Großjedlersdorf, Wien 21#
Die bis 1904 bestehende (1897 um mehr als ein Drittel verkleinerte) Gemeinde entwickelte sich im 12. Jahrhundert an Stelle eines verlandeten Donauarmes. Großjedlersdorf grenzt an Stammersdorf, Leopoldau und Donaufeld, Floridsdorf Jedlesee und Strebersdorf. Durch Großjedlersdorf verläuft ein Abschnitt des Marchfeldkanals.
Das Gebiet an der Prager- und Brünner Straße befand sich von 1280 bis 1782 im Besitz des Frauenklosters Tulln. Kriege (1529, 1683, 1809) und Donauhochwässer zerstörten das Dorf immer wieder. 1728 wurde die Brünner Straße als Reichsstraße aus dem Ortskern verlegt. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem Bau der Nordwestbahn entstand "Neujedlersdorf" als Fabriksort mit Lokomotivfabrik und Arbeitersiedlung.
Die einschiffige Pfarrkirche Groß-Jedlersdorf (Wallfahrtskirche Klein-Maria-Taferl) steht frei in der Amtsstraße. Das Gotteshaus ist dem Pestpatron St. Karl Borromäus geweiht, den ein Gemälde von A. Nigg (1838) zeigt. Es enthält sie als Gnadenbild eine 15 x 20 cm große Druckgrafik einer gekrönten Pieta. Nach der Überlieferung wurde das Bild der Mutter Gottes 1748 in die Flammen geworfen, um das Dorf vor Brandschäden zu bewahren. Man fand es später unversehrt.
Das Wappen zeigt zwei gekreuzte Mehl- (oder Getreide-)säcke, die an die landwirtschaftliche Vergangenheit des Ortes erinnern.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
Siehe auch: