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Luzienweizen#

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Luzienweizen
Luzienweizen
© Doris Wolf

Der 13. Dezember, Gedenktag der heiligen Lucia, war bis zur Gregorianischen Kalenderreform 1582 Mittwintertag. Lucia, wahrscheinlich ein Opfer der Diokletianischen Christenverfolgung im Jahr 303, entstammte (nach der Legende aus dem 5./6. Jahrhundert) einer vornehmen Familie in Syracus (Italien). Schon in byzantinischer Zeit entstand über ihrem Grab eine Kirche. Reliquien befinden sich in Rom und Metz (Elsass-Lothringen). Darstellungen zeigen sie, zwei Augen auf einer Schüssel tragend oder mit einer Öllampe, was auf ihren Namen "die Lichtvolle" zurückgeführt wird. Lucia zählte bereits im Altertum zu den beliebtesten Heiligen, im Mittelalter erfuhr der Kult besonderen Aufschwung. Ihr Tag galt als Quartalsbeginn in der Verwaltung, Schulschluss und Jahreswende. Dementsprechend zahlreich waren die Glaubensvorstellungen. Luzienweizen sollte einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Am 13. Dezember in einem Teller mit Erde und Wasser ausgesät, erreicht er bis Weihnachten Spannenhöhe. In der Mitte brennt eine Kerze. Sowohl aus ihrem Schein, als aus dem Wachstum der Tellersaat, zog man Schlüsse auf den Ertrag der Feldfrüchte des kommenden Jahres.

Der Luzienweizen wird auch Adonisgärtlein genannt. Der phönizische Vegetationsgott Adonis repräsentierte in der griechischen Antike die immer wieder neu erstehende und vergehende Natur. In der griechischen Mythologie war er ein schöner, von Aphrodite geliebter Jüngling, der bei der Jagd ums Leben kam. Die Liebesgöttiin bat daher ihre Schwester, die Herrin der Unterwelt, ihn jeweils die Hälfte des Jahres auf die Erde zu entlassen. Persephone erfüllte ihr den Wunsch. Die Griechen feierten den Übergang mit mehrtägigen privaten Festen, den Adonia. Dazu setzten sie schnell wachsende und schnell verdorrenden Pflanzen in Blumentöpfe, die sie Adonisgärtchen nannten.

Quellen#

  • Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur und Geschichte. Wien - Köln - Weimar 2005

Redaktion: hmw

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