Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Pfarrkirche Zeiselmauer (Principia, Fahnenheiligtum, Schichtenabfolge, Straße, Kasernenbau)#

Allgemeines#

Die Pfarrkirche wurde 1981 generalsaniert; dies machte eine Ausgrabung des BDA (H. Ubl) möglich. Nach Entfernung des Plattenbelages konnte ein spätkarolingischer Vorgängerbau ergraben werden, der auf römerzeitliche Mauern aufgesetzt war. Mehrere Räume eines Gebäudekomplexe konnten dokumentiert werden; Größe und Anordnung erlauben eine Interpretation als Principia (Ubl 1986, 302ff.). Mauern im aufgehenden Mauerwerk mit Putzresten und Estriche waren erhalten. Im südlichen Teil konnte der mittlere, erhöhte Raum mit Apsis als Fahnenheiligtum konserviert werden. Im ungestörten Estrich fand sich eine Steinbasis mit Dübelloch (Standort für Kaiserbildnis); in dessen Nähe führte ein dreistufige Treppe zum erhöhten Raumabschluss. Bruchstücke einer zerschlagenen Bronzestatue konnten unter dem jüngeren Estrich gefunden werden. Unter der westlichen Kammer konnten ältere Straten mit Resten eines Holzbaues angeschnitten werden.

Die Errichtung der Principia deutet der Ausgräber in das frühe 2.Jh.; ein späterer Umbau lässt sich durch einen Ziegelfund der Legio II Italica beweisen. Als letzte römerzeitliche Schicht (5.Jh.) konnte ein breiter Brandhorizont ausgemacht werden.

Nördlich der Kirche wurde in Sondierungen die westliche Begrenzungsmauer der Principia erkannt, der eine Reihe von Räumen folgte (Armamentaria?). Westlich schloss sich eine geschotterte, kanalisierte Straße und ein weiterer Steinbau an, der als möglicher Kasernebau gedeutet wird.


Allgemeines (Fortsetzung)#

Grabungsjahr: 1981-1986

Grabungsleitung: Bundesdenkmalamt - BDA

Literatur#

  • H. Ubl, Tulln, Zeiselmauer, Klosterneuburg. Neue Forschungsergebnisse zu drei Hilfstruppenlager im norisch-pannonischen Grenzbereich des österreichischen Limesabschnittes, Römisches Österreich 13/14, 1985/86, 293ff., 302ff.
  • H. Ubl, Archäologie und Denkmalpflege am Donaulimes in Niederösterreich, Carnuntum Jahrbuch 1989, 1990, 87ff., 91.

Funde#

Kategorie: Keramikgefäße, Ziegel, Plastik

Fundobjekte: Bruchstücke einer zerschlagenen Bronzestatue, glasierte Keramik des 5.Jh., Ziegelstempel der Cohors II Thracum, der Legio II Italica.

Aktueller Verwahrort: BDA

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



Gefördert vom Kultur 2000 Programm der Europäischen Union mit Unterstützung von: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur | Land Oberösterreich | Oberösterreichische Landesmuseen – Abteilung Römerzeit | Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7 | Stadtarchäologie Wien | Land Niederösterreich
www.limes-oesterreich.at