Potjewyd, Helene#
* 1872, Meester Cornelis (Java)
† 1949, Wien
Forscherin
Erforscherin Balis
Helene Potjewyd wurde auf Java als Tochter eines österreichischen Offiziers geboren und verbrachte ihre Kindheit in Batavia (Jakarta) und auf Sumatra.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes, der ebenfalls österreichischer Offizier war, lebte sie zwei Jahre auf Sumatra, wo sie ihre Kenntnisse des Malaiischen perfektionieren konnte und die Kultur des Stammes der Batak studierte.
Diese nahmen ursprünglich den gesamten nördlichen Teil der Insel ein, wurden jedoch später durch den Islam bzw. die Holländer verdrängt oder gingen in der jungmalaiischen Bevölkerung auf. Ihre Religion, ein Dämonen- und Ahnenkult mit barbarischen Gebräuchen, nahm altindische (brahmanische) Elemente auf. Zu den Gewohnheitsrechten der Batak zählte u. a., dass Verbrecher gelegentlich bei lebendigem Leib verzehrt, wurden.
In zweiter Ehe mit einem holländischen Kolonialbeamten auf Bali verheiratet, erforschte sie das gesamte Kulturgut der Balinesen, konnte wertvolle Stücke für ihre Sammlung erwerben und diese durch eine reiche Anzahl von Fotografien ergänzen.
1946 schenkte Helene Potjewyd ihre Bali-Sammlung dem Museum für Völkerkunde in Wien. Somit wurden dessen relativ bescheidenen alten Sammlungen aus den Jahren 1905/06 durch zahlreiche Holzschnitzereien, Kultgeräte und Schmuckgegenstände etc. vermehrt.
Quellen#
- H.&W. Senft, Aufbruch ins Unbekannte, Stocker Verlag, Graz, 1999
Redaktion: Hilde und Willi Senft