Leopoldau, Wien 21#
Die (seit 1831 Markt-) Gemeinde Leopoldau liegt am linken Donauufer bei Floridsdorf. Das Längsangerdorf folgte der Spur eines verlandeten Donauarms. Seit 1904 ist es ein Teil des 21. Bezirks (Floridsdorf).
Die erste Erwähnung von Siedlern in dieser Gegend stammt aus dem 10. Jahrhundert. Markgraf Leopold III. schenkte "Apiltowe" (später Eipeldau) um 1120 dem Stift Klosterneuburg. Der stiftliche Meierhof spielte bereits im 14. Jahrhundert eine Rolle, der barocke Neubau mit seinen Deckenfresken, der den Pröpsten als Sommersitz diente, ist eine Sehenswürdigkeit des Ortes. Das alte Eipeldau war für seine Geflügelzucht berühmt. Die Industrialisierung führte zur Entwicklung von Neu-Leopoldau und Mühlschüttel, die 1881 abgetrennt wurden. Dadurch verlor Leopoldau 21 % seiner Fläche und 84 % der Bevölkerung. 1932/33 entstand als erste Stadtrandsiedlung die "Erwerbslosensiedlung Leopoldau". Die Gemeinde Wien stellte die Grundstücke zur Verfügung, welche die arbeitslosen Siedler selbst verbauten. 1934/35 wurde die angrenzende Nordrandsiedlung errichtet. Sie erhielt 1959 - 1961 die evangelische Erlöserkirche. Der Entwurf stammt von Architekt Ernst Liebe, die Ausstattung vom damaligen Vikar Friedrich Preyer. Die 1966-1973 erbaute städtische Großfeldsiedlung für 21.000 Bewohner war damals die größte Wohnhausanlage Österreichs.
Der Leopoldauer Platz zeigt die Form des Ortskerns als langgestreckten Anger mit Teich. Hier befinden sich die Kirche, der Pfarrhof und ein Park mit barocken Skulpturen der Heiligen Leopold und Johannes Nepomuk. Die barocke Pfarrkirche Leopoldau "Zur hl. Maria im Elend" auf hat eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert als Vorgängerbau. Die heutige Kirche mit Turm und Volutengiebel stammt aus dem Jahr 1696 (umgestaltet 1952, 1990). Die Gnadenstatue ist eine Madonna aus dem 14. Jahrhundert. Die Pfarrkirche "Herz-Jesu" befindet sich beim Kloster der seit 1917 in der Töllergasse ansässigen Karmelitinnen. In der Maria-Himmelfahrtkirche bei der Nordrandsiedlung wurde im Advent 1951 erstmals Gottesdienst gefeiert. In der Großfeldsiedlung entstanden ab 1971 die Pfarrkirche "Don Bosco", nach Plänen von Clemens Holzmeister, und die Pfarrkirche "Heiliges Kreuz" nach Plänen von Hannes Lintl.
An Infrastruktureinrichtungen verfügt(e) Leopoldau über ein städtisches Gaswerk (1911) und seit 1975 über das Kraftwerk Leopoldau, das 1988 in ein umweltfreundliches Gas- und Dampfkraftwerk umgebaut wurde.
Das Wappen zeigt einen Arm, der vier Ähren hält.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
Siehe auch: