloyd mit der Nummer „LX“ oder dem Schiffsnamen „Thalia“ und zusätzlich nichtamtliche Stempel „Thalia–Bordpost. Spitzbergen“ (rot) oder „Auf hoher See. S/S Thalia“ (blau) vor.

Zeichnungen von A.L. Mielich, Harry Heusser und Alexander Kircher

Die elegante Thalia wurde immer wieder auf Postkarten mit See- oder Hafenmotiven abgebildet. Künstlerisch gestaltete Darstellungen schufen im Auftrag des Österreichischen Lloyd u. a. der Orientmaler Alphons Leopold Mielich sowie die Marinemaler Harry Heusser, der um 1910 Vorlagen für eine umfangreiche farbige Postkartenserie mit Motiven von Lloyd-Schiffen ablieferte, und Alexander Kircher. Auch in die Festschrift „Fünfundsiebzig Jahre Österreichischer Lloyd 1836–1911“ wurde eine ganzseitige farbige Zeichnung der Thalia von Heusser aufgenommen, wie sie einen norwegischen Fjord durchfährt.[88]

Private Fahrtenschilderungen, Fotos und Modelle

Private Fotos: Die Thalia vor Anker liegend (Aufnahme aus einem Beiboot) und ein vor einem Rettungsboot steuerbord sitzender Passagier

Ausführliche Schilderungen von Fahrten mit der Thalia liegen von der österreichischen Reiseschriftstellerin Olga Meraviglia (1843–1933) vor.[89] So nahm sie u. a. im Frühjahr 1910 an der III. und IV. Vergnügungsreise „Ostern in Palästina und Ägypten“ bzw. „Nach Nordafrika, Spanien, Kanarische Inseln“ teil, für die sie eine der vier Luxuskabinen gebucht hatte; Passagier der Osterfahrt war auch der Ökonom Eugen Böhm von Bawerk. Von beiden Reisen berichtete sie in Briefen an einen Freund und fasste die Reiseerlebnisse dann zu dem mit Fotografien ausgestatteten, bei dem Grazer Leykam Verlag erschienenen Buch „Eine Mittelmeerfahrt. Intime Reiseerinnerungen“ zusammen (siehe Literatur). Bereits 1908 war sie mit der Thalia auf einer Nordlandsreise unterwegs gewesen.

Obwohl die Passagiere ihre Erinnerungen an die Kreuzfahrten vor dem Ersten Weltkrieg überwiegend durch den Kauf von Ansichtskarten der Schiffe und der besuchten Orte sowie das Aufheben der Reiseprospekte mit entsprechenden Abbildungen bewahrten, weil die Amateurfotografie noch in den Anfangsgründen steckte, liegen auch schon private Urlaubsfotos aus dieser Zeit vor. Erhalten sind unter anderen private Fotoalben aus dem Jahr 1913, bei denen aber im Vordergrund die besuchten Reiseziele standen. Das erste dokumentiert die Osterreise der Thalia nach Tunis und Tripolis (III. Reise) mit 36 privaten Fotos im Format 9 × 12 Zentimeter. Interessanterweise sind zwei großformatige Gruppenfotos (18 × 24 Zentimeter) aus Tunis von Thalia-Passagieren enthalten, die ausweislich des Prägestempels von dem Atelier Lehnert et Landrock (Tunis) gefertigt wurden, das für seine Orientfotos einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hat und wohl vom Reisebüro Thos. Cook & Son als Veranstalter der Landausflüge entsprechend beauftragt wurde. Ein weiteres Album mit 203 Fotos von ca. 8,5 × 10 Zentimeter ist der IX. Fahrt von Amsterdam nach Triest gewidmet.
Auch Filme von einer Thalia-Reise wurden gedreht, die auf dem 2. Rivierafest im Mai 1911 im Wiener Stadtpark im „Kinotheater“ der Österreichisch-Ungarischen Kinoindustriegesellschaft gezeigt wurden.[90]

Siehe auch

  • Liste der Schiffe des Österreichischen Lloyd
  • Liste von Kreuzfahrtschiffen
  • Vom 22. Dezember 2017 bis zum 14. Oktober 2018 veranstaltete das Triestiner Civico Museo del mare unter dem Motto „In viaggo con Thalia. Dalla nave bianca del Lloyd alla Principessa del mare (1907–1967)“ („Auf der Reise mit der Thalia. Vom weißen Schiff des Lloyd zur Prinzessin des Meeres (1907–1967)“) eine Ausstellung, bei der unter anderem ein großes Schiffsmodell, Literatur zum Schiff, Werbematerialien für die einzelnen Fahrten, Postkarten und originales Schiffsgeschirr des Österreichischen Lloyd, wie es auch bei den Kreuzfahrten Verwendung fand, gezeigt werden (Ausstellungsinformation des Museums).
  • Das Schiff ist Handlungsort des 2021 erschienenen Romans von Günter Neuwirth Dampfer ab Triest, der zu einer Trilogie "Triest 1907" gehört.

Literatur

  • Autorenkollektiv: Der Lloyd in Triest gestern – heute – morgen. Vom Österreichischen Lloyd zu Lloyd Triestino. Lloyd Triestino di Navigazione, Triest 1987.
  • Gregor Gatscher-Riedl: Alt-Österreich auf hoher See. Das Flottenalbum des Österreichischen Lloyd. Bilder und Verkehrsgeschichte aus Österreichs maritimer Vergangenheit. Kral-Verlag, Berndorf 2017, ISBN 978-3-99024-682-5.
  • Miroslav Hubert: Do světa s parníky Rakouského Lloydu. Mare-Czech, Praha 2010 (Hinaus in die Welt mit Dampfern des Österreichischen Lloyd).
  • Horst Friedrich Mayer, Dieter Winkler: In allen Häfen war Österreich – Die Österreichisch-Ungarische Handelsmarine. Edition S, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1987, ISBN 3-7046-0079-2.
  • Olga Meraviglia: Eine Mittelmeerfahrt. Intime Reiseerinnerungen. Leykam, Graz 1910.
  • Olga Meraviglia: Eine Reise in Sudan und Ägypten 1913 (Fotos: Ivy von Bornemisza). Leykam, Graz 1913.
  • Georg Pawlik, Dieter Winkler (Hrsg.): Österreichischer Lloyd. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft 1836–1918. Weishaupt Verlag, Graz 1986.
  • Publizistisches Bureau des Österreichischen Lloyd (Hrsg.): Fünfundsiebzig Jahre Österreichischer Lloyd 1836–1911. Österreichischer Lloyd, Triest 1911.[91]
  • Oskar Stark: Eine versunkene Welt: Die Geschichte des Österreichischen Lloyd, Fahrten und Ende seiner 62 Schiffe. R.M. Rohrer, Wien / Wiesbaden 1959.

