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Veselsky, Ernst Eugen#


* 2. 12. 1932, Wien

† 29. 6. 2014, Villach


Nationalökonom und Politiker (SPÖ)


Ernst Eugen Veselsky wurde am 2. Dezember 1932 in Wien geboren.

Nach dem Besuch der Schulen in Laa an der Thaya bzw. in Wien, wo er 1951 maturierte, absolvierte er ab 1951 ein Studium der Rechte an der Universität Wien, das er 1956 mit der Promotion abschloss. Während seiner Gerichtspraxis schloss er noch staats- und wirtschaftswissenschaftliche Studien in Wien und 1958 ein Seminar in American Studies in Salzburg an.

Bereits während des Studiums war er Wiener Obmann des Verbandes Sozialistischer Studenten.

Weitere frühe Karrierestationen waren die ÖH, die Junge Generation in der SPÖ, deren Obmann er war, und die Vorarlberger Arbeiterkammer. 1963 wurde er Leitender Sekretär der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, von 1965 bis 1970 war er Geschäftsführer des Beirates für Wirtschafts- und Sozialfragen und von 1968 bis 1970 Mitglied des Generalrats der Österreichischen Nationalbank.

Von 1970 bis 1986 war Veselsky Abgeordneter zum Nationalrat und von 1970 bis 1977 Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
(Er war allerdings gegen die Einführung der so genannten Luxussteuer, geriet so in Konflikt mit Bruno Kreisky und legte sein Amt im Oktober 1977 zurück.)
Von 1977 bis 1983 leitete er die Grundsatzabteilung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien und von 1986 bis 1988 gehörte er dem Bundesrat an.


1979 hatte Ernst Eugen Veselsky den Vorsitz des Österreichischen Datenschutzrates übernommen, den er bis 1995 innehatte. (Als solcher warnte er noch eindringlich vor der Novelle zum Sicherheitspolizeigesetz, die den "großen Lauschangriff" bringen sollte.)

Er gilt auch heute noch als "Vater" des österreichischen Datenschutzgesetzes - sein Abschied vom Datenschutzrat 1995 war eine Art Kapitulation vor den (seiner Ansicht nach) negativen Rahmenbedingungen. Er beklagte damals mangelnde Ressourcen des Gremiums, das er als sein "Lebenswerk" bezeichnete, und kritisierte zu viele bedenkliche, seiner Ansicht nach menschenrechtswidrige, gesetzliche Ausnahmen. Auch die Entwicklung auf EU-Ebene bereitete ihm Sorgen.

Dr. Ernst Eugen Veselsky starb am 29. Juni 2014 im im 82. Lebensjahr.

Werke (Auswahl)#

  • Wirtschaftswunder ohne Wirtschaftspolitik, 1968
  • Vom Saldenfetischismus zu rationaler Finanzpolitik, 1969
  • Österreich 1984 (ein Jahr nach Orwell), 1973
  • Österreich, 1985. So leben wir morgen (HG.), 1976
  • Social Policies for the 80-ies, 1979
  • Sprengsatz Datenschutz, 1995
  • Zukunft Österreichs im nanotechnischen Zeitalter, 2005

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl