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Österreichische Flugpioniere#

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Etrichtaube
Etrichtaube im Technischen Museum
© Peter Diem

1808-1811 beschäftigte sich Jakob Degen (1761-1848), der 1771 nach Wien gekommen war, hier mit flugtechnischen Versuchen. Er wollte den Vogelflug kopieren, indem er einen Gasballon mit einem mechanischen Apparat als Hebevorrichtung kombinierte. Seinen Schlagflügelapparat trieb er mit Muskelkraft an. Damit kam er, u.a. bei Darbietungen im Beisein des Kaisers, vom Prater bis auf den Nußberg bzw. in die Nähe von Trautmannsdorf/Leitha (1811) .

Um 1900 begann sich Franz Xaver Wels (1873-1940) mit der Flugtechnik zu befassen und arbeitete mehrere Jahre mit dem Pionier des Flugzeugbaus Igo Etrich zusammen. Am 6. Oktober 1906 gelang ihm ein erster Gleitflug mit der "Etrich-Taube".

Ignaz (Igo) Etrich (1879-1967) war der Sohn eines böhmischen Textilfabrikanten, der die Begeisterung seines Sohnes für die Fliegerei teilte und mit ihm ein Versuchslabor baute. Nach dem Vorbild eines tropischen Kürbis-Samens konstruierte Igo Etrich einen "Nurflügler" (ein Flugzeug ohne Differenzierung von Tragflächen und Rumpf), für den er 1905 ein Patent erhielt. Auf dem Rotundengelände im Wiener Prater baute er 1907 sein erstes Motorflugzeug (Etrich I, verbessert: Praterspatz). Mit seinen Partnern Franz Xaver Wels und Karl Illner ließ er auf dem Flugfeld in Wiener Neustadt zwei Hangars errichten, wo sie die Etrich I weiter entwickelten. 1910 startete erstmals die "Etrich-Taube" (Etrich II), die in der Mittelhalle des Technischen Museums Wien ausgestellt ist. 1912 gründete er die Etrich-Fliegerwerke in Liebau/Schlesien (Lubawka/Polen), wo das erste Flugzeug mit geschlossener Passagierkabine (Luft-Limousine) entstand. Ein Jahr später übersiedelte die Fabrik nach Brandenburg.

Seinem Mitarbeiter Karl Illner (1877-1935) gelang 1909 der erste Flug mit der "Etrich-Taube" und im Jahr darauf der erste österreichische Überlandflug (Wiener Neustadt - Wien in 300 m Höhe, 30 Minuten). 1910 gewann er einer "Etrichtaube" mit dem 80 km weiten Überlandflug nach Horn den Preis der Stadt Wien im Dauerfliegen. Für den Hinweg benötigte er 76 Minuten, für den Rückflug 56 Minuten. 1912 flog er den Höhenweltrekord.

Quelle#

Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1995

Redaktion: hmw

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