Tabelle der Fahrten als Kreuzfahrtschiff (1907–1914)

In der Tabelle ist die in den Prospekten des ÖL oder sonstigen Periodika angegebene Nummer der Fahrt angegeben. Die Nummern der innerhalb der allgemeinen Zählung zusätzlich gezählten jährlichen zwei Nordlandfahrten stehen in Klammern. Die Dauer der Fahrten ist die geplante. Es können sich organisatorisch oder witterungsbedingt Abweichungen zur tatsächlichen Fahrtdauer ergeben, was jedoch heute nicht mehr in jedem Einzelfall verifizierbar ist.

Aufbau der Tabellenzellen

Reise
Dauer
Gewässer
Start–Ziel
– Auswahl der berührten Häfen –
1907[92] 1908[93] 1909[94] 1910[95] 1911[96] 1912[97] 1913[98] 1914[99]
I.
„Dalmatien“
03.–12.02.1909
Adria
Triest
– Korfu / Cattaro –
I.
„Zum Karneval von Nizza“
01.–16.02.1912
Mittelmeer
Triest-Genua
– Palermo / Syrakus –
I.
„Dem Frühling entgegen“
08.–24.02.1913
Mittelmeer
Triest-Genua
Porto Rose / Pola / Neapel –
I.
„Nach Sizilien und Italien“
04.–19.02.1914
Mittelmeer
Triest-Genua
– Korfu / Messina / Neapel –
I.
„Syrien“
22.01.–17.02.1908
Mittelmeer
Triest
– Haifa / Beirut –
II.
„Dalmatien“
15.–25.02.1909
Adria
Triest
– Porto Rose / Pola –
I.[100]
„Vergnügungsfahrt
von Triest bis Genua“
12.–28.02.1910
Mittelmeer
Triest-Genua
– Palermo / Syrakus –
I.
„Karneval in Nizza“
09.02.–01.03.1911
Mittelmeer
Triest-Genua
– Palermo / Syrakus –
II.
„Frühling im Süden“
18.02.–03.03.1912
Mittelmeer
Genua-Triest
– Palermo / Syrakus –
II.
„Dem Frühling entgegen“
21.02.–10.03.1914
Mittelmeer
Genua
Villefranche / Palermo –
I.
„Ostern in Palästina und Ägypten“
14.02.–10.03.1907
Mittelmeer
Triest
– Alexandria / Haifa –
II.
„Süditalien, Nordafrika, und Riviera“
26.02.–24.03.1908
Mittelmeer
Triest
– Ajaccio / Palermo –
III.
„Reise nach Palästina und Ägypten“
02.–27.03.1909
Mittelmeer
Triest
– Korfu / Haifa –
II.
„Von Genua nach der Azurküste,
Sizilien, Korfu“
02.–16.03.1910
Mittelmeer
Genua-Triest
– Palermo / Syrakus –
II.
„Nach Algerien und Tunis“
04.–26.03.1911
Mittelmeer
Genua-Triest
– Palermo / Syrakus –
III.
„Nach Nordafrika und Italien“
05.–17.03.1912
Mittelmeer
Triest-Genua
– Palermo / Syrakus –
II.
„Nach Sizilien und Nordafrika“
26.02.–16.03.1913
Mittelmeer
Genua-Triest
– Korfu / Gravosa –

