Kohlmaier, Herbert#
* 29. 12. 1934, Wien
Jurist, Politiker (ÖVP), Publizist
Herbert Kohlmaier wurde am 29. Dezember 1934 in Wien geboren.
Er besuchte die Volksschule in Wien, maturierte 1952 am Bundesrealgymnasium in Laa/Thaya und absolvierte an der Universität Wien ein Studium der Rechtwissenschaften, das er 1957 mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss.
1957 trat Herbert Kohlmaier nach kurzer Gerichtspraxis als Referent in die Sozialversicherungs- und dann in die Rechtsabteilung der Arbeiterkammer Wien ein. 1962 war er 3 Monate lang als Bundessekretär des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes tätig, ehe er 1963 als Direktionssekretär in die Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten in Wien wechselte. Von 1975 bis zu seiner Pensionierung 1995 war er Direktor in der Versicherungsanstalt - allerdings während seiner Funktion als ÖVP-Generalsekretär beurlaubt, ebenso während er als Volksanwalt wirkte.
Politisch engagierte er sich in der Österreichischen Volkspartei, wo er die Funktion des Generalsekretärs (1971 bis 1975) und des Bundesobmanns der Arbeitnehmerorganisation ÖAAB (1978 bis 1987) ausübte; von 1969 bis 1988 war er Abgeordneter zum Nationalrat und schließlich bis 1995 Volksanwalt (nationaler Ombudsmann) der Republik.
Herbert Kohlmaier engagierte sich in mehreren Organisationen (Familien-, Medien- und Sozialpolitik, internationale Verständigung etc.) und wirkt nach Absolvierung der theologischen Laienausbildung 1998 nun im Bereich zeitgemäßer Glaubensvermittlung. Sein besonderes Anliegen ist eine Reform der römisch-katholischen Kirche. Von 2009 bis 2011 leitete er die von ihm mitbegründete "Laieninitiative", war danach deren Vorstandsmitglied und übernahm dann ab Jänner 2015 bis September 2016 neuerlich den Vorsitz gemeinsam mit em. Univ. Prof. Dr. Heribert Franz Köck. Mit diesem gibt er die Aussendungsreihe „Gedanken zu Glaube und Zeit“ heraus (Kontakt: kohli@aon.at )
Von Jugend an interessierte er sich daneben für die seriöse Form der Astrologie und die Bewertung von sogenannten übersinnlichen Phänomenen; er ist Mitglied der Parapsychologischen Gesellschaft.
All diesen Arbeits- und Interessensgebieten entsprechend erfolgten zahlreiche Veröffentlichungen, wobei der Schwerpunkt im juristischen und politischen Bereich - insbesondere betreffend weltanschauliche Fragen – liegt.
Dr. Herbert Kohlmaier ist seit 1957 verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und sieben Enkel, derzeit ist er als Autor und Vortragender tätig.
Besonders engagiert ist Herbert Kohlmaier im Rahmen der Schriftenreihe "Glaube und Zeit" und mit seinem Eintreten für am urchristlichen Vorbild orientierte Abendmahlsfeiern.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich, 1991
- Großoffizierskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
- Großkreuz des päpstlichen Gregoriusordens (nach vatikanischer Kritik 2010 zurückgegeben)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Werke (Auswahl)#
- Elegie auf Schwarz. Eine politische Konfession, 1999
- Schwebende Wirklichkeit / Esoterik und Christentum – ein Widerspruch?, 2001
- Am Ende der Ideologien – die Hoffnung bleibt, 2005
- Sprich weiter zu uns, Rabbuni. Jesu Wort für unsere Zeit, 2008
- Kirchenbefreiung. Reformen, die aus dem Gewissen kommen, 2011
- Wie könnte ein Sanierungskonzept für Rom aussehen?
in: (H. F. Köck, H. Kohlmaier - Hg.) Gedanken zu Glaube und Zeit, Beiträge vor allem zur Kirchenreform, Nr. 138, 17. Jänner 2015 - Kirchenlust statt Frust – Der mögliche Glaube von morgen, 2016
- Zahlreiche Beiträge zu juristischen, politischen und sonstigen Themen in Sammelbänden, Fachzeitschriften und Zeitungen
- "Kirchenlust statt Frust - der mögliche Glaube von morgen" (2017)
- Herausgeber der Laieninitiative "Gedanken christlichen Glaubens unserer Zeit" (Archiv)
- "Die Neue Kirche - Was Christen heute glauben (Wien 2021)
Beachte:
Dieses kirchenkritische, aber auf einem tiefen christlichen Glauben beruhende Buch ist auch als
netinteraktives Dokument (NID) erschienen.
Das bedeutet, dass es nicht nur unter diesem Link am Netz gelesen werden kann, sondern dass der Leser/die Leserin auch jederzeit in das Buch
Anmerkungen oder Links zu anderen Quellen setzen kann. Dadurch ist auch eine Online-Diskussion unter am Thema Interessierten möglich.
Gebrauchsanweisung NID
Quellen#
- AEIOU
- http://www.herbert-kohlmaier.at
- Laieninitiative
- Republik Österreich / Parlament
- Katholische Nachrichten
- Die Presse
- (H. F. Köck, H. Kohlmaier - Hg.) Gedanken zu Glaube und Zeit, Beiträge vor allem zur Kirchenreform, Nr. 138, 17. Jänner 2015
Redaktion: I. Schinnerl