Schönfeldt, Heinrich (Graf von)#
* 4. 4. 1884, Scheibbs-Neustift (NÖ)
† 23. 11. 1963
Automobil-Pionier
Ing. Heinrich Schönfeldt war der Sohn von Olga und Heinrich Schönfeldt, Grundbesitzer und Offizier. Er besuchte das Gymnasium in Villach und die Kavallerie-Kadettenschule in Mährisch-Weißkirchen / Hranice (Tschechien), wo er 1903 ausgemustert wurde. Als er im selben Jahr als Kadett bei den Dragonern einrückte, kam er mit einem Puch-Motorad. 1905 hatte er sein erste Auto (16 PS), 1905 einen Gräf & Stift-Spitzwagen, 1906 einen 40-PS-Mercedes. 1906 führte Schönfeldt den weltweit ersten Panzerwagen (ein Produkt der österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft, Wiener Neustadt) Franz Joseph bei den Herbstmanövern vor. Da die Pferde vor dem ungewohnten Gefährt scheuten und ein Offizier vom Ross stürzte, lehnte der Kaiser die Innovation ab.
1907-1910 studierte Schönfeldt am Polytechnikum. Nach Erfolgen der Prinz-Heinrich-Fahrten - 1910 belegten die Wagen der österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft, gelenkt von Dir. Ferdinand Porsche, Dir. Eduard Fischer und Ing. Heinrich Schönfeldt, die ersten drei Plätze - wurde er Leiter der Versuchsabteilung in Wiener Neustadt. 1913 wurde Heinrich Schönfeldt von Fiat abengagiert, um dort die Reparatur- und Versuchsabteilung zu leiten. 1914 holte ihn die Firma Daimler zurück. 1916 wurde er mit der Leitung des kaiserlichen Automobilwesens betraut. 1918 übernahm er die Vertretung einer Patentverwertungsgesellschaft. 1921 begann der Kontakt mit den Steyr-Werken, für die Schönfeldt zunächst Alpenfahrten, Berg-und Flachrennen, 1934 am Nürburgring fuhr. 1925 übertrugen ihm die Steyr-Werke die Inspektion ihrer Filialen. 1939-1946 betätigte sich Schönfeldt als Schadensreferet für eine Versicherungsgesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er als Privatmann auf seinem Schloss Ginselburg in Scheibbs-Neustift.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)