Valeč v Čechách
Valeč | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ||||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Karlovy Vary | |||
Fläche: | 2364,594[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 10′ N, 13° 15′ O | |||
Höhe: | 533 m n.m. | |||
Einwohner: | 357 (1. Jan. 2019)[2] | |||
Postleitzahl: | 364 52 – 364 55 | |||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Chyše – Podbořanský Rohozec | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Karlsbad | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 5 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Josef Kubař (Stand: 2018) | |||
Adresse: | Náměstí 119 364 55 Valeč |
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Gemeindenummer: | 555690 | |||
Website: | www.valec.cz | |||
Lage von Valeč im Bezirk Karlovy Vary | ||||
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Valeč (deutsch Waltsch) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer nordöstlich von Žlutice und gehört zum Okres Karlovy Vary. Die historische Innenstadt des Barockstädtchens Valeč wurde zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt.
Geographie
Valeč befindet sich am südöstlichen Fuße des Duppauer Gebirges am Bach Mlýnecký potok (Filirschbach). Im Norden grenzt der Ort unmittelbar an den Truppenübungsplatz Hradiště. Westlich liegen – bereits im Militärgelände – die Reste der Burg Neuhaus; im Nordosten befindet sich die Ruine der Feste Lina. Nordwestlich erhebt sich der Prokopy (Prokopberg, 748 m), im Nordosten liegt der Jedliny (Hohe Tanne, 701 m) und im Westen der Šibeniční vrch (Galgenberg, 618 m).
Nachbarorte sind Ořkov, Nová Ves und Dětaň im Nordosten, Vrbička im Osten, Skytaly und Kamýk im Südosten, Jeřeň im Süden, Vrbice und Bělá im Südwesten sowie Malý Hlavákov im Westen.
Mineralogischer Fundort
Der Hyalit (Opal) aus der Gegend um Valeč ist weltweit für seine charakteristische Ausbildung bekannt.
Geschichte
Die Ansiedlung Válek, deren Name sich vom Namen Valentin herleitet, entstand wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Seit 1358 ist die gleichnamige Burg und Ansiedlung, deren Besitzer die Brüder Ctibor und Beneš von Válek waren, schriftlich überliefert. Ihnen folgten die Herren von Steben und ab 1371 Borso von Osek. Von 1377 bis 1416 besaß Beneš von Buškovice die Burg. Danach wurde die Herren von Duppau Besitzer von Waltsch. Ab 1516 besaß Jakub Kyšperský von Vřesovice die Herrschaft, der die Burg umbauen ließ. 1514 erteilte Vladislav II. Valeč die Stadtrechte.
Nachdem Jan Kyšperský von Vřesovice 1526 in der Schlacht bei Mohács gefallen war, verkauften seine Erben die Herrschaft an Hugo von Leiseneck. Von diesem erwarb 1538 Wilhelm Lobkowicz von Hassenstein die Güter.
Ab 1570 war Christoph von Steinbach Herr auf Waltsch. Sein Sohn Wenzel ließ die Burg 1585 im Renaissancestil umbauen. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden Güter Wenzel von Steinbachs konfisziert und er musste aus Böhmen fliehen. Im Jahre darauf kaufte die aus dem katholischen Familienzweig stammende Barbara Steinbach von Pauten das Schloss. Unter ihrem Nachfahren Johann Christoph Kager von Steinbach, der die Herrschaft 1694 erwarb, begann der barocke Umbau des Schlosses. Der Umbau erfolgte zunächst unter Leitung von Francesco Barelli und anschließend durch Antonio Bianno Rossa. Nach dessen Tode im Jahre 1723 führte Johann Christoph Tyll aus Lochotín das Werk weiter. Während des Umbaus verstarb 1721 auch der Schlossherr. Sein Sohn Johann Ferdinand Kager von Globen ließ die Arbeiten vollenden und zwischen 1730 und 1733 erneute Umbauten durchführen. Nach dessen Tode im Jahre 1745 erbte Josef August Kager von Globen und Limburg-Styrum die Güter. Seine Tochter Marie Josefa, verwitwete Gräfin von Argentau d'Ochain, verkaufte 1797 die Herrschaft Waltsch an Johann Anton Pergen von Pergen. In diesem Zuge trat sie auch eine noch immer unbeglichene Schuldforderung des 1738 verstorbenen Bildhauers Matthias Bernhard Braun über die stattliche Summe von 810 Gulden und 54 Kreutzern ab.
Bereits 1798 erfolgte ein erneuter Verkauf der Herrschaft. Neuer Besitzer wurde Johann Gottfried Korb von Weidenheim. Dessen Enkel Karl ließ das Schloss 1847 im Neorenaissancestil umgestalten.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften entstand 1850 die politische Gemeinde Waltsch/Valeč im Bezirk Žlutice/Luditz. 1890 verkauften die Korb von Weidenheim die Güter in Waltsch an Vinzenz Graf von Thurn-Valsassina. 1937 erwarb sie Dr. Johann Graf Larisch-Mönnich.
