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vom 21.08.2016, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 60

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 60
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 60
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Waidhofen an der Thaya, Dobersberg,
Litschau, Schrems
Anwesende Bevölkerung  46.601  (1910)
Wahlberechtigte 9.565  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 60 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 60 umfasste die Gerichtsbezirke Waidhofen an der Thaya, Dobersberg, Litschau und Schrems, wobei folgende zum Wahlbezirk 37 gehörenden Gemeinden vom Wahlbezirk ausgenommen waren:[1]

Auch nach der Schaffung des Gerichtsbezirks Gmünd unter anderem aus Teilen des Gerichtsbezirks Schrems blieben die fünf Gemeinden Beinhöfen, Eibenstein, Schwarzbach, Witschoberg und Zuggers teil des Wahlbezirks 60.[2]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Karl Fisslthaler (Christlichsoziale Partei) als Sieger im ersten Wahlgang hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte er sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Karl Fisslthaler im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl Fisslthaler Christlichsoziale Partei 6390 68,9 %
Hans Lenz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1448 15,6 %
Leopold Pöckl Agrarier 1338 14,4 %
Karl Kittinger Deutsche Volkspartei 30 0,3 %
Sonstige 74 0,8 %
Wahlberechtigte: 9905, Ungültige/Leere Stimmen: 197, Wahlbeteiligung: 95,7 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Karl Fisslthaler im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl Fisslthaler Christlichsoziale Partei 4751 54,1 %
Deutscher Hauer- und Bauernbund[5] 2508 28,5 %
Lenz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1085 12,3 %
Selbständiger deutsch-freiheitlicher Kandidat 349 4,0 %
Sonstige 96 1,1 %
Wahlberechtigte: 9565, Ungültige/Leere Stimmen: 350, Wahlbeteiligung: 95,5 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. 1907, XXI. Stück, Nr. 40 „Verordnung des Justizministeriums vom 22. Februar 1907, betreffend die Errichtung eines Bezirksgerichtes in Gmünd in Niederösterreich“
    Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. 1908, XCIV. Stück, Nr. 203 „Verordnung des Justizministeriums vom 25. September 1908, betreffend den Beginn der Amtswirksamkeit des Bezirksgerichtes in Gmünd, politischer Bezirk Gmünd, Niederösterreich“
  3. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  4. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Laut Zeitungsberichten verteilte sich die in der Wahlstatistik genannte Summe auf die Kandidaten Schremser und Pöckl

Literatur