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Landeshymne Oberösterreich#

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Landeshymne abspielen

Die oberösterreichische Landeshymne, das über das Land hinaus bekannte volkstümliche Lied "Hoamatgsang",
geht auf ein Gedicht eines der bedeutendsten Mundartdichter des bairisch-oberösterreichischen Raumes,
Franz Stelzhamer, zurück. Er wurde am 29. 11. 1802 in Groß-Piesenham bei Ried im Innkreis geboren und starb am 14. 7. 1874 in Henndorf (Salzburg). Nach diversen Studien, darunter an der juridischen Fakultät in Graz und an der Wiener Kunstakademie, begann Franz Stelzhamer ein unstetes Leben als Wanderschauspieler, das von seiner ersten Ehe auf elf Jahre unterbrochen wurde. Erst mit seiner zweiten Frau ließ er sich im salzburgischen Henndorf auf Dauer nieder. 1841 veröffentlichte Stelzhamer seinen zweiten Gedichtband unter dem Titel „Neue Gesänge in obderenns'scher Volksmundart". Der Band enthielt das Gedicht „Hoamatgsang", dessen achte Strophe „Dahoam is dahoam" gesperrt gedruckt war. Ursprünglich hatte der Titel im Innviertler Dialekt noch „s 'Haimatg'sang" gelautet.

Denkmal Franz Stelzhamers
Denkmal Franz Stelzhamers im Linzer Volksgarten - Foto: P. Diem

Der musikbegeisterte Lehrer Hans Schnopfhagen aus der Gegend von Oberneukirchen brachte am 27. Dezember 1884 seinem Freund Dr. Hans Zötl eine Melodie für das Gedicht „Da gehat Schuasta". Landesgerichtsrat Zötl, der gerade mit der Herausgabe der Gedichte Stelzhamers beschäftigt war, veranlasste Schnopfhagen, die am 20. September 1884 in St. Veit entstandene Melodie einem anderen Gedicht, nämlich dem „Hoamatgsang", zu unterlegen. Auch mehrere andere Komponisten schufen Melodien für eben dieses Gedicht. Aber nur Schnopfhagens Weise konnte sich im Endeffekt durchsetzen. Das Lied gewann schnell an Popularität, indem es vor allem bei Heimatveranstaltungen immer wieder als Schlussgesang verwendet wurde. So hieß es etwa bei einem Vortragsabend, der am 5. April 1936 in Urfahr zu Ehren Stelzhamers gegeben wurde, beim letzten Programmpunkt:„Hoamatgsang - oberösterreichische Volkshymne, stehend gesungen von der ganzen Versammlung".

Die oberösterreichische Landeshymne ist somit ein wirklich aus dem Volk entstandenes Landessymbol; dass es lange dauern würde, bis das auch der Gesetzgeber zur Kenntnis nahm, wundert den Leser sicher nicht mehr. Aber immerhin:

Am 3. November 1952beantragte die oberösterreichische Landesregierung aus Anlass der 150. Wiederkehr des Geburtstages des oberösterreichischen Mundartdichters Franz Stelzhamer, den „Hoamatgsang" durch Landesgesetz zur Landeshymne zu bestimmen. Als Begründung wurde angegeben, das Lied sei längst zum Volkslied geworden, das bei feierlichen Anlässen als Ausdruck der Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Land Oberösterreich gesungen werde. Aus allen Kreisen der Bevölkerung komme der Wunsch, das Lied offiziell zur Landeshymne zu erklären. Und so geschah es auch durch Landtagsbeschluss vom 28. November 1952. Die Publikation dauerte dann zwar noch fast ein Jahr (!); sie erfolgte im Landesgesetzblatt für Oberösterreich 1953, Nr. 36 vom 15. Oktober 1953. Aber damals - drei Jahre vor dem Staatsvertrag - hatte man sicher andere, wichtigere Probleme.

Die oberösterreichische Landeshymne lässt sich musikalisch als einfache Weise mit besinnlichem Volksliedcharakter beschreiben, die durch einfache Dreiklangsmelodik und punktierten Rhythmus bestimmt wird. Durch das Terz-Sext-Parallel eignet sich die Hymne sehr gut zum zweistimmigen Singen.

  • Franz Grasberger, Die Hymnen Österreichs. Tutzing 1968, 175 f.
  • Eichinger, Wilhelm, Zur Geschichte der oberösterreichischen Landeshymne. In: Mühlviertier Heimatblätter, 5/1965, 133-140

Offizielle Geschichte der oberösterreichischen Landeshymne


Autor: Peter Diem