Gasteiner Perchten#
Der Gasteiner Perchtenlauf, der zwischen dem Neujahrs- und Dreikönigstag stattfindet, zählt zu den größten Veranstaltungen seiner Art im Alpenraum. Er wird im Raum Bad Gastein und Bad Hofgastein vom Gasteiner Perchtenverein im 4-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Je nach Alter und Mitgliedsjahren übernehmen die Mitglieder verschiedene Aufgaben und Rollen im Zug. Sie erreichen sukzessive immer höhere Stufen in der Hierarchie, wobei die Kappenträger besonderes Ansehen genießen. Diese tragen einen mehrere Meter hohen Kopfschmuck und erweisen den ZuschauerInnen mit Tänzen und Verbeugungen ihre Reverenz. Außer den ca. 30 Kappenträgern hat der Zug mehr als 100 weitere Mitwirkende, wie Perchtenmusik, Heilige Drei Könige, Schleifermandl, Hanswurste, Hexen, Kramperl und Schnabelperchten.
Die Tradition des Gasteiner Perchtenlaufs reicht bis zu den Faschingsläufen der Barockzeit zurück. Er weist Gemeinsamkeiten mit den Inntaler Faschingsläufen auf, da sich nach der Protestantenvertreibung (1733) Unterinntaler Bauern im Gasteinertal ansiedelten und ihre Bräuche mitbrachten. Eine regelmäßige Aufführungspraxis stellte sich erst ab der Wende zum 20. Jahrhundert ein, seither ändern sich die Gestaltung der Kostüme und die Durchführung.
Der Brauch wurde 2011 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich (Bereich Gesellschaftliche Praktiken) aufgenommen.
Quelle#
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