Körner, Richard#
* 24. 5. 1874, Komorn Komorn, Slovakei (Slowakische Republik)
† 17. 6. 1915, an der Isonzofront bei Görz Görz
Oberstleutnant des Artilleriestabes
Bruder des Bundespräsidenten der Zweiten Republik Theodor Körner
Richard Körner, Sohn des Artilleriehauptmannes Theodor Karl Körner, wuchs mit seinen Geschwistern Rosa und Theodor infolge der geringen Hauptmanns-Pension seines Vaters in bescheidensten Verhältnissen auf, obwohl die Familie 1890 nobilitiert wurde. (Edle von Siegringen).
Kaiser Franz Josef war bei Beförderungen sehr restriktiv und nobilitierte eher, da dies keine zusätzlichen Kosten verursachte. Daher musste der Vater auch als beamteter Taglöhner (Diurnist), obwohl geadelt, bis zu seinem achtzigsten Lebensjahr im Finanzministerium arbeiten, um die fünfköpfige Familie erhalten zu können.
Richard Körner wurde am 18. August 1894 gleichzeitig mit seinem Bruder Theodor von der "Technischen Militärakademie" in Wien als Leutnant ausgemustert und absolvierte anschließend den "Höheren Artilleriekurs" mit Rangziffer 3 von 45 Teilnehmern.
Nach dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 fuhr er aus dem Raum Görz
Gorz,Italien
mehrmals mit einem 30 cm Geschütz in westlicher Richtung über den Isonzo
Caporetto
und zerstörte dabei wiederholt den Bahnhof von Comorns, der den Italienern als einziger Entladestützpunkt ihrer vier Angriffsarmeen diente, was übrigens einen schweren operativen Fehler der Angriffsplanung darstellte.
Dadurch konnte die erforderliche Zeit für den Aufbau der Isonzofront ebenso wie für die Klärung der Unterstützungsmöglichkeiten durch deutsche Truppen gewonnen werden. Diesen waren bei dem überraschenden Angriff Italiens infolge des Dreibundvertrages zunächst die Hände gebunden, da für den überraschenden Kriegseintritt dieses Dreibund-Partners verständlicherweise keine Vorsorgen getroffen worden waren.
Das Auto Richard Körners wurde am 17. Juni 1915 von einer Granate zerstört, die tödliche Verletzungen verursachte, denen er am Folgetag erlag.
Für ihn wurde von seinen Vorgesetzten, darunter Erzherzog Eugen die Verleihung des Ritterkreuzes des Maria-Theresienordens beantragt. Nach langen Diskussionen wurde ihm aber aus tagespolitschen Gründen 1931 lediglich die "Goldene Tapferkeitmedaille" für Offiziere zuerkannt, obwohl es ohne ihn keine Isonzofront gegeben hätte und daher die italienischen Truppen ohne Widerstand in den Raum Laibach vorgerückt wären, was eine militärische Katastrophe für die Donaumonarchie dargestellt hätte.
Literatur#
- E. Kollmann: Theodor Körner-Militär und Politik, Wien 1973
Redaktion: Dr. Karl Anton Glaubauf