(ohne Zählung)
„Journalistenfahrt“
12.–14.03.1907
Adria
Triest
– Venedig / Abbazia –
III.
„Ostern zur See“
04.–21.04.1908
Mittelmeer
Triest
– Palermo / Malta –
III.
„Ostern in Palästina und Ägypten“
18.03.–10.04.1910
Mittelmeer
Triest
– Alexandria / Jaffa –
III.
„Karwoche in Sevilla“
03.–30.04.1911
Mittelmeer
Triest-Genua
– Las Palmas / Oran –
IV.
„An die Riviera und nach Nordafrika“
18.–31.03.1912
Mittelmeer
Genua-Triest
– Palermo / Malta –
III.
„Osterreise nach Tunis und Tripolis“
19.03.–06.04.1913
Mittelmeer
Triest
– Malta / Port Empdocle
III.
„Nach Sizilien und Nordafrika“
12.–25.03.1914
Mittelmeer
Genua-Triest
– Korfu / Gravosa –
II.
„Nordafrika, Süditalien, Riviera“
17.03.–12.04.1907
Mittelmeer
Triest
– Alexandria / Oran –
IV.
„Nach Nordafrika, Spanien
und den Kanarischen Inseln“
26.04.–26.05.1908
Mittelmeer
Triest
– Palermo / Malta –
IV.
„Ostern zur See“
01.–16.04.1909
Mittelmeer
Triest
– Messina / Nauplia –
IV.
„Nach Nordafrika, Spanien
und den Kanarischen Inseln“
16.04.–18.05.1910
Mittelmeer / Atlantik
Triest
– Algier / Madeira –
V.
„Osterreise nach Nordafrika“
03.–17.04.1912
Mittelmeer
Triest
– Palermo / Malta –
IV.
„Osterreise nach Sizilien, Afrika
und nach der Oase Gabes“
28.03.–17.04.1914
Mittelmeer
Triest
– Palermo / Malta –
III.
18.04.– 18.05.1907
Mittelmeer / Atlantik
Triest
– Cadiz / Lissabon / Algier –
V.
„Nach Spanien und den
Kanarischen Inseln“
21.04.–22.05.1909
Mittelmeer / Atlantik
Triest
– Madeira / Tunis –
IV.
„Nach Nordafrika, Sizilien und Dalmatien“
02.–16.05.1911
Mittelmeer
Genua-Triest
– Catania / Gravosa –
VI.
„Nach Spanien und den Kanarischen Inseln“
20.04.–19.05.1912
Mittelmeer / Atlantik
Triest-Genua
– Algier / Madeira / Gibraltar –
IV.
„Nach Marokko und den
Kanarischen Inseln“
11.04.–12.05.1913
Mittelmeer / Atlantik
Triest-Genua
– Algier / Madeira –
V.
„Nach Marokko, den Kanarischen Inseln
und Spanien“
21.04.–21.05.1914
Mittelmeer / Atlantik
Triest-Genua
– Tanger / St. Cruz / Málaga –
IV.
„Nach Griechenland, Konstantinopel
und Kleinasien“
25.05.–16.06.1907
Mittelmeer
Triest
Ephesus / Mykene / Venedig –
V.
„Pfingsten zur See“
01.06.–12.06.1908
Mittelmeer
Triest
– Malta / Tunis –
VI. „Pfingsten zur See“
24.05.–12.06.1909
Mittelmeer
Triest-Genua
– Palermo / Civitavecchia
V.
25.05.–09.06.1910
Mittelmeer / Atlantik
Triest-Genua
Syrakus / Teneriffa –
V.
„Rund um Italien“
20.05.–05.06.1911
Mittelmeer
Triest-Genua
– Tunis / Neapel –
V.
„Nach Spanien und dem Norden“
16.05.–05.06.1913
Mittelmeer / Atlantik
Genua-Amsterdam
Barcelona / Gibraltar
VI.
„Nach Spanien, Portugal und dem Norden“
24.05.–15.06.1914
Mittelmeer / Atlantik
Genua-Amsterdam
Valencia / Málaga / Cowes
VI.
„Schlaraffenfahrt“
(Spanien, Portugal, Ärmelkanal)
14.06.–01.07.1908
Mittelmeer / Atlantik
Triest-Bremerhaven
– Gibraltar / Ostende
[VII].
„Schubertbund. Reise nach Schweden,
Norwegen und Dänemark“
13.06.–02.07.1909
Ostsee / Nordsee
Swinemünde-Hamburg
– Gothenburg / Gudvangen –
VI.
„Bäderreise“
12.–30.06.1910
Mittelmeer / Nordsee
Genua-Hamburg
– Algier / Tanger –
VI.
„Nach Spanien und Nordafrika“
07.06.–01.07.1911
Mittelmeer / Atlantik
Genua
Tanger / Neapel –
VII.
„Nach dem Norden“
24.05.–24.06.1912
Mittelmeer / Nordsee
Genua-Hamburg
– Algier / Tanger / Bayonne
VI.
„Nordische Städtereise“
09.06.–04.07.1913
Ost- und Nordsee
Amsterdam
Göteborg / Kronstadt / Christiania
VII.
(I. Nordlandsfahrt)
„Nordische Städtereise“
19.06.–08.07.1914
Ost- und Nordsee
Amsterdam
Brunsbüttel / Nor[h]eimsund
[101]
(I. Nordlandreise)
04.–18.07.1907
Nordsee
Bremerhaven-Kiel
Bergen / Kopenhagen –
VII.
(I. Nordlandreise)
04.–31.07.1908
Ost- und Nordsee
Bremerhaven-Kiel
Aberdeen / Spitzbergen –
VIII.
(I. Nordlandreise)
Ost- und Nordsee
06.–30.07.1909
Hamburg
– Stockholm / Bergen –
VII.
(I. Nordlandsreise)
„Nordkap und Spitzbergen“

09.–28.07.1910
Ost- und Nordsee
Hamburg
– Stockholm / Bergen / Molde
[102] VIII.
(I. Nordlandsfahrt)
„I. Reise nach Norden“
29.06.–19.07.1912
Ost- und Nordsee
Hamburg
– Stockholm / Bergen –
VII.
(I. Nordlandreise)
„Nach dem Wikingerland“
07.–31.07.1913
Nordsee
Amsterdam
Aalesund / Narvik / Odda
VIII.
(II. Nordlandsfahrt)
„Nach dem Wikingerland“
11.–31.07.1914
Nordsee
Amsterdam
Hellesylt / Lyngenfjord / Bergen
[101]
(II. Nordlandreise)
20.07.–17.08.1907
Nordsee
Kiel-Bremerhaven
– Hammerfest / Spitzbergen –
VIII.
(II. Nordlandreise)
03.–31.08.1908
Ost- und Nordsee
Kiel-Bremerhaven
Loen / Spitzbergen –
IX.
(II. Nordlandreise)
02.–29.08.1909
Nordsee
Hamburg
– Tromsö / Spitzbergen –
VIII.
(II. Nordlandreise)
02.–29.08.1910
Nordsee
Hamburg
– Tromsö / Spitzbergen –
VII.
„Zur Römischen Ausstellung nach
Sizilien und Dalmatien“
(Ärztereise)
05.–25.08.1911
Mittelmeer
Genua-Triest
Giardini / Taormina / Jaffa –
IX.
(II. Nordlandreise)
„II. Reise nach Norden“
22.07.–04.08.1912
Nordsee
Hamburg
– Gudvangen / Bergen / Loen
VIII.
(II. Nordlandsfahrt)
„Nach Spitzbergen und dem Ewigen Eise“
04.–31.08.1913
Nordsee
Amsterdam
– Tromsö / Spitzbergen –
IX.
(III. Nordlandsfahrt)
„Nach Spitzbergen und dem Ewigen Eise“
03.–30.08.1914
Nordsee
Amsterdam

Ausgefallen:
Beginn des
Ersten Weltkriegs
V.
„Mittelmeerreise von Bremerhaven
nach Triest“
19.08.–08.09.1907
Mittelmeer
Bremerhaven-Triest
– Lissabon / Palermo –
X.
„Bäderreise“
02.–29.09.1909
Nordsee / Mittelmeer
Hamburg-Triest
Ryde / Le Havre
IX.
„Bäder-Reise“
02.–26.09.1910
Nordsee / Mittelmeer
Hamburg-Genua
– Amsterdam / Algier –
VIII.
„Sommerreise nach Griechenland,
Türkei und der Krim“
28.08.–25.09.1911
Mittelmeer
Triest
Yalta / Livadia /
Olympia
X.
(III. Nordlandsfahrt)
„III. Reise nach Norden bis zum Nordkap
08.–31.08.1912
Nordsee
Hamburg
– Tromsö /
Nordkap –
X.
„Bäderreise“
01.-28.09.1914
Nordsee / Mittelmeer
Amsterdam-Triest

Kriegsbedingt
Ausgefallen
VI.
„Vergnügungsfahrt in die Krim“
11.09.–05. (?)10.1907[103]
Mittelmeer / Schwarzes Meer
Triest
Dikili / Sebastopol


