Wahlbezirk Österreich unter der Enns 37
Wahlbezirk Österreich unter der Enns 37 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich unter der Enns |
Wahlkreisnummer | 37 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Zwettl, Weitra, Horn etc. |
Anwesende Bevölkerung | 38.920 (1910) |
Wahlberechtigte | 7.840 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 37 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 37 umfasste folgende Gemeinden:[1]
- Zwettl, Weitra und Horn (aus den gleichnamigen Gerichtsbezirken)
- Dietmanns, Großsiegharts und Waidhofen an der Thaya (Gerichtsbezirk Waidhofen an der Thaya)
- Heidenreichstein und Litschau (Gerichtsbezirk Litschau)
- Aalfang, Böhmzeil, Brand, Erdweis, Gmünd, Hoheneich, Schrems, Niederschrems und Wielands (Gerichtsbezirk Schrems)
- Karlstein und Kautzen (Gerichtsbezirk Dobersberg)
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Theodor Hackenberg (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) als Sieger hervor. Er setzte sich in der Stichwahl mit 54 Prozent gegen den Christlichsozialen Franz Zuleger durch. Bei der Reichsratswahl 1911 verlor Hackenberg sein Mandat in der Stichwahl an Karl Kittinger, der als Kompromisskandidat der deutschfreiheitlichen Parteien und der Christlichsozialen Partei angetreten war.
Wahlen
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Theodor Hackenberg | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 2601 | 36,1 % |
Franz Zuleger | Christlichsoziale Partei | 2241 | 31,1 % |
Karl Kittinger | Deutsche Volkspartei | 2228 | 30,9 % |
Sonstige | 133 | 1,8 % | |
Wahlberechtigte: 7573, Ungültige/Leere Stimmen: 54, Wahlbeteiligung: 95,8 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Theodor Hackenberg | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3684 | 54,0 % |
Franz Zuleger | Christlichsoziale Partei | 3143 | 46,0 % |
Wahlberechtigte: 7573, Ungültige/Leere Stimmen: 350, Wahlbeteiligung: 94,8 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.
Erster Wahlgang
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Karl Kittinger | Kompromisskandidat[6] | 3354 | 46,0 % |
Theodor Hackenberg | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 2933 | 40,2 % |
Müller | deutsch-freiheitlicher Kandidat | 942 | 12,9 % |
Sonstige | 59 | 0,8 % | |
Wahlberechtigte: 7840, Ungültige/Leere Stimmen: 222, Wahlbeteiligung: 95,8 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Karl Kittinger | Kompromisskandidat | 3744 | 51,6 % |
Theodor Hackenberg | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3506 | 48,4 % |
Wahlberechtigte: 7840, Ungültige Stimmen: 228, Wahlbeteiligung: 95,3 % |
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)
Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO) - ↑ Die heutigen Stichwahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 24. Mai 1907, S. 2 (Online bei ANNO)
- ↑ Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)
Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO) - ↑ Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juni 1911, S. 7 (Online bei ANNO)
- ↑ Kompromisskandidat der christlichsozialen und deutsch-freiheitlichen Parteien
Literatur
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907.
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 3
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 18
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