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Pleyel, Ignaz#

Ignaz Pleyl (Pleyel)
Ignatius (Ignaz) Josephus (Joseph)


* 1. 6. 1757, Ruppersthal (Gemeinde Großweikersdorf, Niederösterreich)

† 14. 11. 1831, Paris (Frankreich)


Komponist, Verleger, Klavierbauer


Ignaz Pleyel. Punktierstich von F. W. Nettling, 1801, © Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU
Ignaz Pleyel. Punktierstich von F. W. Nettling, 1801
© Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU

Ignaz Joseph Pleyel wurde am 18. Juni 1757 in Ruppersthal in Niederösterreich als Sohn des Dorfschulmeisters Martin Pleyl und seiner Frau Anna Theresia geboren.

Durch die Hilfe eines Mäzens ermöglichte man ihm zunächst eine Ausbildung bei Johann Baptist Wanhal, danach ein gründliches Studium bei Joseph Haydn, ehe er Kapellmeister bei seinem Förderer Graf Ladislaus Erdödy in Pressburg wurde. Dieser ermöglichte ihm mehrere musikalische Bildungsreisen nach Italien (1777, 1781 und 1783), wo er viele Persönlichkeiten und Berühmtheiten des Musiklebens seiner Zeit kennenlernte (z.B.: Cimarosa, Guglielmi, Pugnani, Paisiello und Nardini, sowie die Sänger Marchesi, Guadagni, Gabrielli und Pachierotti).
In Neapel wurde am 30. Mai 1785 seine Oper "lfigenia in Aulide" im Teatro San Carlo uraufgeführt.


1783 wurde Pleyel Vizekapellmeister, 1789 Domkapellmeister am Münster in Straßburg. 1788 ehelichte der inzwischen sehr erfolgreiche Komponist Franziska Gabrielle Levebvre. Dieser Ehe entstammten vier Kinder, darunter der später als Klaviervirtuose bekannt gewordene Camille, der dem Vater in Paris als Klavierbauer und Musikverleger nachfolgte.

1791 nahm er die Einladung an, die "Professional Concerts" in London zu leiten, 1795 übersiedelte er mit seiner Familie nach Paris, wo er 1797 einen Verlag und 1807 eine Klaviermanufaktur gründete.


Pleyels Sohn Camille übernahm die Firma und gab am 1. Januar 1830 ein öffentliches Konzert, bei dem auch Ignaz Pleyel selbst anwesend war und wodurch die Tradition der noch heute bestehenden "Salle Pleyel" als bedeutende Konzertstätte begründet wurde.

Ab 1824 zog sich Ignaz J. Pleyel immer mehr aus dem Musikleben zurück und beschäftigte sich auf seinem Landgut Somerau bei Paris mit Landwirtschaft.

Ignaz Pleyel starb am 14. November 1831 in Paris, wo er auf dem Friedhof Père-Lachaise in einem Ehrengrab seine letzte Ruhestätte fand.


Pleyel schrieb nicht weniger als 41 Symphonien, 6 Symphonies Concertantes, 8 Konzerte, Oktette, Septette, Sextette, 17 Quintette, 70 Quartette, 48 Trios, 64 Duette, ferner Hymnen und Lieder, Bearbeitungen schottischer Volkslieder, ein Requiem, Messen, diverse Kirchenmusik und zwei Opern.

Zusammen mit dem seinerzeit berühmten Pianisten Jan Ladislaus Dussek (1760 - 1799) verfasste Pleyel eine Klavierschule "Nouvelle Methode de Pianoforte, contenant les principes du doigté" 1797 in Paris.

Seine Kompositionen wurden noch zu dessen Lebzeiten in über 50 Städten Englands und Nordamerikas in etwa 250 Verlagen in mindestens 2000 verschiedenen Ausgaben veröffentlicht.

Ignaz Pleyel gilt unter Musikfachleuten als der Komponist der Marseillaise, der Nationalhymne Frankreichs.


Seit 1995 bemüht sich die im Geburtsort des Komponisten ansässige Internationale Ignaz Joseph Pleyel Gesellschaft (IPG) um die Wiederentdeckung ihres Sohnes, veranstaltet Konzerte, renovierte einen Teil von Pleyels Geburtshaus und richtete dort ein Pleyel-Museum ein.

Werke (Auswahl)#

  • Singspiele, 29 Symphonien, 8 Instrumentalkonzerte, 45 Streichquartette, Lieder, Kammermusik, Klavierschule (1797)

Bilder zu Ignaz Pleyel #

Quelle: Guido P. Saner

Portrait Pleyel
Ignaz Josef Pleyel
Geburtshaus in Ruppersthal NÖ (Museum)
Geburtshaus Ruppersthal
Grabstätte Friedhof Père Lachaise F-Paris
Grabstein
Schloss F-Ittenwiler (Versteck in den Vogesen)
Versteck in den Vogesen
Münster in Strasbourg (Domorganist)
Münster Strassburg
Salle Pleyel Paris (Konzert-/Kongresssäle)
Salle Pleyel Paris
Klaviermanufaktur Pleyel Paris
Klaviermanufaktur
Chopins Pleyel-Flügel
Chopins Pleyel-Flügel

Literatur#

  • R. B. Smith, The Periodical Symphonies of I. Pleyel, 1968
  • R. Benton, I. Pleyel. A Thematic Catalogue of his Compositions, 1977
  • Österreichisches Biographisches Lexikon
  • Ehrentraud, A.(Hg.), Ignaz Joseph Pleyel 1757 - 1831: Von Ruppersthal in die Welt, 2007

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: P. Diem, I. Schinnerl