I. Ärztefahrt
06.10.–08.10.1907
Adria
Triest
– Abbazia / Zara / Pola –
IX.
05.09.–01.10.1908
Atlantik /
Mittelmeer
Bremerhaven-Triest
– Cadix / Lissabon –
XI.
„Nach Tunis Sizilien und Italien“
06.–24.10.1909
Mittelmeer
Triest
– Korfu / Messina –
X.
Vergnügungsfahrt
29.09.–17.10.1910
Mittelmeer
Genua-Triest
– Ajaccio / Tunis –
IX.
„Offiziersreise 1911“
28.09.–29.10.1911
Mittelmeer
Triest
– Neapel / Tunis / Malta
XI.
„Zu den Badeorten und Nordafrika“
03.09.–01.10.1912
Nordsee / Mittelmeer
Hamburg-Triest
– Cadiz / Algier –
IX.
„Bäderreise“
04.–29.09.1913
Nordsee / Mittelmeer
Amsterdam-Triest
Lissabon / Algier –
XI.
„Nach Dalmatien, Albanien, Sizilien
und Tunis“
03.–19.10.1914
Mittelmeer
Triest

Kriegsbedingt
Ausgefallen
VII.
„Süditalien, Spanien und
Nordafrika“
12.10.–12.11.1907
Mittelmeer
Triest
Malta / Patras
X.
„Offiziersreise“
08.–29.10.1908
Mittelmeer
Triest
– Tunis / Cagliari –
[104]
X.
„Reise nach Griechenland, Türkei
und der Krim“
03.10.–02.11.1913
Mittelmeer /
Schwarzes Meer
Triest
Dardanellen / Jalta / Nauplia
XII.
„Herbstreise nach dem Süden“
23.10.–10.11.1914
Mittelmeer
Triest

Kriegsbedingt
Ausgefallen
VIII.
„Süditalien, Ägypten
und Griechenland“
17.11.–16.12.1907
Mittelmeer
Triest
– Alexandria / Piräus –
XI.
„Ärztliche Studienreise“
10.11.–05.12.1908
Mittelmeer
Triest
– Malta / Genua –
XII.
II. Österreichische Ärztereise
04.11.–04.12.1909
Mittelmeer
Triest
– Alexandria / Korfu –
X.
III. Österreichische Ärztereise
05.11.–06.12.1911
Mittelmeer
Triest
– Alicante / Gibraltar / Algier –
IX.
„Weihnachten auf dem Meere“
21.12.1907–
01.01.1908
Adria
Triest
– Abbazia / Venedig –
XII.
„Weihnachten auf dem Meere“
21.12.1908–
05.01.1909
Adria
Triest
– Abbazia / Gravosa –

