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Bettler in Graz#

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Graz war bis zur Öffnung des Ostblocks mehr oder minder bettlerfrei. Viele empfanden jedoch die dann zunehmend vielen Bettler in der Herrengasse, der Hauptstraße im Herzen von Graz, als Belästigung, als eine Schande für die "Kulturhauptstadt 2003". Dabei wurde der "Bettlertourismus" besonders scharf verurteilt, d.h. dass Gruppen von Bettlern am Morgen mit Bussen in die Stadt gebracht, am Abend abgeholt wurden und potenziell vom Erbettelten fast nichts selbst bekamen.

Aber dann waren auch Asylanten dabei, die keine Arbeitsgenehmigung hatten, oder Menschen die auf Grund echter Behinderungen keiner geregelten Arbeit nachgehen konnten, die man doch sicher unterstützen musste, oder?

Und wo ist die Grenze des Bettelns? Wenn jemand Geige spielt, oder zaubert, oder mit Kreide tolle Bilder in der Fußgängerzone malt und einen Hut vor sich liegen hat, in den man spenden kann, macht das die Stadt nicht interessanter?

Pro und contra Bettlerverbot wurden jahrelang diskutiert. 2011 beschloss die Stadt Graz dann ein Bettlerverbot auf allen öffentlichen (der Stadt gehörenden) Flächen ab 1. Mai 2011. Auf den Grundstücken von Kirchen oder Kaufhäusern war damit das Betteln aber weiter erlaubt. Im öffentlichen Bereich wird es nicht streng beachtet.

Ob nun gut oder schlecht, Graz hat heute sehr viel weniger Bettler als vor einem Jahr in der schönen Innenstadt. Aber viele Grazer sehen das nicht als Fortschritt, sondern als Zeichen der Verachtung für die Armen.

Dass dieses Thema nicht neu ist, zeigen die mehr als aktuellen Berichte von Dr. Robert Engele!

Hermann Maurer, Graz, 26. 9. 2011

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