Lienz#
Lienz Lienz, Tirol ist die Hauptstadt von Osttirol und hat ca. 12.000 Einwohner.
Die Stadt liegt an der Mündung der Isel in die Drau. Schon zu illyrischer Zeit war die Gegend bewohnt, um 50 n. Chr. war es unter dem römischen Namen Arguntum bekannt. Urkundlich das erste Mal um 1022-39 als "Luenzina" erwähnt, gehörte das heutige Lienz zur Grafschaft Görz. Um 1240 wurde Luenzina zur Stadt. Die Grafen von Görz waren Gründer der Stadt und bis 1500 Stadtherren, danach gehörte die Stadt zu Tirol. Von 1938-1947 gehörte Lienz zum Gau Kärnten, danach wieder zu Tirol.
Vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert bestimmten der Erzabbau und die Verarbeitung das wirtschaftliche Leben. Heute beleben die Sachgütererzeugung, der Handel und der Tourismus die Wirtschaft. Die Landwirtschaft ist stark rückläufig.
Am Hauptplatz umgeben schöne Bürgerhäuser das Wahrzeichen der Stadt, die Lieburg (16. und 18. Jahrhundert). Nördlich, jenseits der Isel findet man die Pfarrkirche (1430-57), eine erneuerte 3-schiffige Basilika mit Bauteilen aus dem 14. Jahrhundert. Der Chor wurde 1760-65 barockisiert, im 19. Jahrhundert erfolgten klassizistische und neugotische Umbauten. Im Westteil befinden sich romanische Portallöwen, an der Emporenbrüstung ein gotischer Figurenzyklus (1430). Weiters historische Schätze wie: Pietà (1410), Kruzifix (1500), Grabdenkmäler (16. Jahrhundert), Chorfresken von J. A. Mölk (1761), Hochaltar (1765), Glasgemälde (1881-97) in den Seitenschiffen, Krypta mit Resten der Vorgängerbauten und gotischen Plastiken, Arkaden um die Kirche zum Bezirkskriegerdenkmal umgestaltet, Gedächtniskapelle mit Fresken von A. Egger-Lienz (dessen Grabmal). Lienz beherbergt auch ein Franziskanerkloster, das 1697-1707 umgebaut wurde und eine Franziskanerkirche aus dem 15. Jahrhundert mit Wandmalereien.
Nordwestlich auf einer Anhöhe liegt das Schloss Bruck von 1280, ehemals Sitz der Grafen von Görz. In der Schlosskapelle befinden sich Fresken von 485 des Simon von Taisten. Weiters gibt es ein Heimatmuseum und eine Gemäldesammlung mit Werken von Franz Defregger und Egger-Lienz.
Quellen#
- AEIOU
- Der Große Polyglott Österreich, Polyglott-Verlag, 1985/86
- Schloss Bruck