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vom 12.06.2025, aktuelle Version,

Weissenbach an der Triesting

Marktgemeinde
Weissenbach an der Triesting
Wappen Österreichkarte
Wappen von Weissenbach an der Triesting
Weissenbach an der Triesting (Österreich)
Weissenbach an der Triesting (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 15,93 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 16° 2′ O
Höhe: 362 m ü. A.
Einwohner: 1.682 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 106 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2564, 2565, 2571
Vorwahl: 02674
Gemeindekennziffer: 3 06 45
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Kirchenplatz 1
2564 Weissenbach an der Triesting
Website: www.weissenbach-triesting.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Leutgeb (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025)
(19 Mitglieder)
14
3
1
1
14  3  1  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Weissenbach an der Triesting im Bezirk Baden
Lage der Gemeinde Weissenbach an der Triesting im Bezirk Baden (anklickbare Karte) BadenBerndorfHeiligenkreuzPottensteinSeibersdorf
Lage der Gemeinde Weissenbach an der Triesting im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Rathaus
Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Weissenbach an der Triesting ist eine Marktgemeinde mit 1682 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) am Fluss Triesting im südlichen Wienerwald in Niederösterreich.

Geografie

Wandergebiet Alland-Weissenbach

Einer der bekannten Berge in Weissenbach ist der Peilstein, wo es auch eine Kletterschule des Österreichischen Alpenvereins gibt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gadenweith (mit Kienberg), Neuhaus, Schwarzensee und Weißenbach an der Triesting.

Nachbargemeinden

Altenmarkt Alland
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bad Vöslau
Furth Pottenstein

Geschichte

Siehe auch: Geschichte des Wienerwalds

Als Erstes wird Schwarzensee mit dem Bau der Ägidiuskapelle im Jahr 1146 erwähnt. Aber auch Neuhaus wird bereits 1251 im Zusammenhang mit der dortigen Burg Neuhaus (Niwenhaus) genannt.

Entlang der Triesting entstehen bereits im Mittelalter Mühlen und Schmieden. Die erste urkundlich erwähnte Mühle wird von Conrad von Arberg 1360 gebaut.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es wegen der reichlich vorhandenen Wasserkraft zu einer Welle von Industriegründungen, die durch den Bau der Leobersdorfer Bahn (oder auch Südwestbahn) im Fin de Siècle noch verstärkt wird. So baut z. B. die auf Nähzubehör spezialisierte Firma Prym 1888 ein Walzwerk für Stricknadeln.

1870 begann Adolph Freiherr von Pittel in Weissenbach mit der Produktion von Romanzement und der Erzeugung von „Betonwaaren“ und Kunststeinprodukten. Er gilt als einer der Pioniere der österreichischen Zement- und Betonindustrie. Gemeinsam mit seinem Freund Viktor Brausewetter gründete er ebenfalls 1870 die heute noch bestehende Baufirma Pittel+Brausewetter.

