Belcredi, Egbert Graf#
* 2. 9. 1816, Ingrowitz (Jimramov, Westmähren)
† 11. 10. 1894 , Lösch (Líšeň, nunmehr Brünn/Brno)
Katholisch-konservativer Politiker (Reichsrats- bzw. Landtagsabgeordneter)
Belcredi entstammte einer lombardischen Adelsfamilie und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Leitung des Familienbesitzes in Mähren. Dadurch kam er in die Politik und war von 1861 bis zu seinem Tod Mitglied des mährischen Landtags. 1873/74 und von 1879 bis 1891 war er Abgeordneter des österreichischen Reichsrates. Er zählt zum Kreis der Gründer der Katholisch-Konservativen Bewegung und der Organisatoren des Politischen Katholizismus bzw. des Verbandskatholizismus in Österreich. Als solcher war er 1877 Präsident des 1. allgemeinen österreichischen Katholikentags in Wien. Zusammen mit Leo Graf Thun-Hohenstein war er Begründer der katholisch-konservativen Tageszeitung „Das Vaterland“ und von 1888 bis zu seinem Tod deren Herausgeber. Sein jüngerer Bruder Richard war von 1865 bis 1867 Leiter des Staatsministeriums (Ministerpräsident).
Web-Links#
- Detaillierter Lebenslauf im Biographischen Lexikon des ÖCV
Literatur#
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 1, Wien 1957, S. 66.
- Melville, Ralph: Der mährische Politiker Graf Egbert Belcredi (1816–1894) und die postfeudale Neuordnung Österreichs. Stuttgart 1988.
- Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894Lothar Höbelt et al.Böhlau VerlagWien2016