Weitensfeld im Gurktal
Marktgemeinde
Weitensfeld im Gurktal
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Sankt Veit an der Glan | |
Kfz-Kennzeichen: | SV | |
Fläche: | 95,8 km² | |
Koordinaten: | 46° 51′ N, 14° 12′ O | |
Höhe: | 702 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.058 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9344 | |
Vorwahl: | 0 42 65 | |
Gemeindekennziffer: | 2 05 31 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Weitensfeld 202 9344 Weitensfeld |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Sabitzer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Weitensfeld im Gurktal im Bezirk Sankt Veit an der Glan | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weitensfeld im Gurktal ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2058 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten.
Geographie
Der Ort Weitensfeld liegt im Gurktal, das rund 96 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Seehöhe von 700 bis 1700 m bis in die südlich gelegenen Wimitzer Berge und die nördlich gelegenen Gurktaler Alpen.
Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden eingeteilt (Altenmarkt, Braunsberg, Linder, Thurnhof, Weitensfeld, Wullroß, Zweinitz) in denen sich folgende 41 Ortschaften befinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Ading (11)
- Aich (63)
- Altenmarkt (30)
- Bach (Zweinitz) (1)
- Braunsberg (45)
- Brunn (Zweinitz) (24)
- Dalling (5)
- Dielach (2)
- Dolz (31)
- Edling (55)
- Engelsdorf (29)
- Grabenig (48)
- Grua (14)
- Hafendorf (72)
- Hardernitzen (66)
- Hundsdorf (16)
- Kaindorf (158)
- Kleinglödnitz (1)
- Kötschendorf (68)
- Kraßnitz (11)
- Lind (20)
- Massanig (0)
- Mödring (14)
- Mödritsch (2)
- Nassing (9)
- Niederwurz (0)
- Oberort (39)
- Planitz (50)
- Psein (27)
- Reinsberg (14)
- Sadin (24)
- St. Andrä (66)
- Steindorf (9)
- Traming (18)
- Tschriet (14)
- Weitensfeld (566)
- Wullroß (2)
- Wurz (3)
- Zammelsberg (74)
- Zauchwinkel (9)
- Zweinitz (348)
Nachbargemeinden von Weitensfeld sind:
Glödnitz | Metnitz | Straßburg |
Deutsch-Griffen |
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Gurk |
Albeck | Steuerberg | Frauenstein |
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weitensfeld
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Geschichte
![](/aw/img/Weitensfeld_Wehrkirchhof_Karner_und_Pfarrkirche_hl_Johannes_Evangelist_27032017_6992.jpg/170px.jpg)
![](/aw/img/Weitensfeld_Altenmarkt_Pfarrkirche_hl._Aemilian_26112006_01.jpg/170px.jpg)
![](/aw/img/Weitensfeld_Zweinitz_Schloss_Thurnhof_25102012_168.jpg/220px.jpg)
![](/aw/img/Weitensfeld_Zweinitz_Pfarrkirche_heiliger_Egydius_25102012_188.jpg/170px.jpg)
![](/aw/img/Weitensfeld_Jungfrau_von_Thurnhof_26112006_15.jpg/170px.jpg)
![](/aw/img/Brauchtum-Museum_Weitensfeld.jpg/170px.jpg)
Das Gurktal war lange Zeit von dichten Wäldern bedeckt und unbesiedelt. Erst als das Land von den Römern besetzt wurde und diese eine Verbindungsstraße durch das Gurktal nach Salzburg anlegten, entstanden erste Ansiedlungen, so entstand auch in Altenmarkt die Poststation Beliandrum. Spätestens im 9. Jahrhundert wurden auch die Randgebiete der Wimitzer Berge und des Mödringbergs besiedelt.
Zwischen 1050 und 1065 entstand durch Zuwanderung von Bayern eine Ansiedlung am Zammelsberg (Zumoltiperg). Die Ortschaft Weitensfeld wurde 1131 erstmals urkundlich erwähnt. 1192 fiel der bis dahin steirische Besitz an die Babenberger, diese schenkten ihn 1202 dem Domstift Gurk. 1203 erhielt der Ort das Marktrecht.
1476 und 1478 kam es zu Zerstörungen bei Einfällen der Türken.
Nach der Bildung der Ortsgemeinde im Jahr 1850 wurden Weitensfeld 1871 die Katastralgemeinden Thurnhof und Zweinitz (davor zu Gurk gehörig) angeschlossen. Von 1973 an wurde Weitensfeld im Zuge der Kärntner Gemeindereform Teil der Großgemeinde Weitensfeld-Flattnitz. Nach einer Volksbefragung wurden die Gemeinden Deutsch-Griffen, Glödnitz und Weitensfeld 1991 wieder selbständig, ein Teil von Flattnitz verblieb zunächst bei Weitensfeld, wurde aber mit Wirkung vom 1. Jänner 1994 abgetrennt und der Gemeinde Glödnitz angeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt besteht das Gemeindegebiet in seinen heutigen Grenzen, seit 1. Jänner 1995 führt die Gemeinde den Namen Weitensfeld im Gurktal.