Freiherr von Pittel war ein sozial denkender Unternehmer, dem die Zukunft von Weissenbach ein besonderes Anliegen darstellte. Auf sein Engagement geht der Bau der Leobersdorfer Bahn durch das Triestingtal zurück. Er erkannte auch frühzeitig das Potenzial von Weissenbach als Sommerfrische und investierte großzügig in den Ausbau der Gemeinde. Eine erste elektrische Straßenbeleuchtung, großzügige Parkanlagen, Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie der Bau der neogotischen Herz-Jesu-Kirche gehen auf seine Initiative zurück. Weissenbach besaß bereits vor 1886 ein Freibad aus Stampfbeton (Badpark) und wurde in zeitgenössischen Reiseführern zu Recht als „Perle des Triestingtales“ gepriesen. Man schätzte die Schönheiten der landschaftlichen Umgebung und die Nähe zu Wien. Erst ab 1895 folgte Simon von Wimpffen dem Beispiel Pittels und errichtete im heutigen Ortsteil Neuhaus bis 1913 noch großartigere Hotel- und Sommerfrischevillenanlagen. Weissenbach war zu dieser Zeit beliebter Treffpunkt von damals bedeutenden Künstlern: Der Librettist und Direktor des Theaters an der Wien, Camillo Walzel errichtete in Weissenbach seine Sommervilla (Zellgasse). Die Maler Franz Lefler und Heinrich Lefler sowie der Architekt Joseph Urban, der später in den USA reüssierte, waren gern gesehene Sommergäste in Weissenbach. Franz Lefler gestaltete die Fresken in neomanieristischen Stil am sogenannten „Triestingheim“, damals ein mondänes Hotel. (Heute beherbergt es die Volks- und Sonderschule.) Gemeinsam gestalteten die Künstler Sommerfeste und inszenierten Freilichttheater- und – für die Zeit revolutionär – Kindertheateraufführungen in Weissenbach. Einer der zu dieser Zeit meistbeschäftigten Architekten Wiens, Ludwig Schöne,[2] konnte ab 1888 für den Entwurf der bereits erwähnten, 1893 eingeweihten Kirche gewonnen werden. Derselbe Architekt zeichnet für den 1895 errichteten, schön gelegenen Arkadenfriedhof oberhalb der Ortschaft verantwortlich. Dieser kulturellen Blütezeit von Weissenbach hat die österreichische Autorin, Jeannie Ebner, die ihre Jugend in Weissenbach verbrachte, in ihren Romanen ein literarisches Denkmal gesetzt. Ein ähnlicher literarischer Verweis auf die einstige Grandezza von Neuhaus als „Perle des Wienerwaldes“ findet sich in Thomas Bernhards Heldenplatz, in dem es heißt: „Neuhaus ist ja viel schöner als Baden“, und: „Als Kinder haben wir im Salettl in Neuhaus Theater gespielt, richtiges Theater.“

1894 wurde Theodor Eduard Suess, der Erfinder des Linz-Donawitz-Verfahrens in Weissenbach geboren. Er war der Sohn von Franz Eduard Suess, der, wie sein noch berühmterer Vater Eduard Suess, die Sommerfrische in Weissenbach verbrachte.

Der Maschinen und Anlagenbauer Starlinger der auch wesentlich die Entwicklung von Neuhaus geprägt hat – spezialisiert auf Textilmaschinen, Gummispritzgußanlagen und Recyclingtechnik, betreibt zwei Werke mit rund 350 Beschäftigten in Weissenbach und ist wichtiger Arbeitgeber im sonst land- und forstwirtschaftlich geprägten Wienerwald.

Am 16. April 1945 wurden 40 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter zu Aufräumarbeiten nach einem Hochwasser eingesetzt und danach von SS-Männern im Steinbruch bei Taßhof erschossen.[3]

Einwohnerentwicklung

Weissenbach an der Triesting (oben rechts) und Umgebung um 1872 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg Neuhaus mit der Pfarrkirche Neuhaus
Pfarrkirche Weissenbach an der Triesting
Heimatmuseum Weissenbach an der Triesting

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[4] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[5]

Verkehr

Neben der Leobersdorfer Bahn (Niederösterreichische Südwestbahn) mit dem Bahnhof Weissenbach-Neuhaus führt die Hainfelder Straße B 18 durch. Auch die Mödlinger Straße B 11 hat in Weissenbach ihren Anfang und führt über Mödling bis Schwechat. Über die B 11 ist auch die Wiener Außenring Autobahn schnell erreichbar.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat insgesamt 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1975–1989 Ernst Fürnwein[13]
  • 1989–1994 Werner Fürnwein[13]
  • 1995–2005 Franz Schachner (SPÖ)[13]
  • 2005–2025 Johann Miedl (ÖVP)[13]
  • seit 2025 Gerhard Leutgeb (ÖVP)[14]

Wappen

Im Jahr 1980 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In einem blauen Schild im Schildesfuß drei silberne Wellenbalken, über denen drei zueinandergekehrte, zwei zu eins gestellte sechseckige goldene Sterne schweben.[15]

Persönlichkeiten

  • Josef Reischer (1920–1989), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich

