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vom 02.05.2020, aktuelle Version,

Walserhaus

Walserhaus am Dorfplatz von Vals
St. Antönien, Walserhaus von 1394
Das Eggahuus in Arosa, heute Heimatmuseum
Museum Walserhaus, Bosco/Gurin

Walserhaus ist in der Schweiz, Liechtenstein sowie im Klein- und Grosswalsertal die Bezeichnung für einen historischen Blockhaustyp, der seinen Namen der Volksgruppe der Walser verdankt. Ein für alle Regionen typisches Walserhaus gibt es nicht.[1] Die Erbauer haben auf ihren Wanderungen zwar die Bautechniken des Obergommerhauses aus dem Oberwallis mitgenommen, die Bauweise in ihren neuen Lebensräumen aber jeweils den örtlichen Gegebenheiten angepasst.

Wohnhaus

Für den Bau wurden Vierkantbalken aus Lärchenholz von circa 16 cm Dicke verwendet. An den Ecken wurden die Balken verstrickt. Die Fugen wurden mit Moos abgedichtet, so dass man die Innenwände nicht vertäfern musste. Die unbehandelten hellen Balken färbten sich unter der Sonne mit der Zeit schwarz.

Wo es leicht spaltbare Granitplatten gab, wurden die Dächer damit gedeckt, so zum Beispiel in Törbel oder in Vals. Diese Dächer sind oft heute noch im Originalzustand anzutreffen. Schieferplatten, wie sie zum Beispiel im Raum Ried/Brig verwendet wurden, waren weniger dauerhaft. Noch weniger lang hielt sich das Holz von Schindeldächern, eine Eindeckung, die unter anderem in Eischoll und Silbertal ausgeführt wurde. In den letzten Jahrzehnten wurden die Originaldächer oftmals durch Ziegel oder Eternitplatten ersetzt. Vereinzelt wurden die Fassaden der Häuser mit gerundeten Holzschindeln verkleidet.

Da sich das Holz noch lange nach dem Bau verzog, wurden vertikale Elemente möglichst klein gehalten. Dies ist der Grund für die kleinen Fenster der alten Walserhäuser. Damit trotzdem genügend Licht einfallen konnte, wurden Zeilen aus mehreren Fenstern errichtet. Diese Fensterreihen wurden mit verschiedenen Friesen verziert, an denen sich oft das Alter des Gebäudes ablesen lässt. Bei Fensterrenovationen oder -vergrösserungen werden die Friese oft zerstört.

Das Walserhaus war nur teilweise unterkellert. Wo Holz als Baumaterial fehlte, wurden die Häuser aus Stein errichtet.

Speicher

Der Speicher, in dem das Korn aufbewahrt wurde, war sorgfältig als hölzerner Stelzenbau ausgeführt, damit er vor Bodenfeuchtigkeit geschützt war. Ein allfälliges Untergeschoss diente als Keller oder Lagerraum, aber kaum je als Stall. Speicher wurden geschmückt und nach örtlichem Geschmack abgewandelt, sodass sich von Ort zu Ort recht verschieden gebaute Speicher finden.

Speicher mit Mäuseplatten

Ein Wahrzeichen der alpinen Baukultur der Walser sind die Mäuseplatten oder Stadelbeine. Um Ratten und Mäuse am Eindringen zu hindern, wurde an den senkrechten Pfosten eine waagrechte Steinplatte aus Schiefer oder Granit eingebaut. Ihre Flächen waren so glatt behauen, dass sich Mäuse und Ratten an ihrer Unterseite nicht festklammern konnten. Diese Steinplatten sind heute eines der Wahrzeichen der alpinen Baukultur des Wallis und bei den Walsern.

Historische Walsersiedlungen

Museen

Literatur

  • Jodok Bär: Das Walserhaus. In: Jahresbericht des Vorarlberger Landesmuseumsvereins. 1894
  • Volkmar Schmid: Wir Walser. Brig 2002.
Commons: Walserhaus  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurt Wanner: Walser (Walliser). In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31.12.2011.
  2. Verein Pro Guscha: Erhaltung einer Walsersiedlung

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Walserhaus, Alagna Valsesia, Marco Cicchelli, Via Alpina Eigenes Werk Joerg6020
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Le musée Walserhaus à Bosco Gurin avec le jardin des variétés traditionelles. Eigenes Werk Romano1246
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Eggahuus (Heimatmuseum) in Arosa, Schweiz Eigenes Werk Andres Passwirth
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Mäuseplatte eines Speichers in Blatten Eigenes Werk Whgler
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Speicher in Blatten Eigenes Werk Whgler
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Walserhaus von 1394, St. Antönien GR, Schweiz Eigenes Werk Paebi
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Vals GR, Switzerland self-made, August 2005 Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Paebi als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben).
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