Ringel, Franz#
* 1. 4. 1940, Graz (Steiermark)
† 28. 10. 2011, Graz
Maler und Graphiker
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Graz studierte Franz Ringel zuerst an der Akademie für Angewandte Kunst Wien (bei Hans Knesl) und anschließend (von 1960 bis 1965) an der Akademie der bildenden Künste in Wien (u. a. bei Albert Paris Gütersloh).
Nach seinem Studium wurde er 1968, als er Gründungsmitglied der Gruppe "Wirklichkeiten" war (u.a. mit Peter Pongratz und Kurt Kocherscheidt), durch die viel beachtete Ausstellung "Wirklichkeiten" in der Wiener Secession bekannt. Er malte bevorzugt menschliche Figuren, setzte sich in seinen Arbeiten vor allem mit Körper und Psyche (bzw. Psychopathologie) des Menschen auseinander.
Seine Bilder aus den 1960er Jahren haben Ringel berühmt und berüchtigt gemacht. Das Unbewusste wurde ihm zur Energie- und Motivationsquelle, über die Jahre flossen in die Darstellungen psychologischer Zustände geschichtliche und literarische Bezüge ein.
1972 und 1973 arbeitete Ringel auf Einladung von Jean Dubuffet in Paris, 1980 änderte er seine Signatur auf M.J.M. Ringel.
In den 1980er Jahren gab es in Ringels Kunst einen augenfälligen Bruch - der 'wilde' Ringel malte plötzlich Stillleben, Blumen und Porträts!
Parallel zum Malstil veränderte Ringel auch seine persönlichen Lebensumstände - lernte er seine vierte Frau kennen: Maria, seinen Lebensmenschen.
Franz Ringel stellte und stellt sein Schaffen vor allem in den Dienst der kritischen Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität unserer Tage. Denn für den Künstler gibt es nur ein Kriterium, nur ein Ziel und eine Auffassung: die Wahrheit, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf die verlogene Gesellschaft, ohne Kompromisse.
Ringels Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen wie z.B. Graphische Sammlung Albertina, Österreichische Galerie des 20. Jahrhunderts, Museum moderner Kunst, Museum des 20. Jahrhunderts, Wiener Secession, Rupertinum Salzburg, Landesmuseum Graz und viele andere mehr.
Franz Ringel lebt und arbeitet in Wien.
Auszeichnungen, Preise Auswahl)#
- 1993 Würdigungspreis für Bildende Kunst, Land Steiermark
- 1991 Würdigungspreis, Bundesministerium für Unterricht und Kunst
- 1987 Preis der Stadt Wien, Malerei und Grafik
- 1969 Theodor-Körner-Preis
Literatur#
- F. Schuh (Hg.), F. Ringel, 1991
- H. A. Gansterer (Hg.), F. Ringel, 78 Bilder für Maria, 1997
Weiterführendes#
- Wiener Zeitung: Ein abstrakter Pantomime (Essay)
- Sonderpostmarke 1994, Moderne Kunst (Briefmarken)]
- Franz Ringel (Austria-Wiki)
Quelle#
Redaktion: K. Ziegler, I. Schinnerl