Literatur

  • Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Weissenbach an der Triesting. Gemeinde Weissenbach, Weissenbach 1981.
  • Alfons Brammertz (Hrsg.): Heimatbuch der Marktgemeinde Weissenbach a. d. Triesting. Von einst bis heute. Gemeinde Weissenbach, Weissenbach 1986.
Commons: Weissenbach an der Triesting  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Ludwig Schöne. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  3. Eleonore Lappin-Eppel: Erinnerungszeichen an die Opfer des Zwangsarbeitseinsatzes ungarischer Juden und Jüdinnen in Niederösterreich 1944/45. In: Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Mandelbaum Verlag, Wien 2011.
  4. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  5. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 6. September 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weissenbach an der Triesting. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. Februar 2025.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weissenbach an der Triesting. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. Februar 2025.
  8. Gemeinderatswahl 2005 | Weissenbach an der Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
  9. Gemeinderatswahl 2010 | Weissenbach an der Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
  10. Gemeinderatswahl 2015 | Weissenbach an der Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
  11. Gemeinderatswahl 2020 | Weissenbach an der Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2025 in Weissenbach an der Triesting. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2025, abgerufen am 10. Februar 2025.
  13. 1 2 3 4 Die Geschichtliche Entwicklung und Ziele. Triestingtaler Heimat und Regionalmuseum, abgerufen am 29. Mai 2025.
  14. Generationenwechsel in Weissenbach. Niederösterreichische Nachrichten, 10. März 2025, abgerufen am 29. Mai 2025.
  15. Gedächtnis des Landes | Orte: Weissenbach an der Triesting. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 7. März 2023.

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Wappen der Gemeinde Weißenbach an der Triesting in Österreich http://www.wappen-server.de/oesterreich/wappen-weissenbach-an-der-triesting.htm de:Datei:Wappen von Weissenbach an der Triesting.jpg de:User:Partyhead (original uploader)
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Datei:AUT Weissenbach an der Triesting COA.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XIV Section a2 (später 4856/1b). Weißenbach an der Triesting, Fahrafeld, Neuhaus, Haselbach, Furth, südliches Tasshof, Eberbach, Steinwandgraben in Niederösterreich, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500 an der Grenze zu jenem weiter westlich liegenden Gebiet, das im "einfachen Maß", also 1:25.000, aufgenommen wurde. Das in diesem kleineren Maßstab aufgenommene Gebiet ist im Kartenblatt 4856/1 abgebildet (welches im "Doppelmaß" die Teile 1a und 1c umfassen würde, die aber nicht aufgelegt wurden. Vom Blatt 4856/1 existieren nur die Blätter 1b und 1d). Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
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Heimatmuseum in Weissenbach an der Triesting Eigenes Werk Karl Gruber
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Baden hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) Eigenes Werk AleXXw
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Ostsüdostansicht der Burg Neuhaus in Neuhaus , ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Weissenbach an der Triesting . Ursprünglich als Feste Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Die Kirche links wurde um 1605 als protestantische Schlosskapelle gebaut und dient seit 1783 als Pfarrkirche. Der langgestreckte Osttrakt wird als "neues Schloss" bezeichnet und wurde, so wie die Schlosskapelle, um 1605 errichtet. Der Westtrakt wurde 1726 erbaut und wird seit 1830 als Pfarrhof genutzt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Neuhaus (Weissenbach an der Triesting) - Burg.JPG
Die Pfarrkirche Herz Jesu in der niederösterreichischen Gemeinde Weissenbach an der Triesting . Kirchenplatz, Weissenbach an der Triesting: Eine dem Geist der Romantik verpflichtete Synthese aus Religion, Kunst und Natur, ein Ensemble aus Natur und neogotischer Architektur, in dem die vegetabile Kathedrale der Lindenallee eine das Sakralgebäude akzentuierende Sichtachse ausbildet. Eigenes Werk Nait lem (siehe auch de:Benutzer:Nait lem )
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Datei:Pfarrkirche weissenbach an d Triesting-kirchenplatz-point de vue-wi -herbst.jpg
nur ein roter Punkt Eigenes Werk Ttog
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