Rott am Inn#
Rott am Inn liegt rund 12 km südlich von Wasserburg und ist hauptsächlich wegen des im 11. Jahrhundert begründeten und 1803 aufgehobenen Benediktiner-Klosters mit der berühmten Rokoko-Kirche aus dem 18.Jh. bekannt. Die Ursprünge des Ortes reichen jedoch wesentlich weiter zurück. Einzel- und Flussfunde, die von der Spätsteinzeit über die Urnenfelderzeit bis zur Hallstattzeit reichen, verweisen auf eine gewisse Bedeutung des Ortes durch viele Jahrtausende. Bereits Aventin erwähnt einen römischen Grabstein im Kloster zu Rott, dessen genauer Ursprungsort jedoch nicht mehr rekonstruiert werden kann. Es wurde berichtet, dass „Münzen und andere römische Denkmäler unterschiedlicher Art“ im Laufe der letzten Jahrhunderte beim Ackern zum Vorschein gekommen wären. Der einzige dokumentierte Münzfund stammt aus dem Jahre 1913. Dabei handelt es sich um einen Sesterz des Hadrian, der zwischen 117 und 121 n.Chr. in Rom geprägt wurde. Eindeutige archäologische Hinweise auf eine wie auch immer geartete römerzeitliche Siedlung in der näheren Umgebung von Rott am Inn gibt es bisher jedoch nicht.
Andrea Krammer
Quellen#
- A. Obermayr, Römersteine zwischen Inn und Salzach (Freilassing 1974), 128-131.
- F. Steffan/H.-P. Uenze, Vor- und Frügeschichte in Stadt und Landkreis Rosenheim II. Kataloge der Archäologischen Staatssammlung München 29 (München 2003), 225-227, bes. Kat.Nr. 448f.
Steindenkmäler#
Grabinschrift des Cornelius Ca...#
Für die Totengötter (DM) und die ewige Sicherheit (nach perpetue kann securitati ergänzt werden), für Cornelius Ca....., Centurio der 20. Legion. Er war ... Jahre Soldat im Stabsdienst, 4 Jahre Centurio und hat ... Jahre gelebt. Gemacht haben das Grabmal seine Freigelassenen, die Cornelier Niceforus und Euprepes. Sie haben dem werten Patron zum Gedächtnis den Stein aufgestellt. Unter der letzten Zeile steht noch der kalligraphisch gestaltete Wunsch optamus terra sit levis tibi (möge Dir die Erde leicht sein).
Die Zeit als Offizier bei der 20. Legion hat der Verstorbene in Britannien verbracht, wo diese Truppe seit 43 n.Chr. stationiert war. Ob er nach Beendigung seiner militärischen Laufbahn in seine Heimat Noricum zurückgekehrt oder im Dienst gestorben ist, bleibt wegen der verlorenen Altersangabe offen, die wenigen Jahre als Centurio scheinen auf letzteres hinzudeuten. Dann kam vermutlich nur seine Aschenurne nach Hause.
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