Fußnoten

  1. Annuario Marittimo per l'anno 1913. Lloyd Austriaco, Trieste 1913, S. LXXVI
  2. Die aus der Zeit vor dem Umbau zum Kreuzfahrtschiff stammende Speisekarte wurde noch mit recht einfachen Mitteln hergestellt und vervielfältigt.
  3. 1 2 3 Daten laut Miramar Ship Index
  4. 1 2 Almanacco per il Personale di Camera e Cucina addetto al servizio del Lloyd Austriaco, Tip. Morterra & C., Trieste 1898, S. 39 (Flotta del Lloyd Austriaco)
  5. Autorenkollektiv: Der Lloyd in Triest gestern – heute – morgen. Triest 1987, S. 40.
  6. Paolo Valenti: Dal Lloyd Austriaco a Italia Marittima. Navi e servizi dal 1836 ad oggi. Luglio Editore 2016, S. 165
  7. Vergleiche dazu die Positionsnachrichten in der Presse von 1889 , 1892 und 1894.
  8. Deutsches Volksblatt vom 4. April 1906 (anno.onb.ac.at), (Linzer) Tages-Post vom 25. April 1906 (anno.onb.ac.at)
  9. Für die Reise und das Programm der offiziellen Vertreter der Landeskirchen trug allerdings das Reisebüro von Hugo Stangen, einem Onkel von Carl Stangen, die Verantwortung. Zur Reisedurchführung hatte er die britische Midnight Sun gechartert, die am 17. Oktober von Genua ablegte.
  10. Vergleiche deren Programm: "Sonderfahrt nach dem Orient mit dem hocheleganten, grössten Mittelmeerdampfer des Oesterreichischen Lloyd "Bohemia" (4000 Tons Gehalt, 5300 induzierte Pferdestärke, Abreise aus Triest 8. Oktober 1898, Dauer: 34 Tage; Stangen 1898, 2. verb. Auflag, 32 S., Illustrationen, 1 Faltkarte).
  11. Thomas H. Benner: Die Strahlen der Krone: die religiöse Dimension des Kaisertums unter Wilhelm II. vor dem Hintergrund der Orientreise 1898. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg 2001, S. 235, unter Bezugnahme auf ein Inserat in der Neuen Preußischen Zeitung vom 31. Juli 1898 (Nr. 353, Beilage).
  12. Die Namen der Passagiere sind genannt bei: [Friedrich Wilhelm Barkhausen, Hrsg.:] Das Deutsche Kaiserpaar im Heiligen Land im Herbst 1898. Mit allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Kaisers und Königs bearbeitet nach authentischen Berichten und Akten. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1899, S. 415-422 (Digitalisat). Allerdings sind diese dort nur zusammengefasst ohne Angabe des einzelnen Schiffs für die SS Midnightsun, SS Bohemia und SS Thalia aufgeführt.
  13. Für 1906 liegt ein Werbeprospekt „Österreichischer Lloyd. III. Vergnügungsreise vom 2. bis 21. Oktober 1906“ für eine Fahrt im Mittelmeer vor. Auch in der Wiener Zeitung vom 17. April 1906 (ANNO) und vom 10. Oktober 1906 (ANNO Digitalisat) wird von Vergnügungsfahrten der Bohemia berichtet.
  14. Charterfahrt des Österreichischen Touristenklub im April 1906 laut Wiener Zeitung vom 6. März 1906 (ANNO online) und Werbung im Pilsner Tagesblatt vom 2. Dezember 1906 (ANNO Digitalisat)
  15. Vergleiche „Cook's Welt-Reise-Zeitung“ Nr. 11/1906, S. 31 ff. (ANNO-Digitalisat).
  16. Mittelmeer. Karl Baedeker Verlag, Leipzig 1909, S. XVIII
  17. 1 2 3 4 5 „Allgemeine Bestimmungen und besondere Bemerkungen“, Vergüngungsfahrtenprogramm für das Jahr 1909 sowie 4 Deckspläne in: Österreichischer Lloyd: Thalia-Vergnügungsfahrten 1909. Verlag des Österreichischen Lloyd, Triest 1909, 24 S.
  18. 1 2 Undatierter Decksplan als Beilage zu Österreichischer Lloyd. Triest: ‚Thalia‘. Vergnügungsfahrten. Frühjahr 1913
  19. Vergleiche dazu die Webseite zur Kaufkraftparität des Gulden und der Krone zum Euro.
  20. Die Abbildung wurde entnommen: Georg Pawlik, Dieter Winkler (Hrsg.): Österreichischer Lloyd. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft 1836–1918. Graz 1986, S. 40.
  21. Der Österreichische Touristenclub und der Wissenschaftliche Club, beide Wien, haben mit der Thalia Vergnügungsfahrten unternommen: Reisebericht von einer Nilreise im Jahr 1892 im Znaimer Wochenblatt vom 6. April 1892 (ANNO Digitalisat) und Zeitungsankündigung in Dillinger’s Reisezeitung vom 1. April 1897 (ANNO Digitalisat).
  22. Österreichischer Lloyd Triest (Hrsg.): Handbuch für Passagiere No. 8, 1908/9. Triest, S. 5
  23. Grazer Tagblatt vom 19. März 1907 (ANNO Digitalisat).
  24. In der Vorankündigung zu den Vergnügungsfahrten der Thalia im ersten Halbjahr 1914 sind bis 1913 73 Reisen angeführt. Hinzu kommen die in der Werbebroschüre angekündigten sechs Fahrten bis zum 15. Juni 1914 (Österreichischer Lloyd - Triest (Hrsg.): THALIA. Vergnügungsfahrten Frühjahr 1914. S. 3), an die sich bis zum 1. August 1914 noch zwei der drei geplanten Nordlandfahrten anschlossen.
  25. Vergleiche zu Arturo Castiglioni die Italienische Wikipedia.
  26. Der Fremdenverkehr vom Sonntag, dem 3. Mai 1908 (ANNO Digitalisat).
  27. Mayer u. Winkler: In allen Häfen war Österreich. Wien 1987, S. 99
  28. Meyers Reisebücher. Das Mittelmeer. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1907, Anhang: Nützliche Adressen für die Reisenden, S. 4. Die Werbung von Kapt. Bades Söhne stammt aus einem Reiseführer, dessen Angaben zu Dampferverbindungen mit „Stand vom Januar 1907“ aufgenommen sind. Damit kann sich die Werbung nur auf die beiden geplanten Polarfahrten der Thalia für den Sommer 1907 beziehen. Diese wurden dann mit veränderten Terminen durchgeführt, nämlich vom 4. bis 18. Juli – hier wurde nur das westliche Norwegen angefahren – und vom 20. Juli bis 17. August. Vergleiche zu letzterer die abgebildete Passagierliste der Spitzbergen–Fahrt von 1907.
  29. Der Verlauf einer solchen Reise wird von Adalbert Graf Sternberg in Fortsetzungsartikeln vom September und Oktober 1908 im Neuen Wiener Tagblatt (Ia, Ib, II, III und IV) geschildert.
  30. Agramer Zeitung vom 2. Juli 1907 (Digitalisat).
  31. Besprechung eines Telegramms des Kapitäns von Bretfeld in den Innsbrucker Nachrichten vom 8. August 1907 (ANNO Digitalisat)