Hochwasser an der Gurk tritt immer wieder auf. Im Herbst 2019 grub sich die Gurk bei Kleinglödnitz über 300 Meter ein rund zwei Meter tiefes und 40 Meter breites neues Bachbett.[2]
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Weitensfeld 2.474 Einwohner, davon besitzen 97,8 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 91,0 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 3,6 % zur evangelischen Kirche, 2,7 % der Einwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Hl. Johannes Ev. in Weitensfeld: 1285 erstmals urkundlich erwähnt, ehemalige Wasser-Wehrkirche mit rundem Wehrturm von Anfang des 16. Jahrhunderts
- Filialkirche St. Magdalena in Weitensfeld: Aus dieser Kirche stammt das älteste erhaltene Glasgemälde Österreichs, die romanische Magdalenenscheibe, entstanden um 1170 (in der Kirche befindet sich eine Nachbildung, das Original im Diözesanmuseum Klagenfurt)
- Wehrkirche Altenmarkt
- Wehrkirche Zweinitz
- Wehrkirche Zammelsberg
- Schloss Thurnhof in Zweinitz
- Brauchtum-Museum
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kranzelreiten: Das an den Pfingstfeiertagen stattfindende Kranzelreiten ist eines der ältesten Brauchtumsfeste in Kärnten. Der Sage nach beruht dieser Brauch auf einer Gegebenheit zu Zeiten der Pest, als fast die gesamte Bevölkerung getötet wurde, und sich die verbliebenen drei Bürgersöhne sich um ein Edelfräulein gestritten haben sollen, um die die drei jungen Männer schließlich um die Wette liefen. Bei dem Volksfest darf der Sieger die steinerne Jungfrau küssen, alle 25 Jahre (zuletzt 1997) eine lebende. Wurde 2016 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.
- Karl-May-Festspiele: fanden jedes Jahr Ende Juni bis Anfang September statt (1995 bis 2013)
- Speckkirchtag: findet Anfang Mai statt
- Kugelschlagen in Zweinitz und Nassing: findet jährlich am Ostersonntag statt
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft ist geprägt von Land- und Forstwirtschaft sowie kleinen Gewerbebetrieben. Darunter befinden sich ein Arzneimittelproduzent und eine Lärchenharzraffinerie.
In der Gemeinde befinden sich eine Hauptschule, vier Volksschulen, ein Kindergarten, ein Postamt sowie drei Freiwillige Feuerwehren.
Verkehr
Weitensfeld lag an der Gurktalbahn und liegt an der Gurktalstraße.
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Der Gemeinderat von Weitensfeld hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 aus Mandataren folgender Parteien zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Franz Sabitzer (ÖVP).
Wappen
Dem Markt Weitensfeld wurde am 4. Oktober 1629 durch Kaiser Ferdinand II. ein eigenes Wappen verliehen: „Einen roten Schild, darinnen ein Hirsch im grünen Felde zwischen vier Weidenbaimb gegen die rechte Seite zum Sprunge geschicket.“ Die Rot-Weiß-Grüne Fahne mit eingearbeitetem Wappen ist seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Eine Erneuerung der Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde erfolgte am 1. Februar 1974 mit folgender Blasonierung: „In Rot über grünem Grund zwischen vier Weidenbäumen nach rechts springender Hirsch.“
Die Motivwahl des springenden Hirsches geht wohl „redend“ auf zwei volksetymologische Varianten der Herkunft des Ortsnamens zurück: Zum einen wird ein „Weidenfeld“, zum anderen ein Spruch „Hirsch, spring weit ins Feld!“ zum Ursprung für den heutigen Orts- und Gemeindenamen erklärt. Nach Kranzmayer (Ortsnamenbuch 1959) hingegen ist Weitensfeld aber nach dem erschlossenen Personennamen „Witin“ zu deuten.
Gemeindepartnerschaft
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wilhelm Gorton (1864–1922), Großgrundbesitzer und Politiker, Abgeordneter zum Kärntner Landtag 1899–1914
- Gertrude Lübbe-Wolff (* 1953), Richterin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Gurk grub sich neues Bachbett. Dringenden Handlungsbedarf hat der Krisenstab im Bezirk St. Veit heute in Kleinglödnitz festgestellt. Österreichischer Rundfunk, 21. November 2019, abgerufen am 21. November 2019.
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Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
Weitensfeld im Gurktal, Blick in das Brauchtum Museum | Eigenes Werk | Rollroboter | Datei:Brauchtum-Museum Weitensfeld.jpg | |
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Wappen von Weitensfeld im Gurktal | Source: " Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill " Dieses Werk stellt eine Flagge , ein Wappen , ein Siegel oder ein anderes offizielles Insigne dar. Die Verwendung solcher Symbole ist in manchen Ländern beschränkt. Diese Beschränkungen sind unabhängig von dem hier beschriebenen Urheberrechtsstatus . | Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill, AUSTRIA | Datei:Wappen at weitensfeld-im-gurktal.png | |
Pfarrkirche heiliger Aemilian in Altenmarkt, Marktgemeinde Weitensfeld , Bezirk Sankt Veit, Kärnten , Österreich , EU | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Weitensfeld Altenmarkt Pfarrkirche hl. Aemilian 26112006 01.jpg | |
Steinskulptur„Jungfrau von Thurnhof“ am Hauptplatz von Weitensfeld, Gemeinde Weitensfeld im Gurktal , Bezirk Sankt Veit an der Glan, Kärnten / Österreich / EU | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Weitensfeld Jungfrau von Thurnhof 26112006 15.jpg | |
Karner und Pfarrkirche hl. Johannes Evangelist inmitten des Wehrkirchhofs mit Torbau in Weitensfeld, Marktgemeinde Weitensfeld , Bezirk Sankt Veit, Kärnten , Österreich , EU | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Weitensfeld Wehrkirchhof Karner und Pfarrkirche hl Johannes Evangelist 27032017 6992.jpg |