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Pillhofer, Josef#

* 1. 6. 1921, Wien

† 30. 7. 2010, Wien


Bildhauer


Josef Pillhofer wurde am 1. Juni 1921 in Wien als Sohn eines Bahnbeamten geboren und wuchs in Mürzzuschlag auf.

Sein Elternhaus war künstlerisch: der Vater spielte sechs Instrumente, die Mutter malte und nahm Pillhofer als Teenager zu ersten Ausstellungen mit.

Josef Pillhofer wollte zunächst zwar Zimmermann werden, absolvierte dann aber doch von 1938 bis 1941 die Grazer Kunstgewerbeschule (Bildhauerei bei Wilhelm Gösser, Malerei bei Rudolf Szyszkowitz).


Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg erhielt er seine wichtigsten Impulse zwischen 1946 und 1950 als Schüler von Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Hier kam er mit dem Kubismus in Berührung und lernte bei einem Stipendium in Paris, wo er an der Académie de la Grand Chaumière bei Ossip Zadkine studierte, das Schaffen Pablo Picassos kennen.

In Paris lernte er auch Künstler wie Constantin Brancusi, Henri Laurens oder Alberto Giacometti kennen und schloss enge Freundschaft mit dem Dichter Paul Celan und der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann.


Josef Pillhofer beschäftigte sich eingehend mit kubistischen Gestaltungsprinzipien; er blieb stets der menschlichen Figur treu, reduzierte ihre Formen aber immer stärker und löste ihre Gestalt in geometrischen Körpern fast vollständig auf.

Er suchte stets Verdichtung durch Reduktion; sein Werk ist von der Arbeit mit parallel behandelten naturalistischen und abstrakten Konzepten gekennzeichnet - weshalb sich bei Pillhofer Figuration und Abstraktion nicht ausschließen.



Josef Pillhofer ist einer der bedeutendsten Vertreter der klassischen Moderne nach 1945 im Bereich der Skulptur in Österreich.

Seine Werke sind in zahlreichen Museen zu finden, so unter anderem in der Albertina in Wien, der Neuen Galerie in Graz, im Storm King Art Center in New York sowie in Tokio, Boston, Montreal oder Assuan.



Zweimal (1954 und 1956) nahm er an der Biennale in Venedig teil. Von 1954 bis 1968 war er Lehrbeauftragter (und Assistent bis 1970) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, von 1970 bis 1981 Professor für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule in Graz und von 1972 bis 1974 Ordinarius für künstlerisches Gestalten an der Technischen Universität Graz.

Von 1952 bis 1959 war er Mitglied des Art Clubs, 1955 Mitglied der Secession und 1959 Gründungsmitglied des Vereins "Die Gruppe 59", ab 1997 Mitglied des Künstlerhauses.

Die von ihm erreichtete Pillhofer-Skulpturenhalle in Neuberg an der Mürz beherbergt seine Zeichnungen und Skulpturen, dient als temporärer Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen und präsentiert sein Werk in wechselnden Ausstellungen.


Josef Pillhofer, der lange in Mürzzuschlag lebte, starb am 30. Juli 2010 in Wien; er hinterließ eine Frau und vier erwachsene Kinder.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Österreichischer Staatspreis für Plastik, 1968
  • Preis der Stadt Wien, 1979
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, 1996
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 2009


Weiterführendes#

Literatur#

  • Josef Pillhofer, Das Gestalthafte in der Natur. Plastiken und Zeichnungen (Katalog Walter-Buchebner-Gesellschaft), 1981
  • J. Pillhofer. Zeichnungen 1944-91, Ausstellungskatalog, Wien 1991
  • J. Pillhofer. Skulpturen, Zeichnungen und Arbeiten aus der Pariser Zeit, Ausstellungskatalog, Passau 1993

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl