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Kastell (?) Eferding#

Nördlicher Stadtgraben mit mittelalterlicher Stadtmauer
Nördlicher Stadtgraben mit mittelalterlicher Stadtmauer
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Kirche mit Pfarrhaus
Kirche mit Pfarrhaus, Blick von Norden
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Schloss Starhemberg
Schloss Starhemberg, Eferding
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007
Pfarrkirche Eferding
Pfarrkirche Eferding
© FRE-Projekt, Eva Kuttner 2007

Lage#

Ortschaft: Eferding

Gemeinde: Eferding

Katastralgemeinde: Eferding

Kg-Nr: 45005

Denkmäler#

Nordöstlich der Pfarrkirche (im Garten des Beneficiaten, anschließender Garten des Gutsbesitzers) wurden Siedlungsschichten erkundet, die Ziegeln der Legio II Italica und einer Numeruseinheit erbrachten. Der Umfang der militärischen Bauten lassen sich nicht exakt ermitteln, sie werden im Bereich des Schlosses vermutet. Weitere Siedlungsspuren fanden sich im Pfarrhof. Die südliche Ausstreckung der antiken Besiedlung lässt sich bis zur Höhe der Gerichtshöfe nachweisen.

Zustand: überbaut

Kategorie:#

Militärische Anlage; Mauerreste, Siedlungsschichten, Gebäudereste, Abfallgruben.

Lateinischer Name:#

AD MAUROS (?), MARINIANO (?) IOVIACUM (?) Allgemein gleichgesetzt mit AD MAUROS (Quelle: Notitia Dignitatum, Occ. XXXIV 31), aber auch mit MARINIANIO (Tabula Peutingeriana, IV) und IOVIACUM.

Stationierte Truppen:#

Legio II Italica
Eine militärische Besatzung könnte durch Einheiten der Legio II Italica und Numeruseinheiten gestellt worden sein, wie Ziegelfunde erkennen lassen. Das Kastell wird allgemein mit AD MAUROS gleichgesetzt, wo in der Spätantike eine leichte Reiterei (equites promoti) stationiert war.

Zeitstellung#

Datierung: 50 AD - 488 AD


Zeitstellung (Fortsetzung)#

Keramikspektrum (nicht publiziert, laut Fundberichten) mit Padana einsetzend bis spätantik

Phase: Römische Kaiserzeit

Forschungsgeschichte#

Die Funde von Keramik, Münzen und gestempelten Ziegel ließen die Forschung im 19. Jahrhundert vermuten, dass es sich um eine größere militärische Ansiedlung handelt, die unter dem mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Stadtkern liegt. E. Nowotny stütze sich 1923 in seiner Vermutung des Kastellumfanges auf den Straßenverlauf und rekonstruierte ein Rechteck mit der Schaumbergerstraße und dem heute zugeschüttetem Stadtgraben im Westen, der Keplerstraße im Norden, dem Hauptplatz im Osten und der Schmiedstraße im Süden. H. Schönberger nahm einen kleineren Umfang an, was 1960 in einem Suchschnitt von L. Eckhart bestätigt wurde. Als im Bereich des Hauptplatzes ein Gräberfeld entdeckt wurde, stand fest, dass dieser Bereich bereits außerhalb des vermuteten Kastellareals lag. Die Ausgrabung des OÖLM (Ch. Schwanzar) im Gerichtshof brachte eine Siedlungsschicht zutage, die bereits am Rand der antiken Siedlung situiert ist. Die Grabung des BDA im Bereich des Pfarrhofes stellte Reste von römerzeitlichen Gebäuden fest.

2001: Pfarrhof (Gebäudereste)

1995: Gerichtshöfe (Siedlungsschicht und Abfallgruben)

1960: Schlossergasse 7 (Kulturschicht)

1926: Garten Benefiziat Ecker (Siedlungsschichten)

Literatur#

  • Fundberichte aus Österreich 1, 1930-34, 62.
  • Fundberichte aus Österreich 7, 1959-60, 115.
  • Pro Austria Romana 10, 1960, 28.
  • Fundberichte aus Österreich 9, 1970, 204.
  • Fundberichte aus Österreich 13, 1974, 121.
  • Ch. Schwanzar, Der römische Grenzabschnitt zwischen Passau und Linz, Oberösterreich- Grenzland des Römischen Reiches. Sonderausstellung des OÖ. Landesmuseums im Linzer Schloss, 1986, 51ff., 53.
  • Fundberichte aus Österreich 40, 2001, 40.
  • Ch. Schwanzar, Der Donaulimes in Oberösterreich, in: J. Leskovar, Ch.Schwanzar und G. Winkler (Hg.), Worauf wir stehen. Archäologie in Oberösterreich, 2003 (Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge; 195), 101-112, 102ff.

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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