Weissenbach an der Triesting
Marktgemeinde
Weissenbach an der Triesting
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 15,87 km² | |
Koordinaten: | 47° 59′ N, 16° 2′ O | |
Höhe: | 362 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.739 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2564, 2565, 2571 | |
Vorwahl: | 02674 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 45 | |
NUTS-Region | AT122 | |
UN/LOCODE | AT WEE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchenplatz 1 2564 Weissenbach |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Miedl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Weissenbach an der Triesting im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weissenbach an der Triesting ist eine Marktgemeinde mit 1739 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) am Fluss Triesting im südlichen Wienerwald in Niederösterreich.
Geografie und Gemeindegliederung
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Gadenweith (55)
- Kienberg (15)
- Neuhaus (670)
- Schwarzensee (56)
- Weissenbach an der Triesting (943)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gadenweith, Neuhaus, Schwarzensee und Weissenbach an der Triesting.
Einer der bekannten Berge in Weissenbach ist der Peilstein, wo es auch eine Kletterschule des Österreichischen Alpenvereins gibt.
Nachbargemeinden
Altenmarkt | Alland | |
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Bad Vöslau | |
Furth | Pottenstein |
Verkehr
Neben der Leobersdorfer Bahn (Niederösterreichische Südwestbahn) mit dem Bahnhof Weissenbach-Neuhaus führt die Hainfelder Straße B 18 durch. Auch die Mödlinger Straße B 11 hat in Weissenbach ihren Anfang und führt über Mödling bis Schwechat. Über die B 11 ist auch die Wiener Außenring Autobahn schnell erreichbar.
Geschichte
Siehe auch: Geschichte des Wienerwalds
Geschichtliche Daten von Weissenbach selbst:
Als Erstes wird Schwarzensee mit dem Bau der Ägidiuskapelle im Jahr 1146 erwähnt. Aber auch Neuhaus wird bereits 1251 im Zusammenhang mit der dortigen Burg Neuhaus (Niwenhaus) genannt.
Entlang der Triesting entstehen bereits im Mittelalter Mühlen und Schmieden. Die erste urkundlich erwähnte Mühle wird von Conrad von Arberg 1360 gebaut.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es wegen der reichlich vorhandenen Wasserkraft zu einer Welle von Industriegründungen, die durch den Bau der Leobersdorfer Bahn (oder auch Südwestbahn) im Fin de Siècle noch verstärkt wird. So baut z. B. die auf Nähzubehör spezialisierte Firma Prym 1888 ein Walzwerk für Stricknadeln.
1870 begann Adolph Freiherr von Pittel in Weissenbach mit der Produktion von Romanzement und der Erzeugung von „Betonwaaren“ und Kunststeinprodukten. Er gilt als einer der Pioniere der österreichischen Zement- und Betonindustrie. Gemeinsam mit seinem Freund Viktor Brausewetter gründete er ebenfalls 1870 die heute noch bestehende Baufirma Pittel+Brausewetter.
Freiherr von Pittel war ein sozial denkender Unternehmer, dem die Zukunft von Weissenbach ein besonderes Anliegen darstellte. Auf sein Engagement geht der Bau der Leobersdorfer Bahn durch das Triestingtal zurück. Er erkannte auch frühzeitig das Potenzial von Weissenbach als Sommerfrische und investierte großzügig in den Ausbau der Gemeinde. Eine erste elektrische Straßenbeleuchtung, großzügige Parkanlagen, Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie der Bau der neogotischen Herz-Jesu-Kirche gehen auf seine Initiative zurück. Weissenbach besaß bereits vor 1886 ein Freibad aus Stampfbeton (Badpark) und wurde in zeitgenössischen Reiseführern zu Recht als „Perle des Triestingtales“ gepriesen. Man schätzte die Schönheiten der landschaftlichen Umgebung und die Nähe zu Wien. Erst ab 1895 folgte Simon von Wimpffen dem Beispiel Pittels und errichtete im heutigen Ortsteil Neuhaus bis 1913 noch großartigere Hotel- und Sommerfrischevillenanlagen. Weissenbach war zu dieser Zeit beliebter Treffpunkt von damals bedeutenden Künstlern: Der Librettist und Direktor des Theaters an der Wien, Camillo Walzel errichtete in Weissenbach seine Sommervilla (Zellgasse). Die Maler Franz Lefler und Heinrich Lefler sowie der Architekt Joseph Urban, der später in den USA reussierte, waren gern gesehene Sommergäste in Weissenbach. Franz Lefler gestaltete die Fresken in neomanieristischen Stil am sogenannten „Triestingheim“, damals ein mondänes Hotel. (Heute beherbergt es die Volks- und Sonderschule.) Gemeinsam gestalteten die Künstler Sommerfeste und inszenierten Freilichttheater- und – für die Zeit revolutionär – Kindertheateraufführungen in Weissenbach. Einer der zu dieser Zeit meistbeschäftigten Architekten Wiens, Ludwig Schöne,[2] konnte ab 1888 für den Entwurf der bereits erwähnten, 1893 eingeweihten Kirche gewonnen werden. Derselbe Architekt zeichnet für den 1895 errichteten, schön gelegenen Arkadenfriedhof oberhalb der Ortschaft verantwortlich. Dieser kulturellen Blütezeit von Weissenbach hat die österreichische Autorin, Jeannie Ebner, die ihre Jugend in Weissenbach verbrachte, in ihren Romanen ein literarisches Denkmal gesetzt. Ein ähnlicher literarischer Verweis auf die einstige Grandezza von Neuhaus als „Perle des Wienerwaldes“ findet sich in Thomas Bernhards Heldenplatz, in dem es heißt: „Neuhaus ist ja viel schöner als Baden“, und: „Als Kinder haben wir im Salettl in Neuhaus Theater gespielt, richtiges Theater.“
1894 wurde Theodor Eduard Suess, der Erfinder des Linz-Donawitz-Verfahrens in Weissenbach geboren. Er war der Sohn von Franz Eduard Suess, der, wie sein noch berühmterer Vater Eduard Suess, die Sommerfrische in Weissenbach verbrachte.