  32. Erst im September 1907 startete Wellman mit seinem Luftschiff America zu einem, allerdings erfolglosen, Versuch.
  33. Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 3. Juli 1907, S. 12 (ANNO online)
  34. Vergleiche die Passagierliste mit den Einträgen: „Geheimrat Prof. Dr. Fraenkel, Halle a.S.“ (so ist er auch in Mitgliederliste Internet Archive der Leopoldina von 1910 geführt), „Prof. Dr. Kausch, Berlin“, „Prof. Dr. Weygandt, Würzburg“, „Bürgermeister Blüher, Freiberg i.S.“, „Direktor Curt Sorge, Magdeburg“ und - hier mit abweichender Schreibweise - „August Thiessen, Schloß Landsberg“.
  35. John T. Reilly: Greetings from Spitsbergen. Tourists at the Eternal Ice 1827–1914. Tapir Academic Press, Trondheim 2009, ISBN 978-82-519-2460-3. S. 101 (englisch)
  36. Laut Mitteilung in: Die Arbeit vom 7. Juni 1908 (Anno online) soll die Fahrt bereits am 4. Juni begonnen haben und als „Schlaraffenfahrt“ veranstaltet worden sein. Dazu gab es einen Souveniranstecker (50 × 47 mm) aus versilbertem Tombak mit einem Uhu, dem Symbol für die Schlaraffia, über dem blau emaillierten Lloydwappen und eine Postkarte der Thalia mit einem Zudruck zum Jahr (A.U. 49 = 1908) und Anlass der Fahrt. .
  37. Der Kurarzt Dr. George Wege, der zunächst im Lahmann-Sanatorium tätig war, führte später mit Dr. Wällnitz das Sanatorium „Dresdner Heide“. Vergleiche dazu Dresden und das Elbgelände, 1905, S. 57 (books.google.de). Wege war 1876 in Ströhen geboren und verstarb am 15.5.1931 in Dresden. Als Kurarzt war er aus Sicht des Österreichischen Lloyd besonders prädestiniert, durch die eigene Fahrtteilnahme später Werbung für die Kreuzfahrten der Thalia auch in Deutschland zu machen (vgl. die Werbung in den Münchner Fliegenden Blättern vom 15. Juli 1910 (digi.ub.uni-heidelberg.de)).
  38. Der Kurarzt Dr. George Wege, der zunächst im Lahmann-Sanatorium tätig war, führte später mit Dr. Wällnitz das Sanatorium „Dresdner Heide“. Vergleiche dazu Dresden und das Elbgelände, 1905, S. 57 (books.google.de). Wege war 1876 in Ströhen geboren und verstarb am 15.5.1931 in Dresden. Als Kurarzt war er aus Sicht des Österreichischen Lloyd besonders prädestiniert, durch die eigene Fahrtteilnahme später Werbung für die Kreuzfahrten der Thalia auch in Deutschland zu machen (vgl. die Werbung in den Münchner Fliegenden Blättern vom 15. Juli 1910 (digi.ub.uni-heidelberg.de)).
  39. Der Kurarzt Dr. George Wege, der zunächst im Lahmann-Sanatorium tätig war, führte später mit Dr. Wällnitz das Sanatorium „Dresdner Heide“. Vergleiche dazu Dresden und das Elbgelände, 1905, S. 57 (books.google.de). Wege war 1876 in Ströhen geboren und verstarb am 15.5.1931 in Dresden. Als Kurarzt war er aus Sicht des Österreichischen Lloyd besonders prädestiniert, durch die eigene Fahrtteilnahme später Werbung für die Kreuzfahrten der Thalia auch in Deutschland zu machen (vgl. die Werbung in den Münchner Fliegenden Blättern vom 15. Juli 1910 (digi.ub.uni-heidelberg.de)).
  40. Der Psychiater Wilhelm Neutra (1876-1947) praktizierte in Wien und war Autor mehrerer medizinischer Fachbücher. Er konnte 1939 nach New York emigrieren. Der 1891 pensionierte Offizier Othmar Crusiz (vgl. das Bildnis der ÖNB) lebte in Villach, wo eine Straße nach ihm benannt ist. Im ehemaligen Renaissance-Palais Crusiz in der Widmanngasse 38 ist heute das Stadtmuseum Villach untergebracht.
  41. Der Psychiater Wilhelm Neutra (1876-1947) praktizierte in Wien und war Autor mehrerer medizinischer Fachbücher. Er konnte 1939 nach New York emigrieren. Der 1891 pensionierte Offizier Othmar Crusiz (vgl. das Bildnis der ÖNB) lebte in Villach, wo eine Straße nach ihm benannt ist. Im ehemaligen Renaissance-Palais Crusiz in der Widmanngasse 38 ist heute das Stadtmuseum Villach untergebracht.
  42. Der Psychiater Wilhelm Neutra (1876-1947) praktizierte in Wien und war Autor mehrerer medizinischer Fachbücher. Er konnte 1939 nach New York emigrieren. Der 1891 pensionierte Offizier Othmar Crusiz (vgl. das Bildnis der ÖNB) lebte in Villach, wo eine Straße nach ihm benannt ist. Im ehemaligen Renaissance-Palais Crusiz in der Widmanngasse 38 ist heute das Stadtmuseum Villach untergebracht.
  43. Notizen in: Wiener Zeitung vom 6. Oktober 1907 (ANNO-Digitalisat), Neues Wiener Journal vom 6. Oktober 1907(ANNO-Digitalisat) und Die Zeit vom 21. September 1907 (ANNO-Digitalisat).
  44. Vergleiche die ANNO-Digitalisate anno.onb.ac.at und anno.onb.ac.at.
  45. Kurzbiografie: 1885–1889 besuchte Hujer die und Kunstgewerbliche Fachschule in Gablonz an der Neiße, danach studierte er an der Kunstgewerbeschule Wien. Studienreisen führten ihn nach Frankreich, England, Belgien und Deutschland. 1900 bis 1937 lehrte er an der Wiener Fachschule für Gold- und Silberschmiede. 1943 erhielt er den Goldenen Lorbeer des Wiener Künstlerhauses (vgl. Lothar Hölbling: Medaillen der Wissenschaft: die Sammlung des Archivs der Universität Wien. S. 149).
  46. Abbildung der Medaille
  47. Vergleiche die Zeitungshinweise für 1908 in Der Fremdenverkehr vom 8. November 1908 (Digitalisat), 1909 im Prager Tagblatt vom 8. August 1909, S. 10 (ANNO Digitalisat) und in Internationale klinische Rundschau, 1909, Nr. 27 (Digitalisat) sowie 1911 in der Monatsschrift für den Orient vom Juli 1911 (Digitalisat).
  48. Vgl. Pilsner Tagblatt vom 1. August 1908 (ANNO Digitalisat) und Die Muskete vom 1. Oktober 1908 (ANNO Digitalisat).
  49. Czernowitzer Allgemeine Zeitung vom 6. Mai 1911 (ANNO Digitalisat).
  50. Schubertbund. Reise nach Schweden, Norwegen und Dänemark. 12. Juni – 4. Juli 1909. Verlag des Schubertbundes, Wien 1909
  51. Zur mitternächtigen Sonne. in: Neuigkeits-Welt Blatt vom 20. Juni 1909 (ANNO Digitalisat) und Die Nordlandreise des Schubertbunds. in: Deutsches Volksblatt vom 24. Juni 1909 (ANNO Digitalisat) und 4. Juli 1909 (ANNO Digitalisat)
