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vom 26.06.2020, aktuelle Version,

Wilhelm Hermann Jost

Wilhelm Jost (* 28. Februar 1887 in Zwickau; † 15. August 1948 im Wolsker Lazarett bei Saratow (Sowjetunion); vollständiger Name: Wilhelm Hermann Jost[1]) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben

Jost studierte von 1906 bis 1910 in Dresden und an der Technischen Hochschule Stuttgart u. a. bei Paul Schmitthenner. Später arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros in Stuttgart, es entstanden Entwürfe zu Einfamilienhäusern, öffentlichen Bauten und zahlreiche Kirchbauten im Großraum von Stuttgart. Er wurde Assistent und Dozent an der Technischen Hochschule Stuttgart unter Schmitthenner. Ab 1926 lehrte er dort als Professor.

Etwa ab 1926/1927 war er gleichzeitig in Dresden und Stuttgart tätig. Er schuf Entwürfe für öffentliche Bauten (Schulen), Kirchen, Villen und Einfamilienhäuser. Von 1928 bis 1945 war Jost Professor für Gebäudelehre an der Technischen Hochschule Dresden. In diesem Zeitraum wirkte er u. a. an Projekten innerhalb der Gartenstadt Hellerau bei Dresden mit.

Wilhelm Josts 1936 in der Loschwitzer Knoopstraße erbautes Dresdner Wohnhaus

Im September 1932 trat Jost in die NSDAP ein. 1933 schloss er sich außerdem der SA an. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Von 1937 bis 1945 war Jost Rektor der TH Dresden. In den Jahren 1943 bis 1945 wirkte er zudem als nebenamtlicher Gründungsrektor der Technischen Hochschule Linz. 1944/45 gehörte er dem Führungskreis des NS-Dozentenbundes an.[2]

Anfang 1946 wurde Jost inhaftiert, kam am 19. Februar 1946 in das Speziallager Mühlberg und wurde von hier am 7. August 1946 in ein russisches Internierungslager bei Saratow in der Sowjetunion deportiert; als Verhaftungsgründe sind angegeben: Aktives NSDAP-Mitglied, SA-Sturmbannführer, Rektor der TH Dresden.[3] Jost verstarb dort 1948 und ist auf dem Friedhof in Wolsk begraben.

Werk

Neues Jägerhaus am Jagdschloss Grillenburg im Tharandter Wald bei Dresden

Quellen

Literatur

  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 86.
  • Michael Jaensch, Ulrich Kluge: Wilhelm Jost 1887–1948. Über das Verhältnis von Politik und Architektur in Dresden. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, Thematische Reihe 45 (1996), Nr. 3, S. 27–33.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt am Main 2003, S. 290.
  • Kurt Reinschke, Matthias Lienert, Mike Schmeitzner: Wilhelm Jost. „Führer-Rektor“ der TH Dresden. In: Christine Pieper, Mike Schmeitzner, Gerhard Naser (Hrsg.): Braune Karrieren. Dresdner Täter und Akteure im Nationalsozialismus. Sandstein Verlag, Dresden 2012, ISBN 978-3-942422-85-7, S. 228–237.
  • Bernhard Sterra: Dresden und die Stuttgarter Schule. In: Kai Krauskopf, Hans-Georg Lippert, Kerstin Zaschke (Hrsg.): Neue Tradition. Konzepte einer antimodernen Moderne in Deutschland von 1920 bis 1960. Dresden 2009.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Wilhelm Jost im historischen Architektenregister archthek, abgerufen am 8. Oktober 2014
  2. Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 86.
  3. Mitteilung der Initiativgruppe Mühlberg vom 6. August 2012 an den anfragenden Autor dieses Eintrags auf Basis der dort vorhandenen Transportlisten.
  4. Hans Henninger: Architekt Wilhelm Jost. Kameradschaftshaus des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in Dresden. In: Deutsche Bauzeitung, 71. Jahrgang 1937, S. 138–143. Zum Standort siehe: Neues Jagdhaus in Grillenburg/ Tharandt von Wilhelm Jost 1938-39 + Wohnheim des NS-Studentenbundes in Dresden von 1936, Das Neue Dresden, abgerufen am 23. April 2020.

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Denkmalgeschütztes Haus, Knoopstraße 6, Loschwitz, Dresden - als eigenes Wohnhasu von Wilhelm Jost erbaut (1936). Eigenes Werk Brücke-Osteuropa
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Diese Datei zeigt das sächsische Kulturdenkmal mit der ID 09278393 KDSa/09278393 ( andere ) . Eigenes Werk ( Originaltext: Archiv Andre Kaiser ) Andre Kaiser
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