Frühmarille aus Kittsee#
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT UND VERBREITUNG:#
Diese Marille wurde von Duhan, Falch und Strauss in den Fünfzigerjahren aus der ‚Frühen Ungarischen Gelben’ ausgelesen und für den allgemeinen Anbau empfohlen. Sie stammt wie der Name erkennen lässt aus dem nördlichen Burgenland. Sie heißt auch Frühe von Radovitsch. Die früher starke Verbreitung ist zurückgehend, da sie von größer fruchtigen neueren Frühsorten verdrängt wurde. Die abgebildeten Früchte stammen aus dem Garten der Familie Rixinger in der Wachau.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
GRÖSSE UND FORM:#
klein, rund, im Schnitt H 39,2 B 39,4 D 41,2 mm; fast gleichhälftig, Stielbucht tief, rund bis oval, Fruchtnaht nur im oberen Drittel tief, zum Stempelpunkt flach, dieser meist mittig, leicht eingesenkt
FRUCHTSCHALE:#
dünn, wenig wollig, schön hellorange, bis 1/3 gerötetFRUCHTFLEISCH:#
hell orange, süß, zart, sehr saftig, gut aromatischSTEIN:#
H: 20,9 D: 11,3 B 20,9; oft mit hellen Flecken, auch ganz hell, liegt schwach hohl, löst gut vom Fleisch; Hauptkante ist scharf, nicht schartig, Nebenkanten variabel von deutlich ausgebildet bis zu fehlend, etwa 6 mm von Hauptkante entfernt, beim Stempel meist kleine scharfe Spitze; Rücken geschlossen, überragt den Stielansatz starkBAUMEIGENSCHAFTEN:#
Wuchs anfangs mittelstark, später schwach; Kurztriebe teils dornig, Blätter klein, mit lang ausgezogener Spitze, einfach und rund gesägt, Blattstiel um 40 mm lang, kaum drüsigSTANDORTANSPRÜCHE:#
wegen der frühen Blüte nur für beste MarillenlagenBLÜTE:#
früh und selbststerilREIFEZEIT:#
früh, Anfang Juli ungefähr 3 Wochen vor Ungarischer Bester, sehr stark folgeartig reifendERTRAG UND EIGNUNG:#
Ertrag hoch und am geeigneten Standort regelmäßig; wegen des guten Aromas ausgezeichnete Tafelfrucht und auch für Verarbeitung (Marmelade, Brennerei); die kleinen Früchte eignen sich auch besonders als Knödelmarille; für Hausgärten und DirektvermarkterKRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
platzt bei Regen gerne auf ähnliche Früchte kann haben: Frühe ungarische Gelbe: weniger gerötet Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.Literatur#
Spornberger et al.: Marille Anbau – Pflege – Verarbeitung, Österreichischer Agrarverlag, Leopoldsdorf, 2002Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Marillensorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)