Uschi Lichtenegger
Ursula „Uschi“ Lichtenegger (geboren 1961 in Wien) ist eine österreichische Familienhelferin, Bezirkspolitikerin der Wiener Grünen und seit November 2016 Bezirksvorsteherin des 2. Wiener Gemeindebezirkes, der Leopoldstadt.
Leben
Lichtenegger absolvierte nach der Handelsakademie (HAK) eine Bürolehre. Ab 1980 war sie im Verlag für Gesellschaftskritik beschäftigt. Später machte sie eine Ausbildung zur Familienhelferin und besuchte einen Lehrgang für New Media. Einige Jahre lang lebte sie im Waldviertel. Bis 2010 arbeitete Lichtenegger in der Buch- und Zeitschriftenherstellung sowie im Sekretariat der Theodor-Kramer-Gesellschaft. Von 2012 bis 2016 war sie beim Dachverband für sozialökonomische Einrichtungen (DSE-Wien) beschäftigt.
Politisiert wurde sie durch die Bildung der Schwarz-blauen Koalition Anfang 2000. Seither engagiert sich Lichtenegger bei den Grünen und verschiedenen Basisprojekten im Bezirk, in dem sie wohnt. Von 2003 bis 2005 war sie Sprecherin des AK Kultur und Gesellschaft des Grätzelmanagements Volkert- und Alliiertenviertel. Im Volkertviertel war sie auch bei der Gründung der Stadtteilzeitung "Grätzl-Blattl" beteiligt. Weiters engagierte sie sich in der ARGE Randkunst und im Kulturkreis Mexikoplatz. Laut eigenen Angaben sind die Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit Bürgerbeteiligung, feministische Frauenpolitik und Integrationspolitik. Sie setzt sich gegen die Verbauung des Augartens ein und möchte Kultur und Geschichtsaufarbeitung der Leopoldstadt fördern.
Lichtenegger ist geschieden, hat drei erwachsene Kinder und zwei Enkeltöchter. Als Freizeitbetätigungen nennt sie, neben der Betreuung ihrer Enkel, Radfahren und Tennis. Außerdem hat sie einen Hund.
Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt
Uschi Lichtenegger ist erst die vierte Bezirksvorsteherin, die von den Wiener Grünen gestellt wird. Thomas Blimlinger fungiert seit 2001 als Bezirksvorsteher von Neubau, des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Heribert Rahdjian war von 2005 bis 2010 Bezirksvorsteher der Josefstadt, des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Er wurde für die Wahl 2010 nicht mehr nominiert und gründete daraufhin eine eigene Bezirksliste, die fünf Mandate erreichen konnte. Die Position der Bezirksvorsteherin in der Josefstadt wird seither von einer ÖVP-Politikerin bekleidet. Seit 2015 ist Silvia Nossek erste grüne Bezirksvorsteherin in Wien-Währing.
Die Leopoldstadt war bis 2016 eine traditionelle SPÖ-Hochburg. Alle Bezirksvorsteher seit 1945 wurden von den Sozialdemokraten gestellt. Auch die reguläre Bezirksvertretungswahl im Jahr 2015 ergab eine deutliche SP-Mehrheit, die Mandatsverteilung lautete: 24 SPÖ, jeweils 14 für FPÖ und Die Grünen, 4 ÖVP, 3 NEOS und 1 Wien anders, ein Bündnis aus KPÖ und PolDi,[1] Piraten, Echt Grün und Unabhängigen.[2] Die Grünen konnten – mit nur 21 Stimmen Vorsprung auf die FPÖ – den zweiten Platz und damit den Anspruch auf den Bezirksvorsteher-Stellvertreter erreichen. Die Wahl wurde der FPÖ angefochten.[3] Im Juni 2016 entschied der Verfassungsgerichtshof, dass Unstimmigkeiten bei den Briefwahlergebnissen auf eine Verletzung der Wiener Wahlordnung zurückzuführen seien und den Wahlausgang beeinflusst haben könnten. Die Wahlwiederholung fand am 18. September 2016 statt.[4][5] Der Wahlkampf entwickelte sich zu einem Duell um den zweiten Platz zwischen Grünen und FPÖ und endete mit einer enormen Überraschung, der relativen Mehrheit der Grünen, sicherlich auch mitverursacht durch die niedrige Wahlbeteiligung von nur 35 % (im Vergleich zu 64,7 % bei der regulären Wahl im Jahr zuvor). Die Mandatsverteilung lautete nunmehr: 22 für die Grünen, 17 SPÖ, 14 FPÖ, jeweils 3 für ÖVP und NEOS, 1 Wien anders.[6][7]
Die Angelobung der neuen Bezirksvorsteherin fand am 28. November 2016 im Auditorium der SFU Wien statt.[8]
Weblinks
- Der Standard (Wien): Uschi Lichtenegger: Familienhelferin übernimmt die Leopoldstadt, 18. September 2016
- Grüne Leopoldstadt, Porträt Uschi Lichtenegger
- Blog 2, Blog der Grünen in Wien-Leopoldstadt (mit Beiträgen von Uschi Lichtenegger)
Einzelnachweise
- ↑ PolDi steht für Politik Direkt in die Leopoldstadt, siehe deren Website PolDi, abgerufen am 29. November 2016.
- ↑ wien.at: Leopoldstadt: Wiederholung der Bezirksvertretungswahl 2015 vom 18.9.2016, abgerufen am 28. November 2016.
- ↑ orf.at - Stimmen verschwunden: FPÖ zieht vor VfGH. Artikel vom 21. Oktober 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015.
- ↑ Leopoldstadt: Wahl muss wiederholt werden auf ORF Wien vom 15. Juni 2016 abgerufen am 15. Juni 2016
- ↑ orf.at - Leopoldstadt: Wahltermin 18. September fix. Artikel vom 14. Juli 2016, abgerufen am 14. Juli 2016.
- ↑ wien.at: Leopoldstadt: Wiederholung der Bezirksvertretungswahl 2015 vom 18.9.2016, abgerufen am 28. November 2016.
- ↑ Mein Bezirk: Bezirksvorsteherin über Nacht: Was nun?, 26. September 2016, abgerufen am 29. November 2016.
- ↑ ORF: Lichtenegger nun offiziell Chefin im Zweiten, 28. November 2016, abgerufen am 29. November 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lichtenegger, Uschi |
ALTERNATIVNAMEN | Lichtenegger, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Politikerin |
GEBURTSDATUM | 1961 |
GEBURTSORT | Wien |
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Die österreichische Politikerin und Bezirksvorsteherin von Leopoldstadt Uschi Lichtenegger bei der Veranstaltung (Titelverleihung) „Frau des Jahres 2020“ der Grünen Leopoldstadt im Magdas-Hotel im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Uschi Lichtenegger - Veranstaltung der Grünen Leopoldstadt „Frau des Jahres 2020“.JPG |