Der Maschinen und Anlagenbauer Starlinger – der auch wesentlich die Entwicklung von Neuhaus geprägt hat – spezialisiert auf Textilmaschinen, Gummispritzgußanlagen und Recyclingtechnik, ein Weltkonzern, betreibt zwei Werke mit rund 350 Beschäftigten in Weissenbach und ist wichtiger Arbeitgeber im sonst land- und forstwirtschaftlich geprägten Wienerwald.
Einwohnerentwicklung
Volkszählung | Einwohner |
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2011 | 1.739 |
2001 | 1.650 |
1991 | 1.904 |
1981 | 1.446 |
1971 | 1.664 |
Quelle: Bevölkerungsentwicklung von Weissenbach an der Triesting. (PDF) Statistik Austria
Sehenswürdigkeiten
- Triestingtaler Heimat- und Regionalmuseum[3]
Literatur
- Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Weissenbach an der Triesting. Gemeinde Weissenbach, Weissenbach 1981.
- Alfons Brammertz (Hrsg.): Heimatbuch der Marktgemeinde Weissenbach a. d. Triesting. Von einst bis heute. Gemeinde Weissenbach, Weissenbach 1986.
Weblinks
- Website der Marktgemeinde Weissenbach an der Triesting
- Website der Pfarre Weissenbach an der Triesting
- Website zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aus der Marktgemeinde Weissenbach an der Triesting
- 30645 – Weissenbach an der Triesting. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Ludwig Schöne. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- ↑ Triestingtaler Heimat- und Regionalmuseum. Abgerufen am 14. August 2018.
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Wappen der Gemeinde Weißenbach an der Triesting in Österreich | http://www.wappen-server.de/oesterreich/wappen-weissenbach-an-der-triesting.htm de:Datei:Wappen von Weissenbach an der Triesting.jpg | de:User:Partyhead (original uploader) | Datei:AUT Weissenbach an der Triesting COA.jpg | |
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XIV Section a2 (später 4856/1b). Weißenbach an der Triesting, Fahrafeld, Neuhaus, Haselbach, Furth, südliches Tasshof, Eberbach, Steinwandgraben in Niederösterreich, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500 an der Grenze zu jenem weiter westlich liegenden Gebiet, das im "einfachen Maß", also 1:25.000, aufgenommen wurde. Das in diesem kleineren Maßstab aufgenommene Gebiet ist im Kartenblatt 4856/1 abgebildet (welches im "Doppelmaß" die Teile 1a und 1c umfassen würde, die aber nicht aufgelegt wurden. Vom Blatt 4856/1 existieren nur die Blätter 1b und 1d). | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4856-1b Weißenbach an der Triesting, Neuhaus.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
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Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Heimatmuseum in Weissenbach an der Triesting | Eigenes Werk | Karl Gruber | Datei:Heimatmuseum-WeissenbachTr 8231.JPG | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Baden hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Noe BN 2017.svg | |
Ostsüdostansicht der Burg Neuhaus in Neuhaus , ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Weissenbach an der Triesting . Ursprünglich als Feste Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Die Kirche links wurde um 1605 als protestantische Schlosskapelle gebaut und dient seit 1783 als Pfarrkirche. Der langgestreckte Osttrakt wird als "neues Schloss" bezeichnet und wurde, so wie die Schlosskapelle, um 1605 errichtet. Der Westtrakt wurde 1726 erbaut und wird seit 1830 als Pfarrhof genutzt. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Neuhaus (Weissenbach an der Triesting) - Burg.JPG | |
Die Pfarrkirche Herz Jesu in der niederösterreichischen Gemeinde Weissenbach an der Triesting . Kirchenplatz, Weissenbach an der Triesting: Eine dem Geist der Romantik verpflichtete Synthese aus Religion, Kunst und Natur, ein Ensemble aus Natur und neogotischer Architektur, in dem die vegetabile Kathedrale der Lindenallee eine das Sakralgebäude akzentuierende Sichtachse ausbildet. | Eigenes Werk | Nait lem (siehe auch de:Benutzer:Nait lem ) | Datei:Pfarrkirche weissenbach an d Triesting-kirchenplatz-point de vue-wi -herbst.jpg | |
nur ein roter Punkt | Eigenes Werk | Ttog | Datei:Reddot.svg |