Sariciftci, Serdar Niyazi#
* 1961, Konya (Anatolien, Türkei)
Physiker
Niyazi Serdar Sariciftci wurde 1961 in Anatolien geboren.
Er besuchte das österreichische St.-Georgs-Kolleg in Istanbul und studierte bereits im Alter von neun Jahren klassische Musik am Musik-Konservatorium (von 1970 bis 1980).
Von 1980 bis 1986 absolvierte er das Diplomstudium der Physik an der Universität Wien (Masterarbeit "Strukturelle Phasenübergänge in der ferroelektrischen Kalium - dihydrogenphosphat", 1986), das er 1989 mit der Promotion abschloss.
Anschließend ging er für zwei Jahre als 'Postdoc' an das 2. Physikalische Institut der Universität Stuttgart.
1992 habilitierte er sich (Central Interuniversitary Commission in Ankara/Türkei) und ging anschließend in die USA, wo er von 1992 bis 1996 am 'Institute for Polymers & Organic Solids' an der University of California forschte und u.a. mit dem späteren Chemienobelpreisträger (2000) Alan J. Heeger zusammenarbeitete.
1996 nahm Niyazi Serdar Sarıçiftçi die Berufung zum Lehrstuhl für physikalische Chemie an der Johannes Kepler Universität Linz an und leitet seither das Institut für Physikalische Chemie.
Er gründete das 'Linzer Institut für organische Solarzellen' (LIOS), das weltweit zu den führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der organischen Solarzellen zählt.
Forschungsschwerpunkt ist die Photophysik und Photochemie organischer Halbleiter; insbesondere beschäftigt sich das Institut mit der Herstellung, Optimierung und Charakterisierung von organischen photovoltaischen Solarzellen.
Laut einer Analyse von Thomson Reuters liegt Niyazi Serdar Sarıçiftçi auf Platz 14 der 100 wichtigsten Materialwissenschaftler weltweit. 2012 wurde ihm der Wittgenstein-Preis verliehen, der höchstdotierte Wissenschaftspreis Österreichs.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Grünpreis (gesponsert von den "Grünen Oberösterreich"), 2001
- ENERGY GLOBE Oberösterreich (gesponsert von den OÖN), 2003
- Turkish National Science Prize (TUBITAK Bilim Ödülü), 2006
- Österreicher des Jahres (Kategorie Forschung - ORF und Die Presse), 2008
- Humanitätsmedaille der Stadt Linz, 2010
- Kardinal-Innitzer-Preis, 2010
- Ehrendoktorat der Åbo Akademi in Finnland, 2011
- Ehrendoktorat der University of Bucharest in Rumänien, 2012
- Wittgenstein-Preis, 2012
Werke (Auswahl)#
mehr als 350 wissenschaftliche Publikationen, 5 Bücher, 8 PatenteWeiterführendes#
Quellen#
- LIOS, Johannes Kepler Universität Linz
- Wittgenstein Award Laureate
- Science Watch
- Wiener Zeitung
- APA / OTS Presseaussendung
Redaktion: I. Schinnerl