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Fratschlerinnen#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Beruf: Fratschlerinnen
»Eine Kräutlerin«. 1847. Kolorierte Lithographie von Anton Zampis. Aus: »Wiener Charaktere in bildlichen Darstellungen«
© Ch. Brandstätter Verlag
Beruf: Fratschlerinnen
Spargelverkäuferinnen am Neuen Markt in Wien. Um 1905–1910. Photographie aus der Postkartenserie »Wiener Straßenleben«
© Ch. Brandstätter Verlag
Beruf: Fratschlerinnen
Naschmarktstände am Karlsplatz in Wien. Um 1875. Photographie von Carl Haack
© Ch. Brandstätter Verlag
Beruf: Fratschlerinnen
»Die Obstweiber«. 1818–1820. Farblithographie von Heinrich Papin nach Zeichnung von Josef Lanzedelly
© Ch. Brandstätter Verlag

Fratschlerinnen (auch Fratschler- und Bolettenweiber, Hökerinnen) nannte man die Marktfrauen auf Plätzen und Strassen in Wien, wo sie Gemüse, Obst, Kräuter, Milch, Eier und Geflügel mit scharfem und reizbarem Mundwerk feilboten. Das Wort hängt mit »fratscheln« zusammen, was abfragen, ausholen bedeutet. Man charakterisierte sie als »frech, unverschämt, zudringlich, betrügerisch, grob und lästersüchtig«, und da sie den Zwischenhandel vermittelten, verursachten sie öfters empfindliche Teuerungen.


»Kaum tritt ein Landmann mit Obst, mit Gemüse usw. in die Stadt«, empörte sich Johann Pezzl in seiner Skizze von Wien (die in sechs Heften zwischen 1786 und 1790 in der Kraußschen Buchhandlung erschien), »und macht Miene, es selbst zu verkaufen, so umringt ihn dieses Weibergepack, neckt ihn, schimpft ihn, verlästert seine Ware und läßt nicht nach, bis es ihn dahin gebracht hat, aus Verdruß dieselbe an die Ständelfurien abzugeben. Diese nehmen es ihm um kleine erpreßte Preise ab und verkaufen es der Stadt um gedoppelt hohes Geld.«

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010


... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.

Siehe auch: