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Braunhirschen, Wien 15#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: DasSchORscH. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: DasSchORscH. Aus: Wikicommons

Die Vorortgemeinde Braunhirschengrund ist seit der Eingemeindung 1890/92 Teil des damaligen 14., seit 1938 des 15. Bezirks, der seit 1957 die Bezeichnung "Rudolfsheim-Fünfhaus" trägt. Um 1700 baute der Festungsbaumeister und Hofmathematiker Johann Jakob Marinoni (1676-1755) für einen Adeligen ein schlossartiges Landhaus mit drei Nebengebäuden und einem ausgedehnten Park (Schwendergasse, Dadlergasse, Braunhirschengasse). Da sich vorerst keine Ansiedlung entwickelte, nannte man die Häusergruppe "Dreihaus". 1795 setzte sich die Ortsbezeichnung Braunhirschen durch. Sie bezieht sich auf das seit 1754 hier ansässige Wirtshaus "Zum braunen Hirschen". 1799 kaufte der Textilfabrikant und Pottascheerzeuger Franz Dadler den Besitz. Durch Parzellierung entstanden 24 Baustellen zwischen Schwendermarkt und Sechshauser Straße. Dadler gilt deshalb als Gründer des Braunhirschengrundes. Während des Vormärz siedelten sich Betriebe aus Handwerk und Gewerbe an, zu denen später Fabriken kamen.

Im Gebiet zwischen Arnstein-, Reindorf-, Fünfhaus- und Herklotzgase stand das Sommerpalais der Erzherzogin Marie Christine (1742-1798). Sie war eine Tochter Maria Theresias und Gattin des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen, der die Albertina gründete und ihr berühmtes Grabmal in der Augustinerkirche anfertigen ließ. Nach ihrem Tod erwarb der Großhändler Nathan Adam Frh. von Arnstein (1748-1838) den Besitz. Seine Gattin Franziska Arnstein (1758-1818) machte das Palais zu einem Zentrum des Wiener Kultur- und Gesellschaftslebens. 1835 richtete Heinrich Schwender auf einem Teil des ehemaligen Schlossgartens ein Kaffeehaus ein, das er in der Folge zu einem Vergnügungsetablissement und Hotel mit Tanzsälen, Bierhalle, Konzertsaal, Bühne und Varieté vergrößerte (Mariahilfer Straße, Reindorfgasse, Schwendergasse). Für seine Gäste richtete er eine eigene Fuhrwerksverbindung in den entlegenen Vorort ein. Der Betrieb wurde 1897 geschlossen, die Gebäude ein Jahr später demoliert und an ihrer Stelle der "Schwenderhof" errichtet. Der Schwendermarkt besteht seit 1833. Als Viktualienmarkt von Braunhirschen war er von zentraler Bedeutung für die Gegend. Bis ins 21. Jahrhundert wurde er mehrfach umgebaut.

Das "sprechende Wappen" zeigt einen Hirsch.

Quellen#


Redaktion: hmw

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