  52. Die Nordlandreise des Schubertbunds. in: Die Neue Zeitung vom 19. Juni 1909 (ANNO Digitalisat) und Die Aegypten-Reise des Wiener Männergesang-Vereins. in: Illustrierte Kronen Zeitung vom 23. März 1905 (ANNO Digitalisat).
  53. Congresso internazionale della stampa. S.S. Thalia 18-23 maggio 1910. Tipografia del Lloyd Austriaco, Trieste 1910.
  54. Vergleiche zum Programm die Buchdrucker-Zeitung vom 26. Mai 1910 (ANNO Digitalisat) und Brioni Insel-Zeitung vom 1. Mai 1910 (ANNO Digitalisat) sowie den Teilnehmern das Bild in der Österreichischen Illustrierten Zeitung vom 5. Juni 1910, S. 12 (ANNO Digitalisat).
  55. Dr. Hans Widmann: Von der Flottenvereinsreise auf der „Thalia“. in: Salzburger Volksblatt vom 9. Juli 1912 (ANNO Digitalisat); vergleiche auch die Webseite: Vom Flottenverein zum Marineverband.
  56. Auf diese Reise, bei der den Mitgliedern eine Preisermäßigung von 10 Prozent eingeräumt wurde, wies ein Prospekt mit den Reisestationen und Preisen in der Ballspende des 1. Vereinsballs am 14. Januar 1912 in den Wiener Musiksälen hin.
  57. Innsbrucker Nachrichten, 1. März 1913 (ANNO Digitalisat)
  58. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (8. 1858), S. XXVIII
  59. Fremden-Blatt, 4. März 1915, S. 6 (ANNO Digitalisat)
  60. Vgl. die Zeitschrift DE PRINS der geillustreerde bladen vom 13. März 1915, S. 132 lists.rootsweb.com.
  61. Der am 30. November 1874 in Wien geborene Komponist († 1943) hatte in Wien Musik studiert und war 2 Jahre lang Schüler von Franz Schreker. Er schuf, teilweise unter dem Pseudonym B. K. Skutecky (es war vom Geburtsnamen seiner Mutter Betti Skutecky abgeleitet), viele volkstümliche Lieder, wie „Walzermärchen“, „Ob Donau oder Rhein“, „Slowakenlied“ (Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Redaktion: Susanne Blumesberger, Saur, München 2002, Bd. 2. J–R, S. 619 Nr. 4742). Er wurde in der 3. Generalversammlung 1914 in den Vorstand des „Oesterreichischen Komponisten-Clubs“ (Wien IV., Schönbrunner Straße 1), der Vorgängerinstitution des seit 1916 bestehenden Österreichischen Komponistenbunds, gewählt. Nach dem sog. Anschluss Österreichs wurde Kaempfner, damals wohnhaft in der Silbergasse 18 (Wien XIX.), als Jude am 1. Dezember 1938 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen (Eintrag im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, hg. von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen, Sophie Fetthauer (seit Juli 2014), Universität Hamburg, Hamburg seit 2005). Bis 1940 war er in Wien gemeldet, zuletzt in der Formanekgasse 2 (XIX.) als „B. Israel Kämpfner“ (digital.wienbibliothek.at). Er starb 1943 im Londoner Exil (TheMusicSack).
  62. Zur Biografie von Giuseppe Bamboschek vergleiche die englische Wikipedia.
  63. Miroslav Hubert: Do světa s parníky Rakouského Lloydu. Mare-Czech, Praha 2010, S. 71 (Abbildung des Musik-Programms zum Kapitaens-Diner vom 4. Juni 1911)
  64. Vergleiche die Werbung in Cook's Welt-Reise-Zeitung, Heft 12 S. 39, von 1906 (Anno online).
  65. Vergleiche ihre Schilderungen in ihrem Buch: Eine Mittelmeerfahrt. Intime Reiseerinnerungen. Leykam, Graz 1910.
  66. Österreichischer Lloyd: Thalia-Vergnügungsfahrten 1907. (II. Halbjahr). Verlag des Österreichischen Lloyd, Triest 1907, S. 53 f.
  67. Unter den Fahrtteilnehmern war hier der hochrangige österreichische Militär Johann Cvitkovic (Kommandant der k.u.k. Kriegsschule von 1901 bis 1906, austro-hungarian-army.co.uk).
  68. Prager Abendblatt vom 25. August 1908 (ANNO Digitalisat) und Grazer Tagblatt vom 26. August 1908 (ANNO Digitalisat).
  69. Prager Tagblatt vom 17. Oktober 1908 (ANNO Digitalisat).
  70. Die auf der Liste ausgewiesenen Personen waren die letzten Teilnehmer an einer Vergnügungsfahrt des Schiffs. Ob die nächste Passagierliste für die ab 3. August 1914 geplante Reise, die sehr wahrscheinlich schon gedruckt war, noch zur Ausgabe gelangt war, ist nicht bekannt.
  71. Aus einer Anzeige im Fremdenverkehr vom 17. Mai 1914 war für das laufende Jahr der Plan von drei Nordlandreisen ersichtlich (ANNO Digitalisat) – ebenso: Der Morgen. Wiener Montagblatt vom 6. Juli 1914 (ANNO Digitalisat)
  72. Neue Freie Presse vom 5. Oktober 1918 (ANNO Digitalisat). Nach einer anderen Zeitungsquelle soll die Thalia über Helgoland kommend bereits am 30. Juli 1914 in Amsterdam eingetroffen sein (Pester Lloyd vom 4. August 1914 (ANNO Digitalisat)).
  73. Reichspost 2. August 1914 (ANNO Digitalisat)
  74. Oskar Stark: Eine versunkene Welt. Rohrer, Wien u. Wiesbaden 1959, S. 147, und Max Smolensky: Die Stellung und Bedeutung und des Oesterreichischen Lloyd, der Austro-Americana und der Freien Schiffahrt im Aussenhandel Oesterreichs. Inaugural-Dissertation der Universität Zürich 1916, S. 41
  75. Fremden–Blatt vom 15. April 1915 (ANNO Digitalisat).
  76. Neues Wiener Journal vom 8. Juni 1916 (ANNO Digitalisat)
  77. Neue Freie Presse vom 5. Oktober 1918 (ANNO Digitalisat)
  78. Annuario navale 1926, compilato per cura della Presidenza generale della Lega navale italiana (Roma), G.B. Masovcich, Trieste 1926, S. 536 f. (Digitalisat).
  79. Abwrackungszeitpunkt laut Webseite Clydeships (englisch)
  80. Der von G. Zangrando gestaltete Prospekt (115 × 175 mm) zeigt einen Blick auf Triest.
  81. vergleiche zu seinem Lebenslauf die Webseite biographien.ac.at
  82. Vergleiche beispielhaft das Programm der Orientfahrten 1909. Jul. Bolthausen, Solingen, 1. Umschlagseite, mit den „Vergnügensfahrten 1909 des Oesterreichischen Lloyd mit dem Luxusdampfer ‚Thalia‘“ (Februar bis November–Dezember).
  83. Die Muskete vom 1. Juli 1909, Wien Bd. VIII Nr. 196 (ANNO online), und 8. Mai 1913, Wien Band XVI Nr. 397 (ANNO Digitalisat).
