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vom 05.03.2020, aktuelle Version,

Ulrich II. von Kapellen

Ulrich II. von Kapellen, der Lange (* 1250; † 1301) war Landrichter ob der Enns.

Leben

Ulrich II. stammte aus einem ursprünglich steirischen Geschlecht, und war Vertrauter von König Rudolf I. von Habsburg.

Im Oktober 1276 beauftragte ihn Rudolf zu Enns, mit allen Edlen, Dienstleuten und Körperschaften Verbindung aufzunehmen, und sie durch Geschenke und Versprechungen für die Sache des neuen Königs und gegen Ottokar II. Přemysl zu gewinnen, der als König von Böhmen zu dieser Zeit Landesherr im heutigen Ober- und Niederösterreich war, aber nach der Reichsacht von 1275 wieder verdrängt werden sollte.

Bereits 1277 erhielt Ulrich die Burg Mitterberg als landesfürstliches Lehen und das Landgericht Machland. 1279 wurde er Hauptmann ob der Enns.

Im August 1278 führte Ulrich in der Schlacht auf dem Marchfeld bei Dürnkrut für König Rudolf die königlichen Reserven und die Nachhut. Es gelang ihm mit Konrad von Summerau und Popo von Reichenstein die entscheidende Wende herbeizuführen. König Rudolf dankte ihm später mit Ländereien, Verpfändungen und der Gewährung von Rechten und Freiheiten. Der König verpfändete Ulrich 1281 schließlich auch das Landgericht Machland.

1280 kaufte Ulrich II. Dorf und Burg Steyregg sowie „allem was im Umkreis von 2 Meilen liegt“, das alte Lehen des Hochstiftes Passau von den Brüdern Luitold und Heinrich von Kuenring. Er erwarb in weiterer Folge auch Ruttenstein, Prandegg, Münzbach und St. Thomas am Blasenstein.

Ulrich unterhielt auch mit Albrecht I., dem Sohn König Rudolfs, der vom König als Lehensmann als Herzog von Österreich eingesetzt worden war, beste Beziehungen. Als Vertrauter und Ratgeber erledigte er für Albrecht auch heikle diplomatische Aufträge und wurde zum Landrichter ob der Enns ernannt. Er erhielt für seine Herrschaft Steyregg auch die niedere Landgerichtsbarkeit zugesprochen und auch die weltliche Immunität.

Ulrich konnte 1281 bis 1289 seine Besitzungen deutlich erweitern, so etwa um Weingüter bei Drosendorf, Spitz und Krems. 1295 kaufte Ulrich auch von den Brüdern Gundacker und Ulrich von Losenstein all deren Eigen nördlich der Donau bei Steyregg. Er erwarb weiters 1295 die Herrschaft Reichenstein im Mühlviertel sowie Güter um Marchtrenk, Wels, Steyr und bei den Pfarren Wolfern und Garsten.

Familie

Von Ulrich II. stammen aus drei Ehen ab:[1]

∞ I) 1276 Gertraud von Lonsdorf
∞ II) 1281 Elisabeth von Zelking
  1. Leutgard ∞ Otto II. (von Zelking)
∞ III) Margarete von Falkenstein
  1. Elisabeth (1291–1334), ∞ Otto I. von Zelking
  2. Hans/Jans († 1354), ∞ Kunigunde von Walsee

Literatur

  • Leopold Josef Mayböck, Alfred Höllhuber: Der Markt Schwertberg und die Burg Windegg. Arbeitskreis Windegg im Schwertberger Kulturring. Schwertberg 1987, S. 156–158.
  • Peter Grassnigg: 700 Jahre Markt - 500 Jahre Stadt Steyregg. Stadtgemeinde Steyregg. Steyregg, 1982. S. 25–29.

Einzelnachweise

  1. Kurt Holter: Geschichte von Schlierbach bis 1355. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 116a, Linz 1971, S. 217 (Stammtafel), gesamter Artikel S. 213–248, PDF (2,8 MB) auf ZOBODAT.at.