Die Marktgemeinde Waltsch hatte 1930 807 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Waltsch 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und bis 1945 gehörte der Markt zum Landkreis Luditz. 1939 hatte Waltsch 730 Einwohner. Nach dem Ende des Krieges kam Valeč zur Tschechoslowakei zurück und wurde 1946 in den Okres Podbořany eingeordnet. Der Status als Minderstadt wurde nicht mehr erneuert. Durch die Beneš-Dekrete wurde Johann Graf Larisch-Mönnich 1945 enteignet. Seit 1961 gehört Vrbice zum Okres Karlovy Vary. Im selben Jahre wurden Jeřeň und 1975 Vrbice und Kostrčany mit Nahořečice sowie Velký Hlavákov, das zuvor zu Luka gehört hatte, eingemeindet. 1976 brannte das Schloss aus. Seit 1990 ist Vrbice wieder eigenständig. In den Jahren 1995 und 1996 erfolgte die Wiederherstellung der Außenfassade des Schlosses.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Valeč besteht aus den Ortsteilen Jeřeň (Girschen), Kostrčany (Kosterschan), Nahořečice (Nahoretitz), Valeč (Waltsch) und Velký Hlavákov (Großlubigau),[3] die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[4] Zu Valeč gehört außerdem die Ansiedlung Bělá (Biela).
Partnergemeinden
- Drebach, Deutschland
- Neckargemünd, Deutschland
- Valeč, Tschechien
Sehenswürdigkeiten
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Schloss Valeč
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Historisches Treibhaus
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Skulpturen im Schlossgarten
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Barockes Haus des Schlosskaplans
- Schloss Valeč; das um 1526 aus der Burg entstandene Schloss wurde später mehrfach im Stile der Renaissance, des Barock und Neobarock umgestaltet. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Matthias Bernhard Braun. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das zweitürmige Schloss als Lehrlingsinternat. Am 2. April 1976 brannte es aus. Bis in die 1990er Jahre blieb es ruinös und mit einem Notdach gesichert, danach erfolgte ab 1995 die Wiederherstellung.
- Historisches Treibhaus; das Bauwerk mit einer Gussstahlkuppel wurde 1996 restauriert.
- Kirche der Geburt Johannes des Täufers; die frühere Begräbniskapelle der Steinbacher aus dem 17. Jahrhundert wurde durch den Baumeister Bianno Rossa barockisiert. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der neubarocke Umbau. Die Kirche mit ihrem wuchtigen Turm mit hoher Dachkuppel ist neben dem Schloss eines der Wahrzeichen von Valeč.
- Barocke Kirche der hl. Dreifaltigkeit, erbaut 1710–1720 durch den Hausarchitekten der Steinbacher, Giovanni Antonio Bianno Rossa
- Statue des hl. Johannes von Nepomuk
- Mariensäule
- Sporckstatue, geschaffen 1733 von Anton Braun, einem Neffen von Matthias Bernhard Braun
- Dreifaltigkeitssäule, errichtet im Auftrag von Johann Ferdinand Kager Globen entsprechend dem letzten Willen seiner Frau. Geschaffen wurde die nach Plänen von Franz Maximilian Kaňka errichtete Säule 1730 durch Anton Braun
- Amphitheater, errichtet zum Ende des 19. Jahrhunderts
- Propyläen im Schlossgarten
- Barockes Haus des Schlosskaplans, errichtet 1701
- Barocke Friedhofskapelle der schmerzhaften Jungfrau Maria, errichtet 1751
- Alte Schule
- Obelisk im Schloßpark; aus rotem Sandstein, mit nachträglichen, handwerklichen Namens-Gravuren, sowie koreanische Schriftzeichen und Namen mit Jahresdatum 1956 an der Nordseite, während des Koreakrieges waren im Schloß unter anderem Kriegskinder aus Nordkorea untergebracht.[5]
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Kirche der Geburt Johannes des Täufers
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Barocke Kirche der hl. Dreifaltigkeit
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Dreifaltigkeitssäule
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uir.cz/obec/555690/Valec
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2019 (PDF; 7,4 MiB)
- ↑ http://www.uir.cz/casti-obce-obec/555690/Obec-Valec
- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/555690/Obec-Valec
- ↑ „Barockstädtchen Waltsch“, Tourismus-Broschüre 3/14, deutsch-tschechisch, dort: Geschichts-Chronologie Seite 6 " 1953–1956 ".
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Dreifaltigkeitskirche nahe dem Schloss Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Church of the Holy Trinity in Valec.JPG | |
Dreifaltigkeitssäule nahe dem Schloss Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Column of the Holy Trinity in Valec.JPG | |
Positionskarte von Tschechien | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data | NordNordWest | Datei:Czech Republic adm location map.svg | |
Barockes Haus des Schlosskaplans in Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Fara Valec.JPG | |
Flagge der Tschechischen Republik | -xfi-'s file -xfi-'s code Zirland's codes of colors | special commission (of code): SVG version by cs:-xfi- . Colors according to Appendix No. 3 of czech legal Act 3/1993. cs:Zirland . | Datei:Flag of the Czech Republic.svg | |
Hyalit | Eigenes Werk | Johannes Baier | Datei:Hyalit.JPG | |
Kirche der Geburt Johannes des Täufers in Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Kostel Narozeni svateho Jana Krtitele Valec 2.JPG | |
Gemeinde Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Obec Valec.JPG | |
Map pointer. | Eigenes Werk | Bea o | Datei:Paris plan pointer b jms.svg | |
Treibhaus im Schlossgarten von Valeč, (Bezirk Karlovy Vary, Tschechien) | Eigenes Werk | Jik jik | Datei:Valec Chateau greenhouse.JPG |