  84. Ausweislich der Aufstellung der Forschungsgemeinschaft Nordische Staaten im Bund der Philatelisten e. V. wurden zwischen 1907 und 1917 vier Motive ohne Wertangabe gedruckt. Diese tragen im Muster oben die Angaben „ÖSTERREICHISCHER LLOYD“ und „‚THALIA‘“, und sie liegen gezähnt und geschnitten vor. Die Werte in Blau und Grün kommen zusätzlich in einem blasseren Farbton sowie im Duckklischee ohne den Namen „‚THALIA‘“ und mit der veränderten Schreibweise „OESTERREICHISCHER LLOYD“ vor; ihr Ausgabedatum ist nicht bekannt. Somit liegen insgesamt zehn Werte vor (Abbildungen).
  85. Die ÖL-Stempel mit der Nummer „LX“ - diese war ausschließlich der Schiffspost der Thalia zugeordnet - wurden in Blau und Schwarz abgeschlagen. Vergleiche hierzu näher: S.D. Tchilinghirian, W.S.E. Stephen: Austrian Post Offices Abroad. Aberlour (GB) 1962, 2 Bde.(S. 34, 150).
  86. Zusätzlich zur regulären Frankatur kam eine Vignette von W. Bade, Wismar: „10 (?) POLAR-POST“ zur Verwendung. Vergleiche die Ausgabedaten nebst Abbildungen auf der Homepage der Forschungsgemeinschaft Nordische Staaten im Bund der Philatelisten e. V., abgerufen am 24. Februar 2018.
  87. Die Karte mit der Abbildung des Hammerfester Meridiansteins wurde mit einer 1 Øre-Dauermarke frankiert, die mit einer Gefälligkeitsabstempelung vom 9. August 1909 entwertet und zusätzlich mit einem violetten Zweizeilenstempel: CAMP WELLMAN / DANES ISLAND. SPITZBERGEN versehen wurde.
  88. Publizistisches Bureau des Österreichischen Lloyd (Hrsg.): Fünfundsiebzig Jahre österreichischer Lloyd 1836–1911. Österreichischer Lloyd, Triest 1911, S. 121
  89. Katalin Teller beschreibt Meraviglia in ihrem Aufsatz „‚Der heißblütige Dalmatiner‘. Reiseschriftstellerinnen und Reiseschriftsteller in Dalmatien und Bosnien-Hercegovina vom Ende des 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert“ (in: Transdifferenz und Transkulturalität: Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns. Transcript Verlag 2018, S. 361 ff.) als Grazer Salonnière, die zumeist auf Reisen war, deren Schilderungen allerdings schon als „Auslaufmodell [.] des Berichts über Bildungsreisen“ zu charakterisieren sind.
  90. Das Vaterland vom 16. Mai 1911, S. 6 (Anno-Digitalisat)
  91. Vergleiche die zeitgenössische Werbung für diesen Band in Der Fremdenverkehr vom 8. Oktober 1911 (ANNO-Digitalisat).
  92. Thalia. Vergnügungsfahrten 1907 (II. Halbjahr). Österreichischer Lloyd, Triest 1907. Weitere Quellen in Periodika (ANNO-Digitalisate von Das Vaterland): 14. Februar 1907, 18. April 1907, 3. Mai 1907.
  93. Rakousky Lloyd v Terstu – Zabavni Cesty [Österreichischer Lloyd in Triest – Vergnügungsfahrten] und Mittelmeerdienst. beide: Österreichischer Lloyd, Triest 1908. Weitere Quellen in Periodika (ANNO-Digitalisate): Das Vaterland, 28. Februar 1908, Allgemeine Sport-Zeitung, 15. März 1908, Das Vaterland, 22. März 1908, Czernowitzer Allgemeine Zeitung vom 2. August 1908, Das Vaterland, 20. September 1908.
  94. Thalia. Vergnügungsfahrten / Frühjahr / 1909 und Voyages de Plaisir. beide: Österreichischer Lloyd, Triest 1909. Weitere Quellen in Periodika (ANNO-Digitalisate): anno, anno, anno.
  95. Eildienst / Triest-Alexandrien / Levante, Dalmatien, / Indien, Ostasien. Vergnügungsfahrten. Österreichischer Lloyd, Triest oJ [1910]. Viaggi di piacere 1910. Lloyd austriaco, Trieste. Weitere Quellen in Periodika (ANNO-Digitalisate): anno, digi.ub.uni-heidelberg.de.
  96. Quellen in Periodika (ANNO-Digitalisate): anno, anno, anno, anno, anno, anno, anno, anno.
  97. Servizio dell’Adriatico. Lloyd Austriaco Trieste 1912, S. 21, und Österreichischer Lloyd Triest. Gesamtdienst 1912. Triest 1912, S. 23 ff.
  98. Thalia. Vergnügungsfahrten / Frühjahr / 1913. Österreichischer Lloyd, Triest 1913, und Nach Dalmatien. Österreichischer Lloyd Triest oJ [1913], S. 12
  99. Thalia. Vergnügungsfahrten / Frühjahr / 1914 und Thalia. Vergnügungs- und Nordlands-Fahrten / Sommer – Herbst 1914. Beide: Österreichischer Lloyd, Triest 1914
  100. Passagierliste für die Fahrt
  101. 1 2 Aufgrund der Vercharterung des Schiffs wird diese Reise nicht beim Österreichischen Lloyd gezählt. Die Reise wurde von dem in Wismar ansässigen Reiseveranstalter Kapitän Bades Söhne veranstaltet.
  102. Entgegen zunächst anderslautenden Ankündigungen in Lloyd-Prospekten von 1910 wurden im Jahr 1911 wohl keine Nordlandfahrten durchgeführt. Zumindest sind solche in der Presse des Jahres 1911 Weder durch Inserate, noch Schiffseingangsmeldungen aus den einschlägigen Hafenstädten bekannt. Für Juli 1911 liegt überhaupt keine Fahrtenmeldung vor. Die übliche 2. Nordlandfahrt im August 1911 führte abweichend vom üblichen Jahresfahrtenplan auch nur in die südlichen Gefilde des Mittelmeers.
  103. Im Hinblick auf die kurzfristig angesetzte I. Ärztefahrt vom 6. bis 8. Oktober 1907, die in den gedruckten Programmmaterialien des ÖL zuvor nicht angekündigt war, muss das vom ÖL ursprünglich für den 8. Oktober angesetzte Reiseende spätestens am 5. Oktober eingetreten sein. Im Hinblick auf die erforderliche Reinigung und Ausrüstung des Schiffs für die Folgefahrt dürfte aber eher ein deutlich früherer Zeitpunkt wahrscheinlich sein. Jedenfalls ist SS Thalia am 29. September in Alexandria abgegangen (Die Zeit, 3. Oktober 1907).
  104. Die Fahrt war als Vergnügungs- und Studienreise für Offiziere zu ermäßigten Teilnehmerpreisen, allerdings dafür auch in der klimatisch ungünstigen und deswegen besonders nachfrageschwachen Nachsaison, konzipiert (Vaterland vom 20. September 1908 anno.onb.ac.at). Zum Geschäftsgebaren des ÖL bei der Propagierung dieser Reise liegt eine kritische Pressestimme von Danzers Armee-Zeitung vom 10. September 1908 vor (anno.onb.ac.at).