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vom 20.04.2020, aktuelle Version,

Untermais

St. Vigil, erstmals 1271 erwähnt

Untermais (italienisch Maia Bassa) ist ein Ortsteil der Stadt Meran.

Lage

Untermais liegt im Meraner Talkessel auf der orographisch linken, südlichen Seite der Passer. Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich die Meraner Altstadt. Im Nordosten bildet der Winkelweg die Grenze zu Obermais, im Westen grenzt Untermais an die Etsch, im Süden liegt der Meraner Ortsteil Sinich.

Geschichte

Der Name Mais stammt von der römischen Zollstation Statio Maiensis, die im 3. Jahrhundert in der Nähe der Passermündung in die Etsch bestand.[1]

Untermais wird schon 1089/96 als „villa Mays“ urkundlich erwähnt.[2] Ebenso ist es 1166 als „Mais“ im Lehen- und Einkünfteverzeichnis der hier begüterten bayerischen Grafen von Neuburg-Falkenstein, dem sog. Codex Falkensteinensis, genannt.[3] Zur Ausstattung des 1273 begründeten Zisterzienserstiftes Stams gehörten umfassende Besitzungen in Untermais, die dem Konvent von den Grafen von Tirol übertragen wurden; Stams übt hier bis in die Gegenwart pfarrlich-seelsorgliche Funktionen aus.[4]

Mit dem schnellen Wachstum Merans als Kurort nach 1860 wuchs auch Untermais, bis zum Ersten Weltkrieg wurden hier zahlreiche Hotels und Pensionen errichtet. Ein neues Rathaus entstand 1906.

Per Dekret vom 24. September 1923 wurde Untermais (wie auch Obermais und Gratsch) 1924 nach Meran eingemeindet.

In Untermais hat der Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Christian Morgenstern (1871–1914) einige Jahre lang gelebt und ist hier verstorben.

Commons: Untermais  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Richard Heuberger: Das Burggrafenamt im Altertum, Schlern-Schriften Nr. 28, Innsbruck 1935, S. 69.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 234, Nr. 266.
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 186–189, Nr. 627.
  4. Martin Laimer, Eugen Mattersberger, Pius Pircher: 500 Jahre Stamser in Mais – Geschichte, Kunst, Architektur und Seelsorge. Lana: Tappeiner 1994. ISBN 88